Test in Dänemark 11.12.2015, 12:32 Uhr

Wie ein Funkchip im Fahrrad für grüne Wellen sorgt

Grüne Wellen für Radfahrer? Überall auf der Welt ein Traum, in der kleinen dänischen Stadt Aarhus jetzt Realität: Möglich machen das RFID-Chips im Vorderrad. 

Kreuzung in Aarhus: Ein Detektor registriert RFID-Transponder an den Fahrrädern und schaltet die Ampel rechtzeitig auf Grün – natürlich nur dann, wenn kein Auto in der Nähe ist. 

Kreuzung in Aarhus: Ein Detektor registriert RFID-Transponder an den Fahrrädern und schaltet die Ampel rechtzeitig auf Grün – natürlich nur dann, wenn kein Auto in der Nähe ist. 

Foto: ID-advice

Ist das nicht ungerecht: Seit Jahrzehnten haben Autofahrer die Chance auf grüne Wellen – dank Induktionsschleifen unter dem Asphalt, die Fahrzeuge rechtzeitig registrieren. Fahrradfahrer hingegen sind für die Detektoren unsichtbar und werden regelmäßig von Rotphasen ausgebremst. In der dänischen Stadt Aarhus sind Bürger deswegen so frustriert, dass sie das Fahrrad in die Ecke stellen und lieber mit dem Auto fahren, haben Stadtplaner in einer Umfrage herausgefunden. Ihr Ziel: Bürger mit grünen Wellen zum Radfahren verführen. Nur wie?

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RFID-Chips im Vorderrad sorgen für grüne Wellen

Aarhus hat deswegen ein Pilotprojekt gestartet – im Rahmen des EU-Projekts Rapid Deployment for Intelligent Cities and Living (Radical). Dabei hat die Stadt Detektoren, die an graue Stromkästen erinnern, vor einer Straßenkreuzung installiert und mit der Ampelschaltung gekoppelt. Gleichzeitig hat sie 200 Fahrradfahrer überzeugt, in die Speichen ihrer Vorderräder sogenannte RFID-Transponder zu klemmen. Sie kommunizieren mit den Detektoren über elektromagnetische Wellen. Die Folge: Sobald sich die Räder der Kreuzung nähern, springt die Ampel auf Grün – natürlich nur dann, wenn gerade kein Auto in Sicht ist.  

Aarhus will Projekt mit 1000 Radlern ausbauen

Bislang läuft das Projekt vielversprechend: Seit dem Start im April 2015 gab es keine Unfälle und die Radfahrer freuen sich, wenn die Ampel rechtzeitig auf Grün springt und sie nicht absteigen müssen. Grund genug für die Stadt, die RFID-Technologie weiter zu verbreiten. Mitte 2016 will sie die nächsten Kreuzungen umbauen und 1000 zusätzliche Radler ins Projekt einbeziehen.

Das System besteht aus einem Detektor und einem sogenannten RFID-Transponder. Angeblich haben schon Athen und Lissabon Interesse bekundet. 

Das System besteht aus einem Detektor und einem sogenannten RFID-Transponder. Angeblich haben schon Athen und Lissabon Interesse bekundet. 

Quelle: ID-advice

Probleme gebe es nur noch beim Design, schreibt Netzautorin Martina Schulte: „Zum Beispiel sind die RFID-Tags, die die Radfahrer an ihr Vorderrad schrauben müssen, noch ziemlich unförmig und hässlich.“ 

Lissabon und Athen haben Interesse bekundet

Das RFID-System des dänischen Unternehmens ID-advice könnte zukünftig sogar in anderen Städten zum Einsatz kommen – Anreiz sind die im Vergleich zu Induktionsschleifen geringeren Kosten. Lissabon und Athen haben angeblich bereits Interesse signalisiert. Schulte: „Laut der Firma, die das Projekt in Aarhus durchführt, ist das Konzept prinzipiell auf jede Stadt übertragbar.“ Eine Alternative findet sich übrigens in Kopenhagen: Dort signalisieren LEDs im Asphalt den Radfahrern die passende Geschwindigkeit für eine grüne Welle. Und auch ein neuer Berliner Radweg soll Fahrradfahrer vom Rotstress erlösen. 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitet als freiberuflicher Journalist für Zeitschriften und Onlinemagazine wie die VDI Nachrichten und Ingenieur.de.

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