Nanotechnik aus Finnland 10.12.2014, 08:37 Uhr

Ein biegbares Display für alle Oberflächen kurz vor der Marktreife

Basierend auf einer Zufallsentdeckung haben finnische Wissenschaftler ein Touchdisplay aus Folie entwickelt, das auf nahezu allen Oberflächen angebracht werden kann. Das Material ist enorm bieg- und dehnbar und obendrein noch transparent. Produkte könnten bereits 2015 auf den Markt kommen. 

Die von Canatu entwickelte Folie ist nicht nur flexibel, sondern auch transparent. Dadurch könnte sie auch als Display auf Scheiben und in Brillen wie der Google Glass eingesetzt werden.

Die von Canatu entwickelte Folie ist nicht nur flexibel, sondern auch transparent. Dadurch könnte sie auch als Display auf Scheiben und in Brillen wie der Google Glass eingesetzt werden.

Foto: Canatu

Fernsehgeräte mit gebogenem Bildschirm liegen im Trend. Umstritten ist indes, ob die sogenannten Curved TVs tatsächlich besser sind als herkömmliche, gerade Mattscheiben. Ihrem Namen machen sie allein deshalb begrenzte Ehre, weil sie nur einen verhältnismäßig schwachen Biegungsgrad aufweisen können. Im Umfeld der Aalto Universität in Helsinki wurde nun eine Art Folie entwickelt, die als Touchscreen funktioniert und nahezu unbegrenzt stark bieg- und faltbar ist.

Auch noch so unebene Oberflächen wie zum Beispiel Autokonsolen könnten damit schnell in berührungssensitive Bildschirme verwandelt werden. Da das verwendete Hybridmaterial namens Carbon Nano Bud äußerst klein zugeschnitten werden kann, wäre zudem ein Einsatz in Datenbrillen denkbar – schließlich ist der flexible Film vollständig transparent und macht ein Durchgucken möglich.

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Die neue flexible Folie lässt sich auch auf Flächen im Auto einsetzen, um sie als Display zu nutzen.

Die neue flexible Folie lässt sich auch auf Flächen im Auto einsetzen, um sie als Display zu nutzen.

Quelle: Canatu

Auch vom elektronischen Papier der Zukunft ist bereits die Rede. Das Material kann auf bis zu 200 Prozent seiner ursprünglichen Form gedehnt werden.

Runde Nano-Knospen sprießen auf Nano-Röhrchen

Auf das mittlerweile patentierte Carbon Nano Bud – Bud ist der englische Begriff für Knospe – stießen die Forscher durch einen Zufall. Bei Versuchen vor acht Jahren ging es in erster Linie darum, einwandige Kohlenstoff-Nanoröhrchen herzustellen, auch als Carbon Nanotubes bezeichnet. Zwar wurden diese später auch in dem eingesetzten Standardreaktor aufgefunden, eine Untersuchung mit dem Elektronenmikroskop bescheinigte den Mini-Röhrchen aber eine Besonderheit: Sie waren mit sogenannten Fullerenen überspannt.

Dabei handelt es sich um spezielle Moleküle aus Kohlenstoffatomen mit hoher Symmetrie. Die wohl bekannteste Fulleren-Variante C60 wird wegen ihrer runden und hohlen Struktur auch als das Fußball-Molekül bezeichnet. Es besteht aus zwölf Fünfecken und 20 Sechsecken und ist in sich äußerst stabil.

Die in Finnland entwickelte Folie ist ausgesprochen flexible und eignet sich als Display.

Die in Finnland entwickelte Folie ist ausgesprochen flexible und eignet sich als Display.

Quelle: Canatu

Zudem stießen die Wissenschaftler auf eine weitere Seltenheit: Die Fullerene erwiesen sich als „ortsfest“, das heißt, sie bewegten sich nicht über die Oberfläche der Nano-Röhrchen, wie es sonst oft üblich ist. Diese ungewöhnlich starke Bindung der knospenförmigen Fullerene macht das Material letztendlich so bieg- und dehnbar.

Erste Produkte kommen 2015 auf den Markt

In einem eigens gegründeten Unternehmen Namens Canatu wird das Produktionsverfahren von Carbon Nano Bud derzeit weiter verbessert. Branchenkenner erwarten, dass bereits im kommenden Jahr die ersten Produkte auf den Markt kommen könnten, die über ein biegbares und transparentes Display aus Helsinki verfügen – unter anderem auch Smartphones. Immerhin wird im Hause Canatu an über 40 Prototypen verschiedener Produkte getüftelt.

 

Ein Beitrag von:

  • Jan-Martin Altgeld

    Ehemals freier Journalist. Tätigkeiten im Online & Hörfunk. Für ingenieur.de Artikel zu Umwelt- und Verkehrsthemen.

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