Große Erfinder 06.03.2023, 10:06 Uhr

15 berühmte deutsche Ingenieure und ihre noch bekannteren Erfindungen

Deutsche Ingenieure haben viele bahnbrechende Dinge erfunden, die anschließend die Welt eroberten: Vom Auto bis zum Plattenspieler, vom Tonband bis zur Magnetschwebebahn. Lernen Sie 15 berühmte deutsche Ingenieure und ihre noch bekannteren Erfindungen kennen.

Otto von Guericke

Otto von Guericke und seine Experimente mit dem Vakuum.

Foto: Pantermedia.net/Morphart (YAYMicro)

Deutsche Ingenieure haben schon immer mit innovativen Ideen zum Fortschritt der Menschheit beigetragen. Mit unermüdlichem Einsatz haben die Genies ihre bahnbrechenden Erfindungen weiterentwickelt und zum richtigen Zeitpunkt der Öffentlichkeit vorgestellt. Viele wurden damit reich und weltberühmt. Zu den bekanntesten Erfindern gehören große Persönlichkeiten wie Otto von Lilienthal mit seinem Gleitflugzeug und Emil Berliner mit seinem Plattenspieler. Die Automobilindustrie staunte über Karl Benz und Gottlieb Daimler. Ob Computer von Konrad Zuse oder Kühlschränke von Carl von Linde: Wir stellen Ihnen 15 deutsche Ingenieure und ihre weltverändernden Erfindungen vor.

Otto von Guericke – Vakuum

Der deutsche Physiker und Erfinder Otto von Guericke wurde am 20.11.1602 in Magdeburg geboren und starb am 11.05.1686 in Hamburg. Bevor er mit seinem physikalischen Wissen bekannt wurde, war er Politiker und Jurist. Wichtige Stationen seiner politischen Karriere waren die Teilnahme an den Verhandlungen zum Westfälischen Frieden und die Anwesenheit beim Exekutionstag in Nürnberg 1649/50.

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Im Jahr 1649 erfand Otto von Guericke die Kolbenvakuumluftpumpe und 1650 die Luftwaage. Er gilt als der Gründer der Vakuumtechnik und seine Experimente zum Luftdruck mit den Magdeburger Halbkugeln sind weltberühmt. Im Sommer 1657 legte er zwei große Kupferhalbkugeln mithilfe einer Dichtung zusammen. Es wurden Pferde vor die beiden Halbkugeln gespannt, um diese auseinanderzuziehen. Dieses gelang nicht. Erst nach dem Befüllen mit Luft fielen sie von selbst auseinander.

Er machte Versuche zu den Eigenschaften des (Teil-)Vakuums und erfand Anwendungen wie die Windbüchse und den Hebeversuch. So stellte er fest: Ein luftleerer Raum kann von Licht durchdrungen werden, aber nicht von Schall. Otto von Guericke zeigte spektakuläre Experimente, für die sich die Öffentlichkeit sehr interessierte. Eine seiner wichtigsten Präsentationen fand im Jahr 1654 auf dem Haidplatz in Regensburg statt, als Kaiser Ferdinand III. und viele Fürsten ihm zuschauten. 1666 wurde er von Kaiser Leopold I. geadelt.

Werner von Siemens – Dynamo, Straßenbahn

Der visionäre Erfinder Werner von Siemens wurde am 13.12.1816 in Lenthe geboren. Sein Leben endete am 06.12.1892 in Berlin. Nach seiner Ausbildung an der Vereinigten Artillerie- und Ingenieurschule blieb er einige Jahre beim Militär. Dann konzentrierte er sich auf seine Erfindungen, die er gewinnbringend verkaufen wollte. Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, entwickelte er zunächst kleine Gegenstände wie den Dampfmaschinenregler und den Zeigertelegrafen. Er revolutionierte er die Telegrafentechnik. Außerdem erfand er den elektrischen Generator und ermöglichte mit seiner Dynamomaschine, dass elektrische Energie nutzbar gemacht werden konnte.

