Elektrische Energie aus Pflanzen 11.02.2014, 15:19 Uhr

Moss FM: Strom aus Moos betreibt ein Radio

„Moss FM“ ist das erste Radio der Welt, das mit Strom betrieben wird, den Pflanzen erzeugen. Entwickelt wurde diese Anlage von der in Großbritannien arbeitenden schweizerischen Designerin Fabienne Felder unter Mitwirkung der beiden Wissenschaftler Dr. Paolo Bombelli und Ross Dennis von der Universität Cambridge. Die erfolgreiche Versuchsanlage besteht aus zehn Schalen, in denen Moos auf einem speziellen Trägermaterial wächst. 

Moss-FM: das erste Radio der Welt, das ausschließlich mit Strom versorgt wird, der von auf einem bestimmten Trägermaterial wachsenden Moos stammt. 

Moss-FM: das erste Radio der Welt, das ausschließlich mit Strom versorgt wird, der von auf einem bestimmten Trägermaterial wachsenden Moos stammt. 

Foto: Cambridge University

Moos zeichnet sich durch besonders gute Komponenten für die Photosynthese und damit die Stromausbeute aus. Daneben reduziert das Moos den CO2-Gehalt der Luft und erhöht zugleich die Luftfeuchtigkeit. Die Wissenschaftler betonen schließlich noch, dass die Arbeit mit Moos ausgesprochen beruhigend sei. Für keine andere Pflanze ließen sich all diese Vorteile ebenfalls aufzählen.

Auch das Material unter dem Moos spielt eine wichtige Rolle

Das Basismaterial in den Schalen, in denen das Moos wächst, zeichnet sich durch die gute Aufnahme und Speicherung von Wasser aus. Es ist elektrisch leitend und von Natur aus biologisch. Auf diesem Trägermaterial wächst das Moos, das über die Photosynthese den Strom erzeugt. Bemerkenswert ist dabei auch, dass bei dem Moos die Photosynthese selbst dann abläuft, wenn die Anlage nicht gezielt beleuchtet wird. In der Vergangenheit hat es bereits Versuche gegeben, bei denen ebenfalls mit Pflanzen Strom gewonnen wurde. Der Unterschied zu dem jetzt Erreichten ist allerdings, dass früher bestenfalls so viel Strom anfiel, dass eine LED funktionierte. Für den Betrieb eines Radios wird dagegen eine ungleich höhere Strommenge benötigt.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Tunnelbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Stuttgart Zum Job 
AGR Betriebsführung GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur (m/w/d) Abfallmanagement / Entsorgung / Chemie AGR Betriebsführung GmbH
Stadt Glinde-Firmenlogo
Stadtplaner:in als Sachgebietsleitung im Bereich Stadtplanung und Umwelt (m/w/d) Stadt Glinde
Stadt Glinde-Firmenlogo
Tiefbauingenieur:in (m/w/d) für das Sachgebiet Tiefbau, Baubetriebshof und öffentliches Grün Stadt Glinde
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Flugsicherungsingenieur* operative Inbetriebhaltung DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Karlsruhe Zum Job 
Stadt Mannheim-Firmenlogo
Bauingenieur*in Konstruktiver Ingenieurbau (m/w/d) Stadt Mannheim
Mannheim Zum Job 
AGR Betriebsführung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Leittechnik (m/w/d) AGR Betriebsführung GmbH
AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Projektleiter (m/w/d) AGR Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet mbH
Stadt Dorsten-Firmenlogo
Architekt_in / Bauingenieur_in (m/w/d) Stadt Dorsten
Dorsten Zum Job 
Stadt Dorsten-Firmenlogo
Sachbearbeiter_in (m/w/d) im Bereich Bauunterhaltung bei den Hochbauten und den dazugehörigen Liegenschaften Stadt Dorsten
Dorsten Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Sicherheitstechnik / Sicherheitsfachkraft Gas (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
Stadt Sindelfingen-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) der Fachrichtung Bauingenieurwesen / Tiefbau Stadt Sindelfingen
Sindelfingen Zum Job 
Iqony GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Maschinentechnik Iqony GmbH
Stadt Dorsten-Firmenlogo
Ingenieur_innen (auch Werkstudent_innen im Ingenieurbereich) (m/w/d) Stadt Dorsten
Dorsten Zum Job 
Stadt Mannheim-Firmenlogo
Bauwerksprüfingenieur*in (m/w/d) Stadt Mannheim
Mannheim Zum Job 
Ruland Engineering & Consulting GmbH-Firmenlogo
Leiter (m/w/d) verfahrenstechnische Fertigung Ruland Engineering & Consulting GmbH
Neustadt an der Weinstraße Zum Job 
Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH-Firmenlogo
IT Projektmanager / Key User - Prozessoptimierung, E-Commerce & Vertrieb (m/w/d) Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Timm Technology GmbH-Firmenlogo
Sales Manager / Vertriebsingenieur (m/w/d) Explosionsschutz Timm Technology GmbH
Reinbek Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in für die Prüfung komplexer Nachträge im Tief- und Rohrleitungsbau (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
WIRTGEN GROUP Branch of John Deere GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) mit dem Schwerpunkt R&D und Produktion WIRTGEN GROUP Branch of John Deere GmbH & Co. KG
Windhagen Zum Job 
Das ungewöhnliche Radio wird mit grünem Strom gefüttert. 

Das ungewöhnliche Radio wird mit grünem Strom gefüttert. 

Quelle: University of Cambridge

Die Strom-Ausbeute soll noch erheblich gesteigert werden

Mit der geschilderten Versuchsanlage werden bisher nur rund 0,1 Prozent der bei der Photosynthese anfallenden Elektronen aufgefangen und genutzt. Alle Beteiligten sehen erhebliche Chancen, die Strom-Ausbeute deutlich zu erhöhen. Aber selbst mit der bisher erreichten, noch bescheidenen Ausbeute ließe sich einiges bewerkstelligen.

Dazu wird folgende Rechnung aufgemacht: Wenn nur 25 Prozent der in Groß-London Lebenden oder lediglich 2,7 Millionen Menschen täglich ihr Mobiltelefon zwei Stunden lang mit Moos-Strom auflüden, dann ließen sich dadurch jährlich 42,5 Millionen Kilowattstunden herkömmlicher elektrischer Energie einsparen. Zugleich reduzierte sich die CO2-Belastung in London um knapp 40.000 Tonnen im Jahr. Der wirtschaftliche Nutzen dieser Stromversorgung aus Moos läge bei 6,8 Millionen Pfund oder umgerechnet rund 7,5 Millionen Euro im Jahr.

Die an dem Projekt Beteiligten gehen davon aus, dass sich die neue Technik in etwa fünf bis zehn Jahren in kommerziell produzierten Anlagen niederschlagen und nutzen lassen wird.

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.