Nachweis erbracht 25.06.2015, 06:47 Uhr

Drogen wurden schon vor 3000 Jahren gezielt hergestellt

Designerdroge klingt modern. Und doch sind synthetisch hergestellte Rauschmittel alles andere als ein Produkt aus der Neuzeit: Im Nahen Osten hat es sie bereits vor mehr als 3000 Jahren gegeben. Betrieben wurde diese Entwicklung von den Philistern. Sie lebten damals im Süden jener Region, die heute weite Teile von Israel umfasst.

Ganz in der Nähe der Ausgrabungsstätte von Yavneh in Israel wurden Tongefäße gefunden, bei denen es jetzt gelang, Moleküle von Drogen in den winzigen Poren nachzuweisen. 

Ganz in der Nähe der Ausgrabungsstätte von Yavneh in Israel wurden Tongefäße gefunden, bei denen es jetzt gelang, Moleküle von Drogen in den winzigen Poren nachzuweisen. 

Foto: Hebrew University

Das Volk der Philister beschäftigte sich aus verschiedenen Gründen mit Drogen. Soweit es um die Medizin ging, sollte durch die Halluzination die Schmerzfreiheit während schwerer Operationen sichergestellt werden. Auf religiösem Gebiet sollte der Rauschmittelkonsum zur Mystik beitragen. Für Feste und Feiern dienten die Drogen schließlich als Aufputschmittel. Und schließlich ging es darum, Gefangene durch die Einnahme bewusstseinsverändernder Substanzen zum Reden zu bringen.

Wie weit gespannt die Nutzanwendung der frühen Designerdrogen tatsächlich war, geht daraus hervor, dass ein Symposium der Hebrew University in Jerusalem zu den Forschungsergebnissen in diesen Tagen unter der Schlagzeile “Sex, Drogen und Rock ’n’ Roll” veranstaltet wird. In der Praxis war die Entwicklung der alten Designerdrogen weitgehend Sache der Geistlichen im Tempel. Der religiöse Hintergrund hinderte das Tempel-Personal aber nicht daran, sich mit Drogen für die verschiedensten Anwendungszwecke zu beschäftigen.

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Außergewöhnliche Fundgrube für Reste von Designerdrogen

Nahe der Kleinstadt Yavneh in Israel entdeckte der Archäologe Raz Kletter schon 2002 eine ungewöhnliche antike Feuerstelle, die zu einer Tempelanlage gehörte. Dass hier Designerdrogen entwickelt und produziert wurden, konnte allerdings erst in jüngster Zeit nachgewiesen werden. Während die natürlichen biologischen Stoffe, die in diese Drogen eingingen, längst verrottet und verweht sind, ist es israelischen Forschern gelungen, Reststoffe von Halluzinogenen chemisch zweifelsfrei nachzuweisen.

Das Nachtschattengewächs Hyoscyamus niger (Schwarzes Bilsenkraut) ist in Europa, Nordafrika und Asien beheimatet. 

Das Nachtschattengewächs Hyoscyamus niger (Schwarzes Bilsenkraut) ist in Europa, Nordafrika und Asien beheimatet. 

Quelle: free foto/flickr (CC BY 2.0)

Projektleiter Dr. Devori Mandar vom Earth Science Institute der Hebrew University in Jerusalem berichtet, dass Moleküle von Drogen vor allem “in den winzigen Poren von Tongefäßen entdeckt” worden sind. Dorthin gelangten sie, weil die verschiedenen Wirkstoffe ursprünglich in Olivenöl gelagert wurden. Dieses Öl zog dann tief in Ton und Stein ein.

Große Zahl pflanzlicher Wirkstoffe in den Drogen

Besonders viele Wirkstoffe, die in die Drogen eingearbeitet wurden, kamen von Hyoscyamus-Pflanzen, einem stark blühenden Nachtschattengewächs, das im Nahen Osten häufig zu finden ist.

Aus diesen Pflanzen wurden elf verschiedene Wirkstoffe gewonnen, die allesamt giftig sind. Den meisten dieser Wirkstoffe ist nebenbei zueigen, dass sie auf den menschlichen Körper ähnlich einwirken wie Alkohol. Noch heute verwendet die Pharmaindustrie Wirkstoffe der Hyoscyamus-Pflanzen.

Neben diesen sind in die Tempel-Drogen vor allem auch Wirkstoffe eingegangen, die aus der Muskatnuss gewonnen wurden. Nachdem in Israel die Wirkstoffe der uralten Drogen nachgewiesen werden konnten, geht es den Forschern nun darum, die einzelnen Drogen und ihre Wirkungen so genau wie möglich zu rekonstruieren. 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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