Zukunft der Mobilität 19.12.2023, 07:00 Uhr

Senken E-Autos oder Fahrverbote die CO2-Emissionen?

Eine Studie des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI) hat eine aktuelle Studie zu den Auswirkungen der Automobilität auf die CO2-Emissionen veröffentlicht. Die Ergebnisse: Weder mehr subventionierte E-Autos noch Fahrverbote für Diesel bringen einen spürbaren Effekt.

Frau lädt E-Auto an Wallbox

Einer Studie zur Folge leisten E-Autos nicht den erwünschten Beitrag zur Senkung der Emissionen.

Foto: panthermedia.net/Lightpoet

Der flächendeckende Umstieg auf E-Autos soll Deutschland in eine emissionsärmere Zukunft führen. Zumindest im Verkehrssektor. So weit die Theorie. Damit sich diese in die Realität umsetzen lässt, hat die Politik sich auf einige Maßnahmen geeinigt. Mit denen möchte sie genau das erreichen, nämlich die CO2-Emissionen nachhaltig zu reduzieren. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) hat sich mit diesen drei Maßnahmen im Rahmen einer Studie eingehender beschäftigt:

  • Fahrverbote für Dieselautos
  • Rabatte für Elektrofahrzeuge und Plug-in-Hybrid-Autos
  • Subventionen für Ladestationen

Die Idee hinter diesen Maßnahmen: Ein Fahrverbot für Diesel sollte sich auf das Kaufverhalten der Menschen auswirken und dementsprechend rechnete man damit, die Zulassungszahlen für Dieselfahrzeuge damit senken zu können. E-Autos mit Rabatten anzubieten sollte genau in diese Lücke passen. Ein günstigeres Angebot in diesem Segment sollte dazu führen, dass die Menschen diese Fahrzeuge kaufen und damit mehr E-Autos im Straßenverkehr unterwegs sind. Dazu passten dann auch die Subventionen für Ladestationen, schließlich funktioniert ein E-Auto nur mit entsprechender Ladebox dazu.

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Nicht mehr E-Autos – Benziner ersetzten Dieselfahrzeuge

Für ihre Studie schauten sich die Fachleute vom RWI die Kfz-Zulassungsdaten in allen deutschen Bundesländern an. Konkret im Zeitraum von Januar 2015 bis März 2020. Die Ergebnisse entsprechen vermutlich nicht dem, was die Politik sich von ihren Maßnahmen erhofft hatte. Hinsichtlich der Dieselfahrzeuge lässt sich tatsächlich ein Rückgang von 46 auf 33 Prozent in dem genannten Zeitraum feststellen. Das führen die Expertinnen und Experten durchaus auf tatsächliche oder vorgeschlagene Dieselfahrverbote zurück. Doch rund 95 Prozent der Dieselfahrzeuge, die nun weniger zugelassen wurden, sind durch Autos ersetzt worden, die mit Benzin fahren. Die Idee, diese Käuferschicht für die E-Mobilität zu begeistern, hat also eher weniger funktioniert.

Mehr E-Autos senken nicht automatisch die Emissionen

Das Rabattprogramm für E-Autos und Plug-in-Hybride war die größte Aktion. Hier floss das meiste Geld hinein. Es führte dazu, dass die Zulassungszahlen dieser Fahrzeugtypen anstieg. Im Detail: Die Zahl erhöhte sich um 23 bis 43 Prozent. In absoluten Zahlen sind das rund 42.000 E-Autos und Plug-in-Hybride mehr als vor dem betrachteten Zeitraum. Betrachte man nun den Lebenszyklus eines Fahrzeugs und die CO2-Emissionen, die ein Neuwagen verursache, habe man mit dieser Aktion lediglich ein Prozent der CO2-Emissionen reduzieren können. Mit den rund 42.000 Fahrzeugen ließen sich 700.000 bis 1,2 Millionen Tonnen CO2 vermeiden. Die Expertinnen und Experten kamen deshalb zu dem Ergebnis, dass dieses Rabattprogramm nur wenig zum Klimaschutz beitragen konnte.

Die CO2-Vermeidungskosten pro Tonne liegen hier bei rund 1.000 Euro. Das ist ein ziemlich hoher Preis, vergleicht man ihn mit den Kosten für Zertifikate, die im Europäischen Emissionshandelssystem bislang nie mehr als 105 Euro pro Tonne CO2 lagen.

Subventionierte Ladestationen für E-Autos zeigen ebenfalls kaum Wirkung

Auch die Anschaffung von Ladestationen hat die Politik finanziell unterstützt. Dies habe sich in Form von fünf Prozent mehr Plug-In-Hybriden und E-Autos ausgewirkt. Dies habe dazu geführt, dass sich weniger als ein Prozent der CO2-Emissionen reduzieren ließ. Bei diesen Subventionen liegen die CO2-Vermeidungskosten bei etwa 400 Euro. Sie liegen ebenfalls deutlich über denen, die im Europäischen Emissionshandelssystem bislang üblich waren.

Mehr E-Autos im Süden Deutschlands

Die Expertinnen und Experten des RWI stellten im Rahmen ihrer Studie fest, dass die Verkaufszahlen elektrisch betriebener Fahrzeuge regional unterschiedlich ausfallen. Sie führen dies vor allem auf das nicht gleichmäßig ausgebaute Netz an Ladestationen zurück. Auch die Subventionen scheinen im Süden Deutschlands besser gewirkt zu haben. Denn besonders in Baden-Württemberg und in Bayern sei das stärkste prozentuale Wachstum von Plug-in-Hybriden und reinen E-Autos feststellbar.

„Unsere Studie macht deutlich, dass Rabatte für Elektroautos und Plug-in-Hybride sowie Subventionen für Ladestationen sehr teure Maßnahmen sind, um die CO2-Emissionen zu senken“, sagt RWI-Umweltökonom Colin Vance. „Die Politik sollte sich daher auf marktbasierte Lösungen wie den Emissionshandel fokussieren. Damit können CO2-Emissionen am kostenwirksamsten gesenkt werden.“

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

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