Basler Foto-Ausstellung 29.07.2011, 12:09 Uhr

Ingenieur-Kunst in Bildern

Eine kleine, aber anspruchsvolle Basler Fotopräsentation von schweizerischen Infrastrukturbauten in ihrer jeweiligen Umgebung belegt die kulturelle Bedeutung des Ingenieurbaus.

Sicher, sie mögen ihre Schokolade und ihren Käse. Aber richtig stolz sind die Schweizer vor allem auf jene ingeniösen Leistungen, die ihr zerklüftetes Land bis in die hintersten Täler passierbar machen. Auf die Rhätische Bahn etwa, die auf halsbrecherisch angelegten Gleisen schwindelerregende Höhen und Tiefen überwindet, auf den Susten- oder den Albulapass, auf Viadukte, Bahn-und Straßenbrücken, Lawinenverbauungen und Tunnel.

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Es sind Werke, die einen Widerhall in der kollektiven Seele finden. Denn sie zeugen von einem beharrlichen Gestaltungswillen, der sich seit Jahrhunderten mit der Landschaft auseinandersetzt, sie kommentiert, betont, ihr zuweilen auch widerspricht. Wie kaum etwas anderes repräsentieren sie denn auch das nationale Selbstgefühl. Und so wurde eine Fotokollektion von Infrastrukturbauten Beitrag der Schweiz für die 12. Internationale Architekturbiennale 2010 in Venedig. Nun stellt das Schweizerische Architekturmuseum SAM in Basel bis zum 21. August den adaptierten Beitrag „Landschaft und Kunstbauten“ aus.

Ingenieur-Kunst in Bildern: 50 Sujets von Basel über Zürich in die Alpenkantone

Die über 50 Sujets haben der Bauingenieur Jürg Conzett und der Fotograf Martin Linsi auf „Streifzügen durch die Schweiz“ zusammengestellt. Ihre Reise geht von Basel über Zürich in die Alpenkantone, verweilt bei Bauten, die ihre Raffinesse oft erst dem zweiten Blick preisgeben. Wie der Eisenbahnviadukt von Sembrancher, 1953 von Alexandre Sarrasin erbaut, der seinen undogmatischen Werken stets eine Affinität zur jeweiligen Region verleiht. Der Betonträger beispielsweise ruht auf A-förmigen Stützen, die für seitliche Stabilität sorgen, aber keinem Gleichmaß folgen: Sie sind asymmetrisch angeordnet und neigen sich gegen das Kurveninnere. Mit diesem Werk gewinnt die in den 1930er-Jahren von Alwin Seifert geforderte „organische Linienführung“ eine eigensinnige Gestalt, die der Betrachter nur nach und nach enträtselt.

Meist erschließen die Fotos das technische und ästhetische Talent aber unmittelbar – wie den Reiz der vom Büro Conzett und dem Stararchitekten Peter Zumthor entwickelten Valserrheinbrücke. Einem Solitär gleich ruht die Brücke über dem jungen Rhein und lenkt dennoch den Blick von sich weg auf Dorfplatz und Kirche von Vals. Heimischer Valser Gneis bildet die bogenförmigen Seitenwände, an denen die Betonfahrbahn aufgehängt ist, die quasi als Zugband den seitlichen Bogenschub aufnimmt.

Ähnlich selbstgewiss präsentiert sich der Traversinersteg, der als Teil eines historischen Saumpfads die Viamalaschlucht überquert. Seine massiven Pylone suggerieren nicht nur Sicherheit, sie ermöglichen es auch, die Hauptkabel direkt bei ihren Endverankerungen anzuspannen. Die 2003 im Graubündner Peiden Bad neu gestaltete Glennerbrücke aus unverleimtem Vollholz wiederum streckt sich wie eine filigrane Skulptur über das Wasser. Ihr fächerförmiges Sprengwerk trägt eine Balkenlage, auf die eine Betonplatte gegossen ist.

Jeder Bau der Basler Ausstellung ist mit einer Geschichte verknüpft

Zu jedem in Basel gezeigten Bau gehört eine Geschichte, die eine spezifische Konstruktion verlangt, in der sich unterschiedliche Epochen manifestieren. In der 1545 errichteten Kinnbrücke bei Zermatt, dem ältesten in Basel präsentierten Werk, drückte Baumeister Ulrich Ruffiner die einstige Ehrfurcht vor der Natur durch einen elliptischen Bogen meisterlich aus: der Steinbau ordnet sich wie natürliches Beiwerk dem Gelände unter. Im 19. Jahrhundert dagegen feierte sich die Technik als Bezwingerin der Natur Bauten wurden zu Monumenten, mächtig oft, manche gar erratisch.

Mit dem Heimatschutzgedanken änderte sich der Stil. Nun spielte Technik nicht mehr gegen die Natur, sondern mit ihr. Gleichzeitig gewann Landschaft einen touristischen Wert die subjektive Sicht des Reisenden wurde zu einer wichtigen Gestaltungsmaxime. Das Architekturmuseum erläutert dies anhand von geologischen und architektonischen Plänen für den Bau der Sustenstraße, deren Verlauf sich nicht an funktionalen Kriterien orientierte, sondern durch besonders imposante Regionen führen sollte.

Die jüngsten Infrastrukturbauten wagen nicht nur futuristische Konstruktionen, manche machen die individuelle Wahrnehmung zum ultimativen Konstruktionsprinzip. Conzett etwa hat den Traversinersteg im inneren Dialog mit fiktiven Wanderern entwickelt, ihre Ängste vor der Viamalaschlucht architektonisch besänftigt.

Basler Museumsräume nehmen den Besucher mit auf eine Reise

Auf den ausladenden roten Eisenbahnbänken der Basler Museumsräume können Besucher in gelassenem Ambiente auf eine Reise gehen, die Architektur und Technik in wechselnden Beziehungen zur Landschaft deutet. Konstruktionsprinzipien und ihre jeweilige Wirkung werden sichtbar. Und wie durch eine unsichtbare Kamera gesteuert, wandelt sich die eigene Wahrnehmung, so wie die bloße Präsenz der Bauten die das Bild der Landschaft verändert. Eine kleine, aber gelungene Ausstellung.

Ein Beitrag von:

  • Ruth Kuntz-Brunner

    Ruth Kuntz-Brunner ist Karriereautorin und schreibt über die Schwerpunkte Arbeitsleben und Arbeitssicherheit.

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