Noch während seiner Zeit als Offizier gründete er mit Johann Georg Halske das Unternehmen Telegraphen-Bauanstalt von Siemens & Halske, das der Vorläufer des internationalen Großkonzerns Siemens war. 1848 bekam die Firma den ersten bedeutenden Auftrag: die Konstruktion der Telegrafenleitung zwischen den Großstädten Berlin und Frankfurt. Im Jahr 1879 präsentierte Werner Siemens der Öffentlichkeit zwei weitere Erfindungen: die erste Straßenbeleuchtung und die erste elektrische Eisenbahn. 1881 wurde die erste elektrische Straßenbahn der Welt eröffnet. Für seine Leistungen wurde Werner Siemens von Kaiser Wilhelm I. zum Ritter ernannt und von Kaiser Friedrich III. in den Adelsstand erhoben. Deshalb nannte er sich später Werner von Siemens. Der Konzern Siemens gehört noch heute zu den bekanntesten Unternehmen der Welt.

Gottlieb Daimler – Motorrad, Automobil

Als Gottlieb Däumler wurde dieser Erfinder am 17.03.1834 in Schorndorf geboren. Er starb als Gottlieb Daimler am 06.03.1900 in Cannstatt. Nach seinem Realschulabschluss absolvierte er eine Büchsenmacherlehre, bevor er an der Polytechnischen Schule Stuttgart ein Maschinenbaustudium begann.

Der deutsche Ingenieur, Konstrukteur und Unternehmer ist durch seine Erfindungen für Motorräder und Automobile berühmt geworden. Als er 1865 Leiter der von Gustav Werner gegründeten Bruderhaus-Maschinenfabrik in Reutlingen war, lernte er Wilhelm Maybach kennen. Die Herren entwickelten den ersten schnellläufigen Ottomotor. Eine weitere Erfindung war das erste vierrädrige Kraftfahrzeug, das mit einem Verbrennungsmotor ausgestattet war. 1869 übernahm Gottlieb Daimler den Vorsitz der Werkstätten der Karlsruher Maschinenbaugesellschaft, bei der auch Wilhelm Maybach später arbeitete. Anschließend arbeiteten sie in der Gasmotorenfabrik Deutz. Unter Daimlers Leitung entwickelte Maybach einen von Otto erfundenen Viertaktmotor bis zur Serienreife. 1875 meldete Daimler in den USA ein Patent für einen Gasmotor an.

Es gab einen Streit zwischen Daimler und Otto, nach dem Daimler die Deutz AG verließ und eine Versuchswerkstatt in Cannstatt gründete. Mit seinem Angestellten Maybach entwickelte er 1883 einen besseren Einzylinder-Viertaktmotor. Es folgten weitere Erfindungen wie der Reitwagen und der Standuhr-Motor. Die Daimler-Motoren-Gesellschaft, die spätere Daimler-Benz AG und die heutige Mercedes-Benz Group gehören weltweit zu den erfolgreichsten Unternehmen.

erstes Automobil der Welt

Dieser Wagen von Carl Benz gilt als der erste Automobil der Welt

Karl Benz – Automobil

Der deutsche Ingenieur und Automobilpionier Karl Benz ist auch als Carl Friedrich Benz bekannt. Bis heute sind beide Schreibweisen zu finden – sogar in Unternehmen und an nach ihm benannten Straßen oder Plätzen. Geboren wurde er am 25.11.1844 als Karl Friedrich Michael Vaillant in Mühlburg. Am 04.04.1929 ist er in Ladenburg gestorben. Karl Benz besuchte das naturwissenschaftliche Lyzeum in Karlsruhe und studierte am Polytechnikum Maschinenbau. Im Jahr 1871 gründete er in Mannheim eine mechanische Werkstätte und Eisengießerei.

Er bereicherte die Welt der Automobile mit vielen Ideen und Patenten. 1878/79 entwickelte er einen verdichtungslosen Zweitaktmotor. Zu seinen berühmtesten Erfindungen gehört der Benz Patent-Motorwagen Nummer 1 aus dem Jahr 1885, der als erstes praxistaugliches Automobil galt. Mit seinem Motorwagen-Patent aus dem Jahr 1886 schrieb Karl Brenz endgültig Geschichte. Sein Name war aus der Autowelt nicht mehr wegzudenken. Er verbesserte seine Fahrzeuge stetig und erhielt am 01.08.1888 für seinen Motorwagen die erste Fahrerlaubnis der Welt, die vom Großherzoglich-Badischen Bezirksamt ausgestellt wurde.

