AUTONOMES FAHREN 07.06.2016, 12:59 Uhr

Bei Patenten lässt Deutschland den Rest der Welt hinter sich

58 Prozent aller Patente, die weltweit für autonom fahrende Autos vergeben worden sind, halten deutsche Unternehmen. Google, das die spektakulärsten Teilerfolge vorweisen kann, liegt als erfolgreichstes branchenfremdes Unternehmen auf Platz fünf.

In Deutschland wird viel zum Thema autonomes Fahren geforscht und entwickelt. Die meisten Patente besitzt Bosch. 

In Deutschland wird viel zum Thema autonomes Fahren geforscht und entwickelt. Die meisten Patente besitzt Bosch. 

Foto: dpa/Daniel Naupold

Mit großer Verspätung hat sich die deutsche Industrie zur Elektromobilität bekannt. Beim autonomen Fahren – also mit Autos, die selbstständig durchs Verkehrsgewühl wuseln, ohne andere zu gefährden – soll das nicht passieren. Tatsächlich stehen die Chancen gut, dass Deutschland die Spitzenposition halten, zumindest aber erreichen kann. 58 Prozent aller Patente, die in diesem Bereich vergeben wurden, liegen bei einheimischen Unternehmen. Der Rest der Welt teilt sich das, was übrig bleibt. Das ist das Ergebnis der Studie „Autonomes Fahren – eine Herausforderung für die deutsche Autoindustrie“, die das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln vorgelegt hat.

Bosch ist der Patente-König

Auch bei den Unternehmen liegt Deutschland vorn. Die meisten Patente besitzt Bosch, 545 an der Zahl. Gefolgt wird der Spitzenreiter von Audi und Continental. Volkswagen, Daimler und BMW gehören ebenfalls zu den Top-Zehn. Google ist das einzige branchenfremde Unternehmen, das es in die Spitzengruppe geschafft hat und dort den fünften Platz belegt.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Berliner Hochschule für Technik (BHT)-Firmenlogo
Professur Konstruktion Berliner Hochschule für Technik (BHT)
Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen-Firmenlogo
Projektleiter Brandschutz (m/w/d) Berufsgenossenschaftliche Unfallklinik Tübingen
Tübingen Zum Job 
Berliner Hochschule für Technik (BHT)-Firmenlogo
Professur Maschinenelemente Berliner Hochschule für Technik (BHT)
Airbus-Firmenlogo
IT Security Engineer (d/m/f) Airbus
Manching Zum Job 
Fink Chem+Tec GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Mechatronik (m/w/d) Fink Chem+Tec GmbH
Leinfelden-Echterdingen Zum Job 
Airbus-Firmenlogo
Lead Software Engineer - EW Mission Data Generation System (d/m/w) Airbus
Manching Zum Job 
Mainova AG-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Projektierung / Planung Strom Sekundärtechnik Mainova AG
Frankfurt am Main Zum Job 
GWG - Wohnungsgesellschaft Reutlingen mbH-Firmenlogo
Abteilungsleiter (m/w/d) für den Baubereich, Abteilung Technik GWG - Wohnungsgesellschaft Reutlingen mbH
Reutlingen Zum Job 
MVV Netze GmbH-Firmenlogo
Spezialist Systeme und Anwendungen (m/w/d) MVV Netze GmbH
Mannheim (Homeoffice) Zum Job 
Mainova AG-Firmenlogo
Elektroingenieur (m/w/d) Projektierung / Planung Strom Sekundärtechnik Mainova AG
Frankfurt am Main Zum Job 
Airbus-Firmenlogo
Cargo Hold Commodity Manager (d/f/m) Airbus
Bremen Area Zum Job 
Airbus-Firmenlogo
Programm Controlling Transformation and Integration (d/f/m) Airbus
Hamburg Zum Job 
Landeshauptstadt Stuttgart-Firmenlogo
Technische*r Prüfer*in für die Prüfung von Großprojekten (m/w/d) Landeshauptstadt Stuttgart
Stuttgart Zum Job 
SWM Services GmbH-Firmenlogo
Senior Projektleiter*in GuD-Anlage (m/w/d) SWM Services GmbH
München Zum Job 
BRUSA Elektronik (München) GmbH-Firmenlogo
Prüfmittel Ingenieur / Entwicklungsingenieur Prüfmittel / Applikationsingenieur Labor / Ingenieur Prüfstandsentwicklung (m/w/d) BRUSA Elektronik (München) GmbH
München Zum Job 
BRUSA Elektronik (München) GmbH-Firmenlogo
Senior Embedded Linux Software Engineer (m/f/d) BRUSA Elektronik (München) GmbH
München Zum Job 
BRUSA Elektronik (München) GmbH-Firmenlogo
Senior Embedded Software Ingenieur (m/w/d) Kommunikation BRUSA Elektronik (München) GmbH
München Zum Job 
engionic Femto Gratings GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) für Produktionsanlagen und Produktionsprozesse engionic Femto Gratings GmbH
Consolar Solare Energiesysteme GmbH-Firmenlogo
Service-Ingenieur (m/w/d) im Innendienst Consolar Solare Energiesysteme GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Heinrich Wassermann GmbH & Co KG-Firmenlogo
Oberbauleiter Tiefbau (m/w/d) Heinrich Wassermann GmbH & Co KG
Deutschland, Erfinderland: bei den Patenten fürs autonome Fahren liegt Deutschland weit vorn. 58 Prozent der Erfindungen wurden hierzulande entwickelt. 

