Fendt e100 Vario 13.09.2017, 07:37 Uhr

Dieser Elektro-Traktor arbeitet mit einer Batterieladung fünf Stunden lang

Er kann den Schnee von Straßen räumen und genauso die Ernte einbringen. Aber der neue Traktor e100 Vario von Fendt tut das rein elektrisch. Das sorgt für gute Luft in den Städten und auf dem Acker. Schon 2018 kommt der Elektro-Traktor auf den Markt.

Fendt will 2018 einen kompakten Elektro-Traktor auf den Markt bringen. Er soll auch in Städten eingesetzt werden, beispielsweise als Räumfahrzeug im Winter.

Fendt will 2018 einen kompakten Elektro-Traktor auf den Markt bringen. Er soll auch in Städten eingesetzt werden, beispielsweise als Räumfahrzeug im Winter.

Foto: Ulf Vogler/dpa

Ein Traktor, der rein elektrisch fährt: Das könnte für viele Landwirte ganz besonders interessant sein. Denn viele Bauernhöfe erzeugen ihren eigenen Strom, entweder mit Solarzellen auf dem Scheunendach oder über den Umweg Biogas. Und so hofft Fendt ganz besonders, dass der neue Elektro-Traktor mit hofeigenem Strom betrieben werden kann.

Schon 2018 bringt Fendt mit dem e100 Vario nach eigenen Angaben den ersten batterieelektrischen Traktor auf den Markt. Er soll unter realistischen Bedingungen fünf Stunden mit einer Batterieladung auskommen.

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Der e100 Vario ist laut Fendt der erste batterieelektrische Traktor, der tatsächlich praxisgerecht ist. Mit einer Akkuladung ist er für bis zu fünf Stunden einsatzbereit.

Der e100 Vario ist laut Fendt der erste batterieelektrische Traktor, der tatsächlich praxisgerecht ist. Mit einer Akkuladung ist er für bis zu fünf Stunden einsatzbereit.

Quelle: Fendt

Das ist nicht nur für die Landwirtschaft interessant, sondern auch für viele Kommunen, die den Traktor für städtische Dienste einsetzen könnten. „Wir können auch die Stadt München sauber von Schnee räumen“, sagt Peter-Josef Paffen, Vorsitzender der Fendt-Geschäftsführung, der Nachrichtenagentur dpa. Das Unternehmen habe in der Landeshauptstadt bereits wegen eines Modellprojekts nachgefragt.

Mit einer Akkuladung fünf Stunden lang arbeiten

Der grün-graue e100 Vario zählt zu den sogenannten Kompakttraktoren. Er ist also kein wirklicher Kraftprotz – der Elektromotor hat lediglich eine Antriebsleistung von 50 kW (68 PS). Zum Vergleich: Der E-Traktor des Landmaschinenherstellers John Deere ist mit 300 kW deutlich leistungsstärker.

CCS-Typ-2-Stecker: Mit Gleichstrom lässt sich der Akku in 40 Minuten zu 80 % laden.

CCS-Typ-2-Stecker: Mit Gleichstrom lässt sich der Akku in 40 Minuten zu 80 % laden.

Quelle: Fendt

Viel wichtiger scheint bei dem Projekt die Akkukapazität. Zum Einsatz kommt eine 650-V-Lithium-Ionen-Batterie mit einer Kapazität von rund 100 kWh. Das Fahrzeug verfügt zudem über ein Rekuperationssystem für die Zurückgewinnung der Bremsenergie, die normalerweise als Wärme verloren geht – der Motor wird dabei kurzerhand zum Stromgenerator. Diese Kombination reicht aus, um mit dem e100 bis zu fünf Betriebsstunden zu arbeiten.

Um den E-Traktor zu laden, reicht eine genormte CEE-Hofsteckdose aus. Sie ermöglicht ein Laden mit 400 V Spannung und bis zu 22 kW. Für Anwender, die unter Zeitdruck stehen, bietet Fendt eine Supercharging-Option mit Gleichstrom über ein CCS-Typ-2-Stecker an. In nur 40 Minuten ist der Akku bis zu 80 % geladen.

Laden eines Fendt-Traktors: Für Anwender, die unter Zeitdruck stehen, bietet Fendt eine Supercharging-Option mit Gleichstrom über ein CCS-Typ-2-Stecker an. In nur 40 Minuten ist der Akku bis zu 80 % geladen.

Laden eines Fendt-Traktors: Für Anwender, die unter Zeitdruck stehen, bietet Fendt eine Supercharging-Option mit Gleichstrom über ein CCS-Typ-2-Stecker an. In nur 40 Minuten ist der Akku bis zu 80 % geladen.

Quelle: Fendt

Nutzt der Hof regenerative Energie – etwa Biogas, Solarstrom oder Windkraft – lässt sich die Maschine CO2-neutral betreiben. Zudem kann die Batterie Überschussstrom puffern und ins Netz rückspeisen.

Bauer steuert Kabinenheizung über das Smartphone

Die Ingenieure haben dem Elektrotraktor noch ein paar Zusatzfeatures spendiert. Das Fahrzeug lässt sich zum Beispiel mit dem Smartphone verbinden. Auf dem Display sieht der Fahrer dann, wie es um den Ladezustand des Akkus bestellt ist. Und wenige Klicks auf den Touchscreen reichen aus, um die Heizung des Traktors im Winter vom Frühstücktisch aus zu starten. Beim Arbeitsstart ist es dann gemütlich warm in der Kabine.

Blick in die Fahrerkabine des Elektro-Traktors von Fendt.

Blick in die Fahrerkabine des Elektro-Traktors von Fendt.

Quelle: Fendt

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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