Nachhaltigkeit in der Industrie 29.07.2023, 10:40 Uhr

Nachhaltige Produktion – so gelingt sie

Unternehmen, die ihre Produktion nachhaltig gestalten, bringen sich in eine gute Ausgangsposition und verschaffen sich einen Wettbewerbsvorteil: Sie steigern ihre Effizienz, sparen Kosten und Ressourcen, beschäftigen zufriedene Mitarbeitende und sind damit für die Zukunft gut gerüstet.

nachhaltige Produktion

Wie weit sind wir mit der nachhaltigen Produktion? Was bringt die Zukunft?

Foto: Panthermedia.net/simpson33

Nachhaltig produziert – so steht es auf dem Produkt. Klingt erst einmal gut. Doch was verbirgt sich dahinter? Und wofür steht diese Angabe? Um diese Fragen zu beantworten, ist eine Begriffsklärung hilfreich. Nachhaltigkeit steht rein sprachwissenschaftlich für eine „längere Zeit anhaltende Wirkung“ (Quelle: duden.de). Erst wenn man ihn im Sinne der Ökologie verwendet, entsteht die Bedeutung, die man heute weitgehend mit dem Begriff verbindet: Nachhaltigkeit beschreibt ein Prinzip, „nach dem nicht mehr verbraucht werden darf, als jeweils nachwachsen, sich regenerieren, künftig wieder bereitgestellt werden kann“ (Quelle: duden.de).

Auf die Produktion übertragen, bedeutet es: Ein Unternehmen belastet in der Herstellung den Planeten möglichst wenig. Es werden Ressourcen bewusst eingesetzt, umweltschonende Energiequellen genutzt und vieles mehr. Nimmt man es ganz genau, muss sich die Nachhaltigkeit auf die gesamte Wertschöpfungskette, inklusive Gewinnung der Rohstoffe sowie Prozesse und Strukturen innerhalb des Unternehmens, sowie auch Verpackung und Transport beziehen.

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Die drei Säulen der Nachhaltigkeit

Für viele Verbraucherinnen und Verbraucher gehören Nachhaltigkeit und Umweltschutz inzwischen zum Alltag. Das heißt, sie beziehen diese zunehmend in ihre Kaufentscheidungen mit ein. Unternehmerinnen und Unternehmer sind deshalb nicht nur in der Verantwortung, sondern haben gleichzeitig die Möglichkeit, sich durch eine nachhaltige Produktion aktuell noch vom Wettbewerb abzuheben und auch ihr Image am Markt entsprechend positiv zu positionieren.

Grundsätzlich gilt: Nur wenn die Industrie ihre Produktion möglichst flächendeckend umstellt und nachhaltig gestaltet, ist es möglich, die natürlichen Lebensgrundlagen für zukünftige Generationen zu sichern.

Wer sein Unternehmen wirklich nachhaltig aufstellen möchte, sollte die drei Säulen der Nachhaltigkeit berücksichtigen:

  • Ökologische Nachhaltigkeit
  • Ökonomische Nachhaltigkeit
  • Soziale Nachhaltigkeit

Was bedeutet ökologische Nachhaltigkeit?

Die ökologische Nachhaltigkeit beinhaltet, dass Unternehmen

  • die Umwelt schützen
  • Ressourcen bewusst einsetzen
  • natürliche Ressourcen erhalten
  • möglichst energieeffizient produzieren
  • umweltschonende Energiequellen und Ressourcen einsetzen
  • ihre Herstellungskette umweltfreundlich gestalten

Was bedeutet ökonomische Nachhaltigkeit?

Unternehmen, die auch ökonomisch nachhaltig handeln, kümmern sich um

  • den Erhalt eines funktionierenden Wirtschaftssystems
  • nachhaltiges Wirtschaften
  • Preisstabilität
  • Transparenz und Verantwortungsbewusstsein
  • eine faire Außenwirtschaft

Was bedeutet soziale Nachhaltigkeit?

Zur Nachhaltigkeit gehört nicht nur der ökologische und ökonomische Aspekt, sondern eben auch der soziale. Das bedeutet:

  • mit Personal bewusst umzugehen
  • Arbeitsplätze zu schaffen und zu erhalten
  • soziale Chancengleichheit zu gewährleisten

Nachhaltig produzieren von A bis Z

Eine nachhaltige Produktion lässt sich nur erreichen, wenn man sich jede einzelne Herstellungsphase eines Produkts anschaut. Es muss also praktisch der gesamte Lebenszyklus analysiert, bewertet und dann entsprechend verändert werden – von A bis Z. Das beginnt schon bei den Rohstoffen, die ein Unternehmen zur Produktion benötigt und meistens bei anderen Firmen einkauft.

Im Grunde muss schon deren Herstellung oder Gewinnung nachhaltig sein, damit am Ende ein entsprechendes Produkt daraus entstehen kann. Dabei ist zu beachten, dass nachwachsende Rohstoffe nicht zwingend besonders nachhaltig sind. Im Umkehrschluss müssen künstliche Rohstoffe nicht unbedingt extrem belastend für die Umwelt sein.

Beispiel Baumwolle: Sie ist vom Grundsatz her ein natürliches und nachhaltiges Produkt. Allerdings wird sie häufig in Ländern angebaut, in denen es wenig Wasser gibt. Auch ihre Ernte erfolgt meistens nicht unter fairen Arbeitsbedingungen. Legt man diese Dinge zugrunde, kann eine Kunstfaser unter Umständen sogar nachhaltiger und damit die bessere Wahl sein. Es gilt also wirklich, bis ins Detail zu schauen und abzuwägen.

Nachhaltig produzieren – Fokus auf Abläufe und Prozesse

Weiter geht es innerhalb der Produktion. Sie hat insgesamt einen sehr großen Einfluss auf die Ökobilanz eines Produktes. Wichtig ist dabei, dass alle Prozesse und Abläufe nachhaltig gestaltet sind. Kommen Maschinen zum Einsatz, sollten diese möglichst effizient sein und wenig Energie benötigen. Im Idealfall stammt diese Energie aus regenerativen Quellen, wie Sonnenstrom oder Biomasse. Aber auch die Umgebung muss mit einbezogen werden.

Das heißt: Zum Beispiel sollten Gebäude, in denen produziert wird, ihren Teil dazu beitragen – möglicherweise indem sie gut gedämmt sind, moderne Fenster haben und alles in allem wenig Energie verbrauchen oder nach außen abgeben. Ebenfalls zu einer nachhaltigen Produktion gehört es, weitgehend auf den Einsatz von Papier zu verzichten.

Je nach Branche kommen häufig auch Materialien und Stoffe innerhalb einer Produktion zum Einsatz, die an sich oder in Kombination umweltschädlich sind. Hier gilt es entweder auf Alternativen umzustellen, die umweltschonender sind, oder falls dies nicht möglich ist, solche Materialien in möglichst geringem Maße einzusetzen. Daraus ergibt sich automatisch, dass auch Abfälle in der Ökobilanz eine Rolle spielen.

Grundsätzlich sollten in der Herstellung so wenig wie möglich davon anfallen. Idealerweise können die meisten wieder verwendet oder dem Recyclingkreislauf zugeführt werden. In allen anderen Fällen gilt es, die entsprechenden Entsorgungswege und -vorgaben für besondere Stoffe einzuhalten. Falls es notwendig ist, die hergestellten Produkte zu verpacken und weiter zu transportieren, müssen auch diese beiden Schritte beleuchtet und auf ihre Nachhaltigkeit geprüft werden.

Was hat nachhaltige Produktion mit Mitarbeitenden zu tun?

Eine nachhaltige Produktion steht immer auch im Zusammenhang mit den Mitarbeitenden. Zum einen bedeutet eine nachhaltige Produktion oftmals, dass neue Arbeitsplätze geschaffen und bestehende entweder erhalten oder angepasst werden. Für die Mitarbeitenden ist dies einerseits eine Chance, sich weiter zu qualifizieren, andererseits ist es auch Aufgabe des Unternehmens, sie für neue Aufgaben vorzubereiten und adäquat zu schulen.

Setzt ein Unternehmen auch beim Umgang mit Personal auf Nachhaltigkeit, hat dies zahlreiche Vorteile:

  • Machen Sie Ihren Mitarbeitenden klar, dass es nicht nur um Umweltschutz und Kosteneffizienz geht, sondern die Umstellung weitere Chancen bietet. Zufriedene Mitarbeitende sind motiviert, engagiert und produktiv.
  • Nicht selten identifizieren Menschen sich eher mit einem Produkt oder einer Arbeit, wenn sie sich auch mit dem Produkt und der Marke identifizieren. Nachhaltigkeit kann hier eine große Wirkung entfalten.
  • Sie können Ihren Mitarbeitenden neue Perspektiven bieten, das bindet sie an das Unternehmen. Eine geringe Personalfluktuation bedeutet nicht nur ein besseres Image, sondern spart zudem Kosten.
  • Zur Nachhaltigkeit gehört auch ein funktionierendes Gesundheitsmanagement. Das sorgt für mehr Gesundheit am Arbeitsplatz, eine längere Leistungsfähigkeit und mehr Motivation.

Nachhaltige Produktion – Wettbewerbsvorteil

Die Industrie in Deutschland gilt bekanntermaßen als Motor der Wirtschaft. Sie ist also nicht nur von großer Bedeutung, sondern kann sogar durch Innovationen aus der Nachhaltigkeit einen Wettbewerbsvorteil entwickeln. Gut eingesetzt, ist es sogar möglich, das Bewusstsein der Gesellschaft im positiven Sinne zu stärken und den nachhaltigen Gedanken zu verankern.

Gerade weil Verbraucherinnen und Verbraucher aktuell schon verstärkt auf nachhaltige Produkte achten, ist davon auszugehen, dass dies künftig noch stärker bei Kaufentscheidungen ins Gewicht fallen wird. Unternehmen, die langfristig erfolgreich sein wollen, kommen also kaum umhin, den Nachhaltigkeitsgedanken aufzugreifen.

Darüber hinaus gibt es klare Vorteile für Unternehmen, die ihre Produktion nachhaltig aufstellen:

  • Sie erhöhen die Effizienz und senken Kosten.
  • Sie stärken das Image des Unternehmens und der Marke.
  • Sie erreichen neue Kundinnen und Kunden. Das lässt Ihr Unternehmen wachsen.
  • In der Regel steigt gleichzeitig auch die Rentabilität und damit der finanzielle Erfolg.
  • Sie handeln aktuell noch ohne Druck. Es ist davon auszugehen, dass es in Zukunft klare Vorgaben und Regelungen geben wird, die Unternehmen dann einhalten oder erfüllen müssen.

Fazit: Für Unternehmen, Wirtschaft und Gesellschaft lohnt sich Nachhaltigkeit aktuell und perspektivisch – und Mensch, Natur und Umwelt profitieren davon.

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

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