Projektion im Auto 08.08.2014, 06:52 Uhr

Die Windschutzscheibe wird zum Smartphone-Display

Ein sogenanntes Head-up-Display aus den USA projiziert Inhalte des Smartphones direkt auf die Windschutzscheibe. Steuern lässt sich die Technik, die auch in Flugzeugcockpits zum Einsatz kommt, mit Gesten und Sprachbefehlen. Ohne Ablenkung können Autofahrer navigieren, telefonieren, SMS schreiben und Musik hören. 

Steuern lässt sich Navdy mit Sprachbefehlen und Wischbewegungen in der Luft. Die sind laut Hersteller einfach zu erlernen. Auf den Markt kommt das Gerät nächstes Jahr für 299 US-Dollar. 

Steuern lässt sich Navdy mit Sprachbefehlen und Wischbewegungen in der Luft. Die sind laut Hersteller einfach zu erlernen. Auf den Markt kommt das Gerät nächstes Jahr für 299 US-Dollar. 

Foto: Navdy

Zwei junge Unternehmer aus San Francisco bringen nächstes Jahr das Gerät Navdy auf den Markt. Es misst 13 Mal 14 Zentimeter, ist knapp zehn Zentimeter hoch und wird zwischen Lenkrad und Windschutzscheibe montiert. Über eine direkte Verbindung kann das Gerät an den Bordcomputer angeschlossen werden.

Von hier aus holt sich Navdy Daten wie Geschwindigkeit, Drehzahl oder meldet Fehler in der Elektronik. Wer das nicht möchte, kann sich den Strom aber auch über den Zigarettenanzünder holen. Über WiFi und Bluetooth verbindet sich das Gerät schließlich mit dem Smartphone.

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Bild scheint zwei Meter vor der Scheibe zu schweben 

Der Clou an Navdy: Das Gerät projiziert alle gewünschten Infos auf die Windschutzscheibe. Für den Fahrer sieht es so aus, als würde das Bild etwa zwei Meter vor der Scheibe schweben. Seinen Blick kann er deshalb immer auf die Straße richten. Head-up-Display heißt diese Technik, die auch im Flugzeugcockpit verwendet wird.

Einen eingehenden Anruf projiziert das System direkt neben die Navigationsinhalte. Mit einer Zeigebewegung oder per Sprachbefehl nimmt der Fahrer den Anruf an. Navdy ist praktischerweise gleichzeitig eine Freichsprechanlage. 

Einen eingehenden Anruf projiziert das System direkt neben die Navigationsinhalte. Mit einer Zeigebewegung oder per Sprachbefehl nimmt der Fahrer den Anruf an. Navdy ist praktischerweise gleichzeitig eine Freichsprechanlage. 

Quelle: Navdy

Das Einzige, das bei Navdy noch mit der Hand bedient werden muss, ist der Schalter zum An- und Ausschalten. Ansonsten läuft alles über Sprach- und Gestensteuerung. Mit einer eingebauten Infrarotkamera erkennt das Gerät die Bewegungen. Die seien simpel und leicht zu lernen, versprechen die Hersteller.

Eine Wischbewegung nach links oder nach rechts und Daumen hoch: Damit können zum Beispiel Anrufe oder Textnachrichten angenommen oder abgelehnt und Musik-Apps bedient werden. Sobald ein Anruf eingeht, teilt sich das Display automatisch auf. Während auf der einen Seite die Infos zum Anruf erscheinen, läuft die Navigation auf der anderen Seite ohne Unterbrechung weiter.

Über den eingebauten Lautsprecher und das Mikrofon kann der Fahrer ebenfalls mit Navdy kommunizieren und sich eingehende Benachrichtigungen von Whatsapp, Twitter, Facebook, Google Maps oder Kalendereinträge vorlesen lassen. Darüber hinaus funktioniert Navdy auch als Freisprecheinrichtung und kann so auf die Sprachsteuerung im Smartphone zugreifen.

Das Gerät ist knapp zehn Zentimeter hoch und lässt sich zwischen Lenkrad und Windschutzscheibe montieren. 

Das Gerät ist knapp zehn Zentimeter hoch und lässt sich zwischen Lenkrad und Windschutzscheibe montieren. 

Quelle: Navdy

Zurzeit bieten Doug Simpson und Karl Guttag, die beiden Erfinder von Navdy, das Gerät für 299 US-Dollar an. Bezahlt werden muss jetzt, die Lieferung soll Anfang 2015 eintreffen. Später soll das Gerät dann 499 Dollar kosten. Geliefert werde auch außerhalb der USA und die Entwicklung der Apps werde fortgeführt, versprechen die Hersteller. 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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