Das 1883 von Karl Benz gegründete Maschinenbau- und Automobilunternehmen Benz & Cie fusionierte im Jahr 1929 mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft zur Daimler-Benz AG, die später zur weltweit bekannten Mercedes-Benz Group wurde. Der Name Benz steht nach wie vor für technischen Fortschritt und luxuriöse Automobile.

Emil Berliner – Plattenspieler

Der am 20.05.1851 in Hannover geborene Emil Berliner starb am 03.08.1929 in Washington D.C. In den USA war er als Emile Berliner bekannt. In seiner Jugend absolvierte er eine kaufmännische Lehre. Um zum Lebensunterhalt seiner Familie beizutragen, arbeitete er in einer Druckerei und in einem Krawattengeschäft.

1870 wanderte er in die USA aus, weil er der Einberufung zum preußischen Militär entgehen wollte. Im Jahr 1881 bekam er die US-amerikanische Staatsbürgerschaft. Er arbeitete im Kurzwarengeschäft eines Bekannten in Washington und zog später nach New York. Dort nahm er Gelegenheitsjobs an und arbeitete 1875 als Flaschenspüler im Constantin Fahlberg Labor. Er studierte am Cooper Institute, während er in seiner Wohnung ein provisorisches Labor einrichtete. Es reichte aus, um Versuche mit Elektrogeräten zu machen. Er konstruierte ein Mikrophon für den berühmten Telefonapparat des Erfinders Alexander Graham Bell. Seinen Gewinn investierte er in ein professionelles Labor.

Zwischen 1881 und 1883 war Emil Berliner in Hannover. Mit seinem Bruder gründete er die erste europäische Gesellschaft zur Produktion von Telefonteilen. 1887 meldete er ein Patent für einen scheibenförmigen Tonträger in Kombination mit einem Aufnahme- und Abspielgerät an. Es war die Geburtsstunde der Schallplatte und des Grammophons. Im Laufe seines Lebens erhielt er Patente für weitere Erfindungen.

Rudolf Diesel – Dieselmotor

Der Ingenieur Rudolf Christian Karl Diesel wurde am 18.03.1858 in Paris geboren. Am 29.09.1913 endete sein Leben. Zuletzt gesehen wurde er auf einem Fährschiff auf dem Ärmelkanal. Rudolf Diesel lebte bis 1870 in Frankreich. Er verließ das Land mit seiner Familie, als die Nichtfranzosen beim Ausbruch des Deutsch-Französischen Kriegs ausgewiesen wurden. Er war zunächst in London und kam später nach Augsburg, wo er als Pflegekind bei seinem Onkel aufwuchs. In dessen Gewerbeschule lernte er, bevor er eine Industrieschule besuchte und an der Polytechnischen Schule in München studierte.

1880 war Rudolf Diesel Volontär in der Linde’schen Eisfabrik in Paris – ein Jahr später bereits Direktor. Er meldete ein Patent für ein Herstellungsverfahren für Klareis in Flaschen an und baute 1883 eine Klareisanlage. 1890 kehrte er nach Deutschland zurück und war im Vorstand der AG für Markt- und Kühlhallen. Im Jahr 1892 wurde der Grundstein für die Erfindung des Dieselmotors gelegt, der Rudolf Diesel zu weltweitem Ruhm verhalf. Zum damaligen Zeitpunkt war es allerdings nur die Ausgangsidee, für die Diesel ein Patent für eine "neue rationelle Wärmekraftmaschine" anmeldete. Mit finanzieller Unterstützung der Firma Friedrich Krupp konnte Rudolf Diesel dort ab dem Jahr 1893 den Dieselmotor entwickeln, der 1894 zum ersten Mal vollständig lief.

Otto Liliental – Gleitflugzeug

Der deutsche Luftfahrtpionier Karl Wilhelm Otto Lilienthal wurde am 23.05.1848 in Anklam geboren und ist am 10. 08.1896 in Berlin gestorben. Er studierte an der Gewerbeakademie in Berlin, die später zur Technischen Hochschule Charlottenburg wurde.