Deutschland, Erfinderland: bei den Patenten fürs autonome Fahren liegt Deutschland weit vorn. 58 Prozent der Erfindungen wurden hierzulande entwickelt.

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln

„Deutsche Autounternehmen sind aufgrund ihrer Marktpositionierung im Premiumsegment, besonders aber auch wegen der hohen Forschungsleistung, gut aufgestellt, um die Herausforderungen erfolgreich anzunehmen“, befindet Hubertus Bardt, der Autor der Studie. Das belegt er mit Zahlen: 2014 habe die Autoindustrie, die vier Prozent der arbeitenden Bevölkerung beschäftige, 33 % aller Investitionen in Deutschland getätigt. Mit einem Anteil von 46 % werde nahezu die Hälfte des Umsatzes im Fahrzeugbau mit Produktinnovationen erzielt. Das bedeute „einen unangefochtenen Spitzenwert im Branchenvergleich“.

Gefährdungspotenzial durch Branchenfremde

Bardt glaubt, dass die Digitalisierung von Fahrzeugen „Möglichkeiten für neue Geschäftsmodelle und neue Anbieter“ eröffnet. „Dies kann die bisherigen Geschäftsmodelle und Erfolge etablierter Hersteller infrage stellen und möglicherweise gefährden“, warnt der Autor. Derzeit ist die Gefahr allerdings noch gering. Branchenfremde haben seit 2010 nur sieben Prozent aller Patente ergattert, die sich auf autonomes Fahren beziehen.

Die mit Abstand meisten Patente stammen von Bosch. 

Die mit Abstand meisten Patente stammen von Bosch.

Quelle: Institut der deutschen Wirtschaft Köln

Spitzenreiter ist hier Google. Der Internet-Gigant, der sich zum Hightech-Giganten mausern will, hat tatsächlich spektakuläre Erfolge vorzuweisen. Er ist der einzige, der eine ganze Flotte von autonomen Fahrzeugen auf die Straße geschickt hat. Die fahren zwar ziemlich langsam, verursachen aber auch nur wenige Unfälle, die dazu noch glimpflich abgehen. Im Extremfall rollen sie so bedächtig über Kaliforniens Straßen, dass sie den normalen Verkehr aufhalten und von der Polizei gestoppt werden.

Erste Komponenten des autonomen Fahrens sind schon Realität

Da haben Daimler und Audi ganz andere Erfolge vorzuweisen. 2013, 125 Jahre nach der ersten Langstreckenfahrt eines Autos – am Steuer saß Bertha Benz – nahm ein Mercedes die gleiche Route: von Mannheim nach Pforzheim. Der Fahrer, der sicherheitshalber hinter dem Steuer saß, musste nicht einmal eingreifen. Das Fahrzeug fand seinen Weg allein. Ein Jahr später schickte Audi einen R7 Sportback auf den Hockenheimring. Der 600-PS-Koloss fegte im Renntempo millimetergenau über die Piste.

Prototyp des Google-Autos: Ein Knopfdruck reicht, schon fährt es zum gewünschten Ziel. Lenkrad, Gas- und Bremspedal sind überflüssig. 

Prototyp des Google-Autos: Ein Knopfdruck reicht, schon fährt es zum gewünschten Ziel. Lenkrad, Gas- und Bremspedal sind überflüssig.

Quelle: Google

Vor allem deutsche Autohersteller bieten bereits Fahrzeuge an, die den Fahrer massiv unterstützen, etwa mit Spurhaltesystemen, Einparkautomatik und Abstandsradar, das Auffahrunfälle verhindert – lauter Komponenten für künftig autonom fahrende Autos.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.