Q-Kohlenstoff entdeckt 02.12.2015, 14:49 Uhr

Ein Material härter als Diamanten

US-Physiker haben eine Form festen Kohlenstoffs entdeckt, die Baustoff für zahllose Bereiche von der Medizin bis zur Handy-Produktion liefern könnte. Das Q-Kohlenstoff genannte Material hat fantastische Eigenschaften. Dazu gehört, dass es sich bei normalem Raumklima herstellen lässt.

Forscher der North Carolina State University haben zwar keinen großen pinkfarbenen Diamant gefunden, wie er hier auf dem Bild zu sehen ist. Aber auch etwas für die Wissenschaft sehr Wertvolles: eine neue Form festen Kohlenstoffs. Bekannt waren bisher Graphit und Diamant. Das neue Material nennen die Forscher „Q“. 

Forscher der North Carolina State University haben zwar keinen großen pinkfarbenen Diamant gefunden, wie er hier auf dem Bild zu sehen ist. Aber auch etwas für die Wissenschaft sehr Wertvolles: eine neue Form festen Kohlenstoffs. Bekannt waren bisher Graphit und Diamant. Das neue Material nennen die Forscher „Q“. 

Foto: Rio Tinto/dpa

Jay Narayan hat selbst nicht daran geglaubt, dass es so etwas überhaupt geben kann. Und dann hat er doch den Nachweis erbracht. Zusammen mit Kollegen an der North Carolina State University entdeckte Narayan eine neue Form festen Kohlenstoffs. Bekannt waren bisher Graphit und Diamant. Das neue Material nennen die Forscher einfach „Q“.

Die Eigenschaften von Q sind beeindruckend: Zum einen ist es ferromagnetisch, lässt sich also direkt magnetisieren wie etwa Eisen. Zum zweiten ist das Material, dass sich in Form von dünnen Filmen oder winzigen Nadeln herstellen lässt, nach Angaben der Forscher noch härter als Diamant. Und es beginnt zu leuchten, sobald nur geringe Mengen Energie fließen. Ein solches Material gibt es in der Natur kaum: „Allenfalls in den Kernen einiger Planeten“, meint Narayan.

Blitzartige Erhitzung auf 3700 °C

Der Clou an Q aber ist die relativ einfache Herstellung: Es braucht keine speziellen Klimakammern, sondern nur Räume mit normaler Temperatur und ebenso normalem Luftdruck. Die Produktion beginnt mit einem Substrat, das aus Glas, Saphir oder einem künstlichen Polymer bestehen kann. Dieses Substrat wird ummantelt mit einem Kohlenstoff, der im Gegensatz zu Graphit oder Diamant keine feste, kristalline Struktur hat. Dann wird dieser Mantel ein einziges Mal für etwa 200 Nanosekunden mit einem Laserstrahl beschossen. Dieser Impuls erhitzt das Material ganz kurz auf 4000 Kelvin, was etwa 3700 °C entspricht. Danach kühlt es sehr schnell wieder ab.

Das Ergebnis ist Q. Und je nachdem, wie der Kühlprozess gesteuert wird, können die Forscher gezielt diamantene Strukturen darin entstehen lassen. Deren Menge wiederum lasse sich beliebig vergrößern, indem man den Laserbeschuss wiederhole.

Stellenangebote im Bereich Forschung & Entwicklung

Forschung & Entwicklung Jobs
Steinmeyer Mechatronik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Steinmeyer Mechatronik GmbH
Dresden Zum Job 
Max-Planck-Institut für Astronomie-Firmenlogo
Astronom*in / Physiker*in / Ingenieur*in (m/w/d) für Adaptive Optik Max-Planck-Institut für Astronomie
Heidelberg Zum Job 
Technische Hochschule Augsburg-Firmenlogo
Professur für verfahrenstechnische Produktion Technische Hochschule Augsburg
Augsburg Zum Job 
MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN-Firmenlogo
Ingenieur*in (Gebäude- u. Energietechnik) für das Helmholtz Kompetenznetzwerk Klimagerecht Bauen MAX-DELBRÜCK-CENTRUM FÜR MOLEKULARE MEDIZIN
Karlsruher Institut für Technologie-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur (w/m/d) im Bereich mechanische Entwicklung und Projektleitung Karlsruher Institut für Technologie
Eggenstein-Leopoldshafen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachingenieur (w/m/d) BIM Die Autobahn GmbH des Bundes
PFISTERER Kontaktsysteme GmbH-Firmenlogo
High Voltage Testing Specialist (w/m/d) PFISTERER Kontaktsysteme GmbH
Winterbach Zum Job 
Sanofi-Aventis Deutschland GmbH-Firmenlogo
Ingenieur-Trainee in der Pharmazeutischen Produktion - all genders Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
Frankfurt am Main Zum Job 
Karlsruher Institut für Technologie (KIT)-Firmenlogo
Universitätsprofessur (W3) Intelligente rekonfigurierbare Produktionsmaschinen Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
Karlsruhe Zum Job 
Neovii Biotech GmbH-Firmenlogo
Qualification Engineer (m/w/d) Neovii Biotech GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Sauer Compressors-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Sauer Compressors
Heidrive GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektrotechnik (m/w/d) Heidrive GmbH
Kelheim Zum Job 
Niedersachsen.next GmbH-Firmenlogo
Themenmanager Mobilität und Digitalisierung | Mobilitätskonzepte (m/w/d) Niedersachsen.next GmbH
Hannover Zum Job 
Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg-Firmenlogo
13 positions for PhD candidates (f/m/d) Universität Duisburg-Essen Campus Duisburg
Duisburg Zum Job 
Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Bergische Universität Wuppertal-Firmenlogo
Research Assistant (postdoc) in the field of additive manufacturing of metals Bergische Universität Wuppertal
Wuppertal Zum Job 
MICON Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) MICON Gruppe
Nienhagen Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur mit Bachelor (m/w/d) Beamtenausbildung Bundeswehr
verschiedene Standorte Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik / Chemie / Physik als Entwicklungsingenieur Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Hochschule Osnabrück-Firmenlogo
Tandem-Professur Robotik, Data Science and AI, Digitalisierte Wertschöpfungsprozesse Hochschule Osnabrück
Osnabrück, Lingen Zum Job 

Marktübliches Lasergerät reicht aus

Das Material sei sehr vielversprechend für die Entwicklung neuer elektronischer Displays, sagt Narayan. Auch Schalter, die bei extrem hohen Temperaturen funktionieren müssen, könnten damit produziert werden. Hinzu kämen „industrielle Prozesse“, die die Forscher nicht näher beschreiben, und Gerätschaften für die Verabreichung von Medikamenten. Weil das Substrat einfach sein kann und für den Beschuss ein marktübliches Lasergerät für Augenoperationen reicht, sei das Ganze auch noch „relativ billig“.

Die Versprechen also sind groß, aber die Forscher bremsen auch allzu starke Euphorie: „Wir sind in einem frühen Stadium und müssen noch sehr viel über das Material lernen.“ Von einer möglichen Anwendung ist übrigens nicht die Rede: der Schmuckherstellung.

Im vergangenen Jahr machte übrigens ein deutscher Geologe von sich reden, der Diamanten aus Erdnussbutter herstellte. Aber auch diese eignen sich nicht zur Zierde der Damenwelt.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.