Otto Lilienthal war der erste Mensch, der erfolgreich und wiederholbar Gleitflüge gemacht hat. Dafür verwendete er einen Flugapparat, der einem Gleitflugzeug ähnelte. Auf diese Weise wurde das Flugprinzip "schwerer als Luft" zum ersten Mal in die menschliche Anwendung gebracht und weltweit bekannt.

Ab 1867 stellten die Brüder Lilienthal Experimentiergeräte her, mit denen durch den Flügelschlag ein Auftrieb erzeugt werden sollte. Aus den Vorarbeiten entstand das Konzept der Tragfläche. Ab 1891 führte Otto Lilienthal seine ersten Flugversuche durch. Er stellte die aerodynamischen Eigenschaften von Flügen in einem Polardiagramm dar, das in der heutigen Zeit noch zum Einsatz kommt.

1881 bekam Otto Lilienthal ein Patent für einen Schlangenrohrkessel, aus dem der Lilienthalsche Kleinmotor entstand. Dieser wurde ab 1883 in seiner eigenen Firma produziert, die als erste Flugzeugfabrik der Welt galt. Ab 1894 wurden dort auch die Normalsegelapparate in Serie hergestellt. Sie beruhten auf dem Flugprinzip der Umsetzung von kinetischer und potenzieller Energie in Auf- und Vortrieb. Seinen letzten Flug machte Otto Lilienthal am 09.08.1896 – er stürzte ab.

Zündkerze sorgen in Ottomotoren und beim Anlassen von Gasturbinen und Strahltriebwerken für den notwendigen Zündfunken.

Zündkerze sorgen in Ottomotoren und beim Anlassen von Gasturbinen und Strahltriebwerken für den notwendigen Zündfunken.

Robert Bosch – Zündkerzen

August Robert Bosch erblickte am 23.09.1861 in Albeck bei Ulm das Licht der Welt. Er lebte bis zum 12.03.1942, als er in Stuttgart starb. Nach seinem Militärdienst beim Württembergischen Pionier-Bataillon Nr. 13 arbeitete er bei verschiedenen Unternehmen. Dazu gehörten Edison in den USA und Siemens Brothers & Co. in Großbritannien.

Berühmt wurde Robert Bosch als Industrieller, Ingenieur und Erfinder. Im Jahr 1886 eröffnete er die Stuttgarter Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik, aus der später die erfolgreiche Robert Bosch GmbH wurde. 1887 konnte er einen von Siegfried Marcus patentierten Magnetzünder verbessern, der aus der Maschinenfabrik Deutz stammte. Es war ein wichtiger wirtschaftlicher Erfolg im Bereich der stationären Gasmotoren. Mit dem Apparat wurden elektrische Funken erzeugt, die das Gasgemisch in einem Verbrennungsmotor zur Zündung brachten. Robert Bosch war auch stolz auf seinen Mitarbeiter Arnold Zähringer, der 1897 den Magnetzünder an einen Kraftfahrzeugmotor adaptieren konnte. 1901/02 gelang es Robert Boschs Ingenieur Gottlob Honold, einen Hochspannungsmagnetzünder zu entwickeln.

Boschs Unternehmen besaß bereits im Jahr 1913 Niederlassungen in Australien, Asien, Afrika und Amerika. Im Ersten Weltkrieg waren viele Kriegsgeräte mit Zündkerzen aus dem Hause Bosch bestückt. 1927 wurde die neuartige Dieseleinspritzung auf den Markt gebracht. Später wurde das Unternehmen vom Automobilzulieferer zum weltweit erfolgreichen Elektrotechnikkonzern.

Fritz Pfleumer – Tonband

Der deutsch-österreichische Ingenieur Fritz Pfleumer wurde am 20.03.1881 in Salzburg geboren. Er ist am 29.08.1945 in Radebeul gestorben. In Dresden absolvierte er ab 1897 sein Ingenieursstudium. Seine Karriere nahm Fahrt auf, als er im Jahr 1915 mit seinem Bruder Hermann Pfleumer einen neuen Werkstoff entdeckte. In ihrem Labor wollten sie Kunstgummi entwickeln und erfanden das Lignostone. Das Verfahren zum Verdichten von Holz bekam ein Patent.

