Beha von Faradair 10.04.2015, 08:55 Uhr

Hybridflugzeug soll nahezu geräuschlos starten und landen

Ohne nervtötenden Lärm starten und landen soll das Hybridflugzeug Beha. Der futuristische Dreidecker des britischen Start-ups Faradair Aerospace erhebt sich mit Elektromotoren in die Lüfte. Dann übernimmt ein Dieselmotor, während Solarzellen und eine Windturbine die Akkus aufladen. 

Das Hybridflugzeug Beha ist aus Kompositwerkstoffen gefertigt, die auch in der Formel 1 zum Einsatz kommen. Es erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h und eine Reichweite von 1850 Kilometern. 

Das Hybridflugzeug Beha ist aus Kompositwerkstoffen gefertigt, die auch in der Formel 1 zum Einsatz kommen. Es erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 320 km/h und eine Reichweite von 1850 Kilometern. 

Foto: Faradair

Das junge britische Unternehmen Faradair Aerospace entwickelt ein sechssitziges Flugzeug für den Geschäftsreise- und Taxiflugverkehr, das sich durch einen lärmarmen Antrieb auszeichnen soll. Die Faradair Beha ist ein Dreidecker, der mit Solarzellen, einer Windturbine, zwei Elektromotoren und einem Dieselmotor bestückt ist. Firmenchef Neil Cloughley plant den Erstflug im kommenden Jahr.

Kompositwerkstoffe aus der Formel 1

Der Rumpf des Flugzeugs wird aus glasfaserverstärkten Kompositwerkstoffen gefertigt. Dafür hat Faradair Aerospace ein Unternehmen als Partner gewonnen, das hauptsächlich Formel 1 Rennsportfahrzeuge aus diesem Material baut.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Menlo Systems GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektronik (m/w/d) Menlo Systems GmbH
Planegg-Martinsried Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur Straßenplanung und Entwurf (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin / Bauingenieur (w/m/d) für Projektsteuerung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Geoinformatiker (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Wirtgen GmbH-Firmenlogo
Software- und Systemtester Embedded Systems (m/w/d) Wirtgen GmbH
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Fertigungsingenieur - Schiffbau / Yachtbau (w/m/d) Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG
Lemwerder, Bremen Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur für die Anlageneinsatzplanung Fernwärme (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
KLINGEL medical metal GmbH-Firmenlogo
Project Engineer New Product Introduction (m/w/d) KLINGEL medical metal GmbH
Pforzheim Zum Job 
mags Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe AöR-Firmenlogo
Technische Betriebsleitung (w/m/d) für die Bereiche Straße, Grün und Friedhofswesen mags Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe AöR
Mönchengladbach Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) für die Prüfung von Sonderbauten beim Bauaufsichtsamt der Stadt Köln Stadt Köln
Celonic Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Technical Team Manager (w/m/d) Qualification & Asset Change Control Celonic Deutschland GmbH & Co. KG
Heidelberg Zum Job 
Rheinmetall AG-Firmenlogo
Prozessingenieur F-35 (m/w/d) Rheinmetall AG
Düsseldorf, Weeze Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Koordinatorin / Koordinator für grenzüberschreitende nachhaltige Mobilität (w/m/d) Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
G+D Currency Technology GmbH-Firmenlogo
ESG Analyst (m/w/d) G+D Currency Technology GmbH
Leipzig Zum Job 
Stadt Norderstedt-Firmenlogo
Tiefbauingenieur*in Stadtentwässerung / Liegenschaften (w/m/d) Stadt Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb / Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
Rheinmetall AG-Firmenlogo
Systemingenieur Signalverarbeitung & Kameratechnik (m/w/d) Rheinmetall AG

Rechts und links vom Biodieselmotor sind zwei Elektromotoren mit einer Leistung von jeweils 450 kW angebracht. Diese Leistung soll ausreichen, um das Flugzeug in die Luft zu bringen. Damit vermeidet das Flugzeug beim Start jede nennenswerte Geräuschentwicklung und unterläge damit auch nicht etwaigen Nachtstart- oder Landeverboten.

Der Dreidecker ist mit Solarzellen und einer Windturbine ausgerüstet. Dieses erzeugen während des Flugs Strom für die Elektromotoren. 

Der Dreidecker ist mit Solarzellen und einer Windturbine ausgerüstet. Dieses erzeugen während des Flugs Strom für die Elektromotoren.

Quelle: Faradair

Nach dem Start übernimmt dann der mit Biodiesel angetriebene Motor die Hauptarbeit. Die Solarzellen auf den Tragflächen, auf dem Oberteil des Rumpfes und auf dem Leitwerk sowie die Windturbine im Heck laden gleichzeitig langsam wieder die Batterien des Flugzeugs auf. Bei einer Reisegeschwindigkeit von 240 bis 320 km/h ist die Reichweite mit 1850 Kilometern angegeben.

Hybridflugzeug soll eine Million US-Dollar kosten

Zu den größten Schwierigkeiten für jeden Flugzeugbauer gehört die Musterzulassung, an der schon viele Unternehmen gescheitert sind. Sie ist extrem zeitaufwendig und teuer. Faradair geht hier einen ungewöhnlichen Weg, um dieses Hindernis zu überwinden. Cloughley hat sich als Entwicklungspartner die Technische Universität Cranfield ausgesucht, die auf den Britischen Inseln als erste Adresse gilt, wenn es sich um neue Techniken handelt.

Beha soll 2020 auf den Markt kommen. Kostenpunkt: Rund eine Million US-Dollar. Später sollen größere Maschinen für den Regionalverkehr folgen. 

Beha soll 2020 auf den Markt kommen. Kostenpunkt: Rund eine Million US-Dollar. Später sollen größere Maschinen für den Regionalverkehr folgen.

Quelle: Faradair

Cranfield arbeitet mit Faradair allerdings nicht nur bei der Musterzulassung zusammen, sondern überarbeitet das neue Flugzeug auch mit Hilfe von Strömungs-Dynamik-Computeranalysen. Nach zwei bis dreijähriger Erprobung und Weiterentwicklung soll das Flugzeug dann 2020 auf den Markt kommen. Cloughley schwebt ein Stückpreis von etwa einer Million US-Dollar vor.

Flugzeuge für Regionalverkehr sollen folgen

Faradair Aerospace zielt längerfristig auf ein größeres Flugzeug gleicher Bauart ab, dass dann 20 Passagiere befördern könnte und damit für den Regionalluftverkehr geeignet wäre. Der Reiz dieses Konzepts: Neben der Geräuscharmut sind nur kurze Startbahnen erforderlich. Für die Entwicklung eines solchen Flugzeugs hofft Cloughley auf Finanzmittel von der EU im Rahmen des europäischen Clean Skies Programms.

Eine weitere Besonderheit: Erleidet der Pilot während des Fluges einen Herzanfall, dann muss er nur einen Panikknopf drücken, der die Flugsicherung am Boden alarmiert. Sie führt dann automatisiert das Flugzeug zum Boden zurück und landet es.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.