Elektromotorrad mit 200 PS 22.05.2014, 11:54 Uhr

350 km/h: Schnellstes Motorrad aus Serienproduktion ist ein E-Bike

Den Sprung vom Prototypen zum Serienmodell wagt jetzt der amerikanische Motorradhersteller Lightning Motorcycle mit seinem LS-218. Das elektrisch angetriebene Zweirad, das es bis auf 350 Kilometer pro Stunde bringt, kann nun von Zweiradfans bestellt werden. Umgerechnet 28.000 Euro kostet der Spaß.

Das superschnelle Elektromotorrad Lightning LS-218 geht in Serie. Voraussichtlich ab Juli ist es für umgerechnet 28.000 Euro zu haben. 

Das superschnelle Elektromotorrad Lightning LS-218 geht in Serie. Voraussichtlich ab Juli ist es für umgerechnet 28.000 Euro zu haben. 

Foto: Lightning

Sein aufsehenerregendes Merkmal führt das neue Elektromotorrad LS-218 aus der Werkstatt von Lightning Motorcycles bereits im Namen mit sich: Die Zahl 218 steht für die Höchstgeschwindigkeit, die die Renn-Version des Bikes in Miles per hour auf den Tacho bringt. Umgerechnet sind das genau 350,7 Stundenkilometer. Damit hatte das Motorrad 2011 einen neuen Geschwindigkeitsrekord für elektrisch angetriebene Motorräder aufgestellt.

In der Höhenluft sind die E-Motorräder klar im Vorteil

Vor einem Jahr dann machte der Prototyp des LS-218 auf dem Pikes Peak International Hill Climb spektakulär auf sich aufmerksam. Das Bergrennen für Rennwagen und Motorräder, das jedes Jahr auf dem Pikes Peak in den Rocky Mountains in Colorado stattfindet, ist legendär. Auf dem 20 Kilometer langen Kurs mit 156 Kurven müssen bei einer durchschnittlichen Steigung von sieben Prozent rund 1400 Höhenmeter überwunden werden. Weil das Ziel bei 4300 Meter liegt, verlieren die Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren durch die dünne Höhenluft rund ein Drittel ihrer Leistung.

Das Elektromotorad LS-218 ist hochwertig verarbeitet. Seine Reichweite beträgt maximal 280 Kilometer.

Das Elektromotorad LS-218 ist hochwertig verarbeitet. Seine Reichweite beträgt maximal 280 Kilometer.

Quelle: Lightning

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Elektroautos und Elektromotorräder haben unter diesen Bedingungen ihren Vorteil in den letzten Jahren klar nutzen und ausbauen können. So konnte Carlin Dunne auf dem E-Bike von Lightning Motorcycles 2013 zum ersten Mal das Rennen zugunsten eines Elektroantriebes für sich entscheiden. Der Vorsprung vor der benzinbetriebenen Ducati Multistrada 1200 S von Bruno Langlois war zwar hauchdünn, aber es wird erwartet, dass in den kommenden Jahren die Elektrofahrzeuge das Pikes-Peak-Rennen dominieren werden.

Die Reichweite des LS-218 beträgt maximal 290 Kilometer

Nun hat Lightning Motorcycles aus dem Prototyp ein Serienmodell gemacht, das bestellt werden kann und voraussichtlich ab Juli ausgeliefert wird. Die LS-218 aus der Serienproduktion wird es zwar nicht mehr auf einen Geschwindigkeitsrekord von 350 km/h bringen, aber der Hersteller versichert, dass auch sportliche Fahrer mehr als zufrieden sein werden, was Geschwindigkeit und Beschleunigung betrifft. Das LS-218 hat 200 PS und bringt immerhin 225 Kilogramm auf die Waage, was in erster Linie den Akkus geschuldet ist. Mit der Lithium-Ionen-Batterie ist eine Reichweite von maximal 290 Kilometern zu erreichen. Die Aufladezeit beträgt laut Hersteller 30 Minuten mit einem Schnellladegerät und 120 Minuten über eine Haushaltssteckdose.

Das Elektromotorrad bringt 225 Kilogramm auf die Waage.

Das Elektromotorrad bringt 225 Kilogramm auf die Waage.

Quelle: Lightning

In den USA wird die LS-218 zum Preis von umgerechnet 28.000 Euro zu haben sein. Um den zu rechtfertigen, setzen die Hersteller nicht nur auf die technischen Daten. Auch das stromlinienförmige moderne Design soll Motorradfans begeistern. Dafür hat Lightning Motorcycles Glynn Kerr engagiert. Der britische Motorrad-Designer lebt in Kalifornien und gehört zu den führenden Vertretern seiner Zunft. Seine Modelle erscheinen unter anderem bei Herstellern wie BMW, Triumph, Honda, Yamaha, Kawasaki, Harley-Davidson und Ducati.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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