Während des Ersten Weltkriegs gründeten die Brüder mit weiteren Geschäftspartnern die Holz-Veredlung GmbH in Berlin. Die Produktion wurde allerdings nie aufgenommen. Der Versailler Friedensvertrag besagte, dass deutsche Patentrechte an die Alliierten gingen. 1919 stellte Ludwig Roselius Geld für den Bau einer Lignostone-Fabrik in Holland zur Verfügung.

Fritz Pfleumer entwickelte 1927 einen Bronzelack-Überzug für Zigarettenmundstücke. Aus diesen Erfahrungen resultierte später ein besonderer Papierstreifen. Darauf konnte gehärteter Stahlstaub mit Lack fixiert werden. So entstand ein magnetisierbarer Tonträger, der heute als Tonband bekannt ist. Er war den vorher verwendeten Stahldrähten weit überlegen. 1928 erhielt Fritz Pfleumer ein Patent für sein Verfahren zur Herstellung von Stahlpulver. Im selben Jahr baute er den Magnetbandgerät-Prototyp, mit dem die Tonbänder abgespielt werden konnten. 1932 gingen die Nutzungsrechte am Magnetband von Fritz Pfleumer an AEG über. Eduard Schüller entwickelte das erste fertigungsreife Magnetbandgerät.

Hermann Kemper – Magnetschwebebahn

Am 05.04.1892 wurde Hermann Kemper in Nortrup geboren. Sein Todestag war der 13.07.1977. Der deutsche Ingenieur ist der Erfinder der Magnetschwebebahn. Der Forschungsdrang soll auch dadurch verstärkt worden sein, dass er als Kind in der Nähe einer Bahntrasse wohnte und Eisenbahnen zu laut und zu dreckig fand. Er studierte an der Technischen Hochschule Hannover und interessierte sich bereits 1922 für Elektromagneten. Bei seinen Forschungsexperimenten hatte er die Idee, Eisenbahnräder mithilfe der Tragkraft von Magneten zu ersetzen.

Diesen Gedanken verfolgte Herrmann Kemper auch noch im Jahr 1933. Er konstruierte eine regelbare Schaltung, die auf dem Prinzip der elektromagnetischen Anziehung basierte. 1934 ließ er beim Reichspatentamt unter der Nummer 643316 ein Patent eintragen. Dabei geht es um eine Schwebebahn mit räderlosen Fahrzeugen, die mithilfe von Magnetfeldern an eisernen Fahrschienen entlanggeführt wird. Damit war die Magnetschwebebahn gemeint. Ein Jahr später lieferte er den Beweis, indem er ein funktionstüchtiges Modell baute.

So wurde zur damaligen Zeit bereits die grundlegende Erfindungsleistung erbracht, die später die Entwicklung des Transrapids ermöglichte. Herrmann Kemper profitierte nie selbst von seiner Erfindung, da er zuerst keine Geldgeber fand und später schon längst resigniert hatte. Er wurde allerdings für seine herausragende Forschung 1972 mit dem Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland ausgezeichnet.

Henrich Focke – Hubschrauber

Der deutsche Flugzeugkonstrukteur und Hubschrauberpionier Henrich Focke wurde am 08.10.1890 in Bremen geboren. Er starb am 25.02.1979. Nach dem Beginn eines Maschinenbaustudiums an der Technischen Hochschule Hannover meldet er sich 1914 als Kriegsfreiwilliger und wurde zum Dienst verpflichtet. Dank der Unterstützung eines Freundes wurde er 1915 zur Fliegertruppe versetzt.

1924 gründete er die Focke-Wulf-Flugzeugbau AG. Es entstanden 29 Flugzeugmuster, mit deren Hilfe rund 140 Flugzeuge gebaut werden konnten. Dazu gehörte ein Entenflugzeug, zu dem es ein Patent aus dem Jahr 1908 gibt. 1931 fusionierte die Firma mit den Albatros Flugwerken, in der Henrich Focke sich mit Drehflüglern beschäftigte. Nachdem er zum Professor ernannt wurde, hielt er Vorlesungen an der Technischen Lehranstalt in Bremen. 1933 schied er aus der Focke-Wulf AG aus, verfolgte seine Forschung aber weiter.

Die Ausdauer lohnte sich: Am 26.06.1936 hob in Bremen der erste leistungsfähige Hubschrauber ab. Er konnte senkrecht starten – im Gegensatz zum Tragschrauber. Im Jahr 1937 gründete Henrich Focke mit dem Kunstflugweltmeister Gerd Achgelis eine neue Firma, die 1944 mit der Weser-Flugzeugbau GmbH vereint wurde. Von 1945 bis 1948 wurde Henrich Focke als französischer Kriegsgefangener verpflichtet. 1957 erhielt er ein Patent für einen ringförmigen Nurflügler mit einem zentralen Rotor, der als Focke Rochen bezeichnet wurde.

Konrad Zuse – Computer

Der Bauingenieur, Erfinder und Unternehmer Konrad Ernst Otto Zuse wurde am 22.06.1910 in Berlin geboren. Der 18.12.1995 war sein Todestag. 1935 schloss er sein Maschinenbaustudium an der Technischen Hochschule Berlin-Charlottenburg ab. Während seiner Arbeit bei den Henschel Flugzeugwerken baute er Maschinen, die Rechenprobleme lösen konnten. 1936 gab er seine Stelle auf, um völlig neue Ideen zu realisieren. Er wollte frei programmierbare Maschinen entwickeln, die Ingenieuren das Rechnen abnehmen sollten. 1938 war seine Rechenmaschine Z1 fertig, die allerdings nicht einwandfrei lief. Es folgte das Modell Z2, das mit einem elektronischen Rechenwerk aus Telefonrelais ausgestattet war.

Im Jahr 1941 war es endlich soweit: Konrad Zuse baute den ersten funktionstüchtigen Computer der Welt, der vollautomatisch, programmgesteuert und frei programmierbar war. Der Z3 arbeitete in binärer Gleitkommarechnung. 1945 wurden die von Konrad Zuse gegründete Firma Zuse Apparatebau und der Computer Z3 bei einem Bombenangriff zerstört. Glücklicherweise konnte der bereits in den Startlöchern stehende Z4 rechtzeitig im Allgäu in Sicherheit gebracht werden. 1945/46 entwickelte Konrad Zuse die Programmiersprache Plankalkül. Er wünschte sich Maschinen, die im Bereich der Kombinatorik eingesetzt werden konnten. Bis 1967 stellte die Zuse AG schon 251 Computer her. Später wurde das Unternehmen an den Konzern Siemens verkauft, der heute internationale Erfolge feiert.

Carl von Linde – Kühlschrank

Am 11.06.1842 wurde Carl von Linde in Berndorf bei Thurnau geboren. Sein Todestag war der 16.11.1934. Der deutsche Erfinder und Ingenieur gilt als Pionier der Kälte- und Tieftemperaturtechnik. Er studierte Maschinenwesen am Polytechnikum Zürich, das er wegen der Teilnahme an einem Studentenprotest verlassen musste. Das schadete seiner Karriere überhaupt nicht. Ab 1866 leitete er in der Lokomotivenfabrik von Georg Krauss das Konstruktionsbüro. Im Jahr 1868 wurde er außerordentlicher Professor am Polytechnikum München, an dem er Maschinenwesen lehrte.

1873 erfand er eine geniale Kältemaschine, mit der Eis für Brauereien erzeugt wurde. Mit der Methyläther-Eismaschine wurde der Grundstein für den Kühlschrank gelegt. 1876 baute Carl von Linde einen Ammoniak-Kühlapparat, der mit einem Dampfkompensator betrieben wurde. Nach Carl von Linde wurde das Linde-Verfahren benannt, mit dem zum ersten Mal Luft in großem Maßstab verflüssigt werden konnte. Im Jahr 1897 erhielt er durch seine Nobilitierung die höchste Anerkennung in der Gesellschaft. 1902 schaffte er es, Luft in Stickstoff und Sauerstoff zu zerlegen. Im selben Jahr eröffnete er das Institut für technische Physik an der TH München. Er gründete den heute international erfolgreichen Konzern Linde plc, aus dem er sich erst im Jahr 1922 zurückzog. Das Unternehmen wurde von seinen Söhnen Richard und Friedrich weitergeführt.

Helmut Gröttrup – Chipkarte

Helmut Gröttrup wurde am 12. Februar 1916 in Köln geboren und starb am 4