Raumsonde Osiris-Rex 07.09.2016, 14:03 Uhr

Nasa startet Jagd auf gefährlichen Asteroiden Bennu

Je genauer man seine Feinde kennt, desto besser: Deshalb will die Nasa ab morgen mit der Mission Osiris-Rex zum Risiko-Asteroiden Bennu starten und von dort eine Materialprobe mitbringen. Bennu wird als potenziell gefährlich eingestuft, denn in etwa 150 Jahren könnte er mit der Erde kollidieren. 

Sieben Jahre sind für die Osiris-Rex-Mission angesetzt. Und nur wenige Sekunden für den alles entscheidenden Part, bei dem Osiris-Rex mit einem etwas über drei Meter langen Roboterarm loses Gestein und Staub des Asteroiden aufsammeln wird. 

Foto: Nasa

29. August 2016: Die Vorbereitungen für den Start der Osiris-Rex-Mission sind in vollem Gange.

Foto: Dimitri Gerondidakis/Nasa

2021 will die Nasa eine Mission starten, bei der eine Raumsonde einen tonnenschweren Felsbrocken vom Asteroiden trennen und in die Mondumlaufbahn schleppen soll.

Foto: Nasa

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Ab dem 8. September öffnet sich auf der Air Force Station Cape Canaveral in Florida das Zeitfenster für den Start einer Atlas V-Rakete mit einer interessanten Mission. Sie heißt Osiris-Rex und es wird der erste Versuch der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa sein, eine Materialprobe von einem Asteroiden zu nehmen und diese zur Erde zu bringen.

Das Ziel der Mission ist Bennu, ein etwa 500 m großer Gesteinsbrocken in mehr als 650 Mio. km Entfernung. Bennu zählt zu den potenziell gefährlichen Asteroiden, die auf Kollisionskurs mit der Erde sind und die man deshalb genau im Auge behält. Die Wahrscheinlichkeit ist zwar gering, aber der Einschlag des 500 m großen Gesteinsbrockens wäre eine Katastrophe.

Bennu stammt aus der Frühzeit unseres Sonnensystems

Die gesamte Osiris-Rex-Mission umfasst sieben Jahre, vom Start bis zur Rückkehr auf die Erde. Alleine zwei Jahre dauert schon mal die Anreise zu Bennu. Im August 2018 soll Osiris-Rex zunächst die Oberfläche des Asteroiden mit fünf wissenschaftlichen Instrumenten und Kameras kartieren sowie deren chemische Zusammensetzung erkunden. Dann wird entschieden, an welcher Stelle die Probe entnommen werden soll. Osiris-Rex wurde von Lockheed Martin gebaut und ist rund sechs Meter lang und 2100 kg schwer.

„Das wichtigste Ziel der Mission wird sein, wenigstens 60 g kohlenstoffreichen Materials von der Oberfläche Bennus mitzubringen“, sagt Dante Lauretta, Professor an der University of Arizone und der wissenschaftliche Leiter der Mission. „Wir erwarten, dass diese Proben organische Moleküle aus der frühen Zeit des Sonnensystems beinhalten und dass sie uns vielleicht Hinweise auf den Ursprung des Lebens geben können.“ Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Bennu sich – anders als die Erde – kaum verändert hat seit der Entstehung des Sonnensystems und dass er deshalb wie eine Zeitkapsel funktioniert.

Roboterarm entnimmt kohlenstoffhaltige Probe 

Geplant ist auch, einen Teil der entnommenen Proben nach der Rückkehr nicht sofort zu untersuchen, sondern für künftige Generationen zu hinterlegen. Warum? Die Forscher hoffen, dass eines Tages mit weiter entwickelten Instrumenten und Möglichkeiten neue Entdeckungen gemacht werden können. Um Proben zu entnehmen wird Osiris-Rex nicht auf Bennu landen. Stattdessen wird er nur dessen Oberfläche im Juli 2020 wenige Sekunden berühren. Das reicht, um mit einem etwas über drei Meter langen Roboterarm loses Gestein und Staub aufzusammeln.

Der Asteroid Bennu wurde 1999 entdeckt. Der Einschlag des 500 m großen Gesteinsbrockens auf der Erde wäre eine Katastrophe.

Der Asteroid Bennu wurde 1999 entdeckt. Der Einschlag des 500 m großen Gesteinsbrockens auf der Erde wäre eine Katastrophe.

Quelle: Nasa

Im März 2021 soll die Sonde ihren zweieinhalb Jahre dauernden Rückweg zur Erde antreten. Während die Sonde an der Erde vorbeifliegt, wird sie die Kapsel mit den Gesteinsproben über dem US-Bundesstaat Utah abwerfen, aber selbst weiterfliegen und eine Umlaufbahn um die Sonne beibehalten.

Bennu wurde schon 1999 entdeckt

Den Asteroiden Bennu hatten die Astronomen bereits 1999 entdeckt. Durch den Kohlenstoff auf seiner Oberfläche ist er tiefschwarz; er hat einen Durchmesser von knapp 500 m und umkreist die Sonne mit über 100.000 km/h. Er gehört zu den erdnahen Asteroiden, die gelegentlich recht nahe an unserem Planeten vorbeifliegen. Zwischen den Jahren 2175 und 2199 gibt es eine nach bisherigen Berechnungen geringe Wahrscheinlichkeit von 1 zu 2500, dass es zu einer Kollision kommt.

Wie der Asteroid zu seinem Namen kam

Übrigens hatte Bennu bei seiner Entdeckung 1999 einen deutlich profaneren Namen als heute. 1999 RQ36, so hieß der Asteroid damals, wurde mithilfe eines elektro-optischen Teleskops durch das Lincoln Near-Earth Asteroid Research Program ausfindig gemacht. Im Rahmen eines Wettbewerbs, in dem über 8.000 Vorschläge eingereicht wurden, wählte die Internationale Astronomische Vereinigung schließlich Bennu aus. Der Namensvorschlag kam vom damals neunjährigen Michael Toler Puzio aus North Carolina.

Bennu ist eine Gottheit aus der altägyptischen Mythologie, die auch mit Osiris, dem Gott des Jenseits und der Wiedergeburt in Verbindung gebracht wird. Bennu stellten die Ägypter als Reiher dar und der habe ihn an die langen Roboterarme von Osiris-Rex erinnert, begründete Michael Toler Puzio seinen Vorschlag.

Die Nasa plant weitere Asteroiden-Missionen: 2021 soll eine Sonde zu einem Asteroiden fliegen und einen Felsbrocken in die Umlaufbahn den Mondes schleppen. Von Analysen des Gesteins erhoffen sich die Wissenschaftler vor allem Hinweise darauf, ob solche Himmelskörper wertvolle Materialien für die kommerzielle Ausbeutung enthalten. Ein milliardenschweres Projekt, über das Sie hier mehr erfahren.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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