Karriereplanung 09.07.2021, 10:03 Uhr

Promotion im Ausland: Wenn Sie diese Wahl treffen, ruinieren Sie Ihre Laufbahn

Promovieren im Ausland ist für viele Menschen ein Traum. Doch mit einer Forschung im Ausland können sich Ingenieure und Ingenieurinnen auch die Karriere zerstören. Wir sagen Ihnen, worauf Sie bei der Promotion im Ausland achten müssen.

Mann mit Doktortitel vor Skyline

Eine Promotion im Ausland sollte gut gewählt sein. Ansonsten droht ein Karriereknick.

Foto: panthermedia.net/dolgachov

Promotion im Ausland – klingt nach einer tollen Kombination von Doktorwürden und Urlaub. Ganz so einfach ist es nicht, denn bei der Promotion in einem fremden Land gibt es viel zu beachten. Kulturelle Eindrücke, die Ingenieure und Ingenieurinnen während des Auslandsaufenthaltes sammeln, sind für die Karriereplanung aber Gold wert.

Kann man im Ausland promovieren?

Die Auslandspromotion ist eine Alternative zur Doktorarbeit an einer deutschen Hochschule. Den Doktortitel kann man dabei während eines Auslandsaufenthalts erhalten oder nur eine gewisse Zeit für das Forschungsprojekt im Wahlland verbringen. Die Doktorarbeit wird dann in heimischen Gefilden zu Ende geschrieben. Hier erhalten Sie einen Ratgeber, wie man eine Doktorarbeit schreibt.

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Wer eine Promotion anstrebt, steht im Zeitalter der Globalisierung schnell vor der Frage: Promotion bzw. Ph.D. im Ausland oder in Deutschland?

Promotion im Ausland: Wahl der Hochschule wichtig

Dabei ist zu beachten, dass eine Promotion in einem ingenieurwissenschaftlichen Fach an der Universität von Belo Horizonte im brasilianischen Hochland vermutlich einen anderen Wert hat als die Promotion an einer britischen Hochschule. Der britische Titel ist auf dem deutschen Arbeitsmarkt sicherlich besser „zu verkaufen“. Warum aber nicht an der Universität de Minas in Belo Horizonte zu einem wichtigen Thema der Geologie oder des Tagebaus studieren oder promovieren? Immerhin ist dies eine der größten Bergbauregionen der Welt. Wenig nachvollziehbar ist jedoch, wenn ein deutscher Ingenieur oder eine Ingenieurin in einem aufstrebenden asiatischen Land im Bereich der Biotechnologie promoviert. Dafür sollte er sich schon ein Land auswählen, in dem Biotechnologie tatsächlich ein große Rolle spielt bzw. wissenschaftlich mit Nachdruck vorangetrieben wird. Eine Universität in einer der führenden europäischen Industrienationen oder in Amerika kommt da wohl eher in Frage.

Zu beachten ist gleichfalls die Sprache. Wer im Rahmen einer Promotion etwa seine Japanischkenntnisse perfektionieren möchte, der sollte sich schon vorher sicher sein, dass er im Anschluss an die Promotion diese Sprache auch beruflich nutzen kann. Schade um die Zeit, die sonst in eine Sprache investiert wird, die nach der Promotion wieder in Vergessenheit gerät. Andererseits kommt bei schwierigen und exotischen Sprachen immer die Frage auf, ob dabei nicht die eigentlichen Inhalte der Promotion vernachlässigt wurden. Unter sprachlichen Aspekten sind daher in der Regel solche Universitäten im Ausland zu bevorzugen, die eine englischsprachige Promotion ermöglichen.

Arbeiten in Japan: Tipps und Wissenswertes

Warum im Ausland promovieren?

Eine Promotion im Ausland hat viele Vorteile. Sie steigert die Aufstiegs- und Verdienstchancen. Ein Doktortitel ist zudem die Basis für die Habilitation. Mit der Habilitation erhalten Wissenschaftler die Lehrbefähigung. Auf dem Weg zum Professor ist die Habilitation ein entscheidender Schritt.

Als promovierter Ingenieur verdient man nach der Gehaltsstudie von ingenieur.de rund 82.350 Euro. Weitere Einkommenszahlen erhalten Sie in unserer Studie.

Was beinhaltet die Promotion im Ausland?

Neben der Doktorarbeit umfasst die Promotion im Ausland eine mündliche Prüfung. Doktoranden müssen neue wissenschaftliche Erkenntnisse liefern und die Forschung eigenständig absolviert haben. Im besten Fall bringt die Dissertation den jeweiligen Fachbereich voran. Die mündliche Prüfung kann als Rigorosum oder Disputation erfolgen.

  • Beim Rigorosum ist das gesamte Studienfach ein Thema
  • Bei der Disputation wird ein wissenschaftliches Streitgespräch abgehalten. Die These der Doktorarbeit steht im Fokus.

Qualität der Promotion im Fokus

Aber auch andere Aspekte spielen bei der Überlegung eine Rolle, die Promotion gegebenenfalls im Ausland zu realisieren. Möglicherweise kann man in dem einen oder anderen Land schon in sehr kurzer Zeit zu höchsten akademischen Ehren kommen. Die Frage ist dann allerdings, wie eine solche Promotion in Deutschland wirklich gewertet wird. Wer in kurzer Frist mit einer Dissertation zu einem relativ anspruchslosen Thema im Ausland promoviert wurde, wird sicherlich anders eingeschätzt, als ein Kandidat der eine fünfjährige intensive Forschungsarbeit an einer deutschen Universität vorweisen kann. Aber manche Kandidaten entscheiden sich beispielsweise auch bewusst für eine Promotion in Schweden, um sich dort voll und ganz der wissenschaftlichen Forschung widmen zu können und weniger mit Betreuungs- und Lehrarbeit zu tun zu haben als in Deutschland.

Fazit: Wer sich mit dem Gedanken trägt, im Ausland zu promovieren, sollte sich in der Regel ein Land aussuchen, dessen Hochschulen auf dem entsprechenden Forschungsgebiet als führend gelten. Gut ist es zudem, wenn die Promotion in einer der gefragten internationalen Sprachen abgefasst wird, am besten natürlich in Englisch. Wichtig ist auch, sich im Vorfeld genau über den Ablauf der Promotion zu erkundigen, damit dann auch genug Zeit und Konzentration für das eigentliche Thema bleibt. Der kurze Weg zum Doktortitel oder Ph.D. ist eher kritisch zu beurteilen.

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Ein Beitrag von:

  • Bernd Andersch

    Bernd Andersch ist Karriere-Coach, Sachbuchautor und Spezialist für Bewerbungsstrategien.

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