Bewerbung 08.08.2016, 00:00 Uhr

Zweites Vorstellungsgespräch: Risiken und Nebenwirkungen

Viele Bewerber sind der Ansicht, dass das zweite Vorstellungsgespräch ein Selbstläufer und der Traumjob eine Unterschrift entfernt ist. Weit gefehlt! Zwar bestätigt das Unternehmen durch die Einladung zum Zweitgespräch sein Interesse. Es wird jedoch ganz genau hingeschaut. Wer sich hier siegesgewiss gibt, der übersieht die Stolpersteine auf der Zielgeraden. Machen Sie sich als Ingenieur bewusst: Auch in Zeiten des Fachkräftemangels stehen Ihre Chancen maximal 50:50. Daher gilt es, das erste Gespräch genau zu analysieren und sich detailliert vorzubereiten.

Das Zweigespräch sollte man nie unterschätzen!

Das Zweigespräch sollte man nie unterschätzen!

Foto: panthermedia.net/photographee.eu

Das zweite Vorstellungsgespräch wird allzu gerne unterschätzt. Und das, obwohl das zweite Gespräch um grundsätzlich andere Themen kreist, als das erste Interview. Während es im Erstgespräch darum geht, die Eckdaten des Lebenslaufes durchzugehen und die fachliche Eignung der Kandidaten zu prüfen, ist beim zweiten Treffen mehr Tiefe gefragt. Möglicherweise geht es zusätzlich um vertragliche Eckdaten. Nicht selten nehmen am Zweitgespräch von Seiten des Unternehmens auch andere Personen teil, etwa ein Mitarbeiter aus der Personalabteilung und der potenzielle direkte Vorsitzende. Hier sollten Sie als Ingenieur beweisen, dass Sie sich nochmal intensiv mit der Position, dem Unternehmen und den Informationen aus dem ersten Gespräch auseinander gesetzt haben.

Siegessicherheit als Stolperstein

Auch für das zweite Vorstellungsgespräch gilt: Nach wie vor muss der unbedingte Wille zu erkennen sein, den Job zu wollen. Sie sollten als Ingenieur also dieselbe Begeisterung verkörpern wie im Erstgespräch. Wer zu siegessicher ist und das zweite Interview für einen Selbstläufer hält, der wird oft eines Besseren belehrt. Natürlich ist es richtig, dass Sie mit der Einladung zum Zweitgespräch bereits viele Bewerber hinter sich gelassen haben. Was viele jedoch nicht bedenken: In der Regel befinden sich noch weitere Kandidaten in der engeren Auswahl. Diese haben genauso überzeugt und bringen offensichtlich auch alle wichtigen Voraussetzungen mit. Mit jedem weiteren Kandidaten sinken Ihre Chancen also signifikant. Selbstbewusstsein und die richtige Portion Bescheidenheit sind also gleichermaßen gefragt.

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Unstimmigkeiten vermeiden

Zudem sollte das zweite Vorstellungsgespräch vom stimmigen und selbstbewussten Auftreten Ihrerseits geprägt sein: Wer im Erstgespräch erzählt, er suche neue Herausforderungen, im Zweitgespräch aber einräumt, dass er sich mit seinem derzeitigen Chef nicht versteht, der provoziert Misstrauen. Und das gilt es unbedingt zu vermeiden. Auch wer geweckte Erwartungen enttäuscht oder Versprechungen im zweiten Vorstellungsgespräch zurücknimmt, der steht schnell im Abseits. Ein häufiger Grund für diese Fehler ist die mangelnde Reflexion des ersten Gesprächs. Grundsätzlich gilt daher: Das zweite Interview wird genauso akribisch vorbereitet wie das erste Vorstellungsgespräch.

Wer nimmt am zweiten Vorstellungsgespräch teil?

Ingenieure sollten auch für das zweite Vorstellungsgespräch in Erfahrung bringen, welche Gesprächspartner teilnehmen. Fragen Sie deshalb bereits bei der Terminbestätigung nach. Nur so können Sie sich auch auf Ihre Gesprächspartner in Runde zwei einstellen. Ein kurzes Telefonat oder eine Mail genügt und muss Ihnen auch nicht peinlich sein. Je nach Zusammensetzung der Runde variiert auch Ihr Gesprächsverlauf. Hier gibt es drei Szenarien: Die Gesprächspartner bleiben gleich, es kommen neue hinzu oder Sie sehen sich vollkommen neuen Personen gegenüber. Am einfachsten ist es, wenn Ihre Gegenüber unverändert sind. Aber auch dann handelt es sich nicht um eine nette Plauderei. Es ist hier empfehlenswert, sich für das zweite Vorstellungsgespräch auf eine Vertiefung des bislang Gesagten einzustellen und mit strategischen Überlegungen aufzuwarten. Wer Pluspunkte sammeln möchte, der präsentiert Lösungsansätze für zuvor angesprochene Probleme. Mitunter werden diese sogar in Form von unangekündigten Fallstudien eingefordert. Auch über die eigene Gehaltsforderung sollte man sich im Klaren sein. Ein absoluter Fauxpas wäre es allerdings, gegenüber dem Erstgespräch nochmal nachzulegen.

Wechselnde Gesprächspartner

Wenn sich für das zweite Vorstellungsgespräch weitere Gesprächspartner hinzugesellen, stehen Sie als Ingenieur vor der Herausforderung, den oder die Neuen adäquat einzubinden. Vergessen Sie deshalb, dass ein Teil der Gesprächspartner vieles schon weiß und der neue Teil es wissen sollte. Es empfiehlt sich daher, noch einmal zu werben und zu überzeugen. Wechseln die Gesprächspartner vollständig, so erhöht sich der Schwierigkeitsgrad. Machen Sie in diesem Fall einen Schnelldurchlauf der ersten Runde, den Sie um eine sinnvolle Vertiefung erweitern. Egal wie die Runde zusammengesetzt ist, unterhalten Sie sich immer mit allen Gesprächspartnern gleichermaßen und bedenken Sie alle mit Respekt und der passenden Ansprache. Ausnahme: Wenn hierarchisch Hochstehende ihre Rolle aktiv unterstreichen, dürfen Sie etwas mehr hofiertwerden. Hier ist dennoch Vorsicht geboten: Wer weiß schon, ob der vermeintlich unwichtige Abteilungskollege nicht doch wichtiger und entscheidender ist als gedacht.

Zweites Vorstellungsgespräch: Wie das Erstgespräch, nur noch professioneller

Grundsätzlich können Sie sich für das zweite Vorstellungsgespräch genauso verhalten wie im ersten Interview. Denn damit Sie sind ja gut angekommen. Bereiten Sie sich aber noch professioneller vor: Mehr Faktenwissen zum Unternehmen, mehr Details aus Ihrem Lebenslauf, insgesamt mehr Facetten. Das Ziel: Das Zweite Interview wird besser als das Erstgespräch. In Puncto Outfit sollten Sie Ihrem Stil treu bleiben, aber nicht das Gleiche anziehen wie beim ersten Mal. Vor allem beim Zweitgespräch spielt Ihre Persönlichkeit eine entscheidende Rolle: Eine beliebte Spielart hierfür ist das gemeinsame Mittagessen beim Italiener um die Ecke. Hier gilt: Vergegenwärtigen Sie sich nochmals die wichtigsten Benimmregeln. Dann umschiffen Sie peinliche Fettnäpfchen elegant.

Zudem empfiehlt es sich für das zweite Vorstellungsgespräch, Anknüpfungspunkte zum ersten Interview zu finden. Hier können Sie bereits angesprochene Themen vertiefen, neue Ideen und Aspekte ergänzen oder offene Fragen aus dem Erstgespräch beantworten. Also: Exklusiv-Menü statt Standardkost!

Zahlen und Eckdaten

Sofern die Vertragskonditionen im ersten Gespräch noch nicht konkretisiert wurden, sollte Sie diese für das zweite Vorstellungsgespräch parat haben, ganz egal ob es dabei um Gehalt, Urlaubstage, Firmenwagen oder Bonuszahlungen geht. Legen Sie sich Ihre Verhandlungstaktik zurecht. Da der potentielle Arbeitgeber von Ihren Qualitäten grundsätzlich überzeugt ist, dürfen Sie ruhig selbstbewusste Forderungen stellen. Diese sollte allerdings wohl begründet sein. Bedenken Sie aber immer: Sie sind wahrscheinlich nicht der einzige Kandidat im Rennen.

Rückfragen im zweiten Vorstellungsgespräch

Auf die Frage Ihrer Gesprächspartner, ob Sie noch Fragen haben, sollten Sie keinesfalls mit „Nein“ antworten. Das sollte auch für das zweite Vorstellungsgespräch klar sein. Bedenken Sie jedoch, dass Sie bereits im ersten Gespräch einige Fragen gestellt haben. Überlegen Sie sich daher vorab neue Fragen. Diese sollten noch zielgenauer, detaillierter und tiefgründiger sein. Da sich im Gesprächsverlauf die eine oder andere Frage bereits klärt, sollten Sie mehrere Fragen parat haben. Zum Abschluss des Gesprächs ist es wichtig, sich nach dem weiteren Prozedere erkundigen. Dann sollte Ihrem beruflichen Erfolg nichts mehr im Wege stehen.

Tipp:
Den Arbeitsvertrag gründlich prüfen

 

Ein Beitrag von:

  • Thomas Kresser

    Thomas Kresser ist Biologe und ausgebildeter Journalist. Er arbeitet unter anderem für das VDI Technologiezentrum, das Medizinportal NetDoktor, die Ärzteplattform Esanum und die Bauer Media Group. Thomas Kresser war Chefredakteur/stellv. Chefredakteur von DocCheck, Lifeline, Medscape und Onmeda. Er ist Gründer und Gesellschafter von ContentQualitäten. Seine Schwerpunkte: Biowissenschaften, Medizin, Nachhaltigkeit, Klimaschutz, Digital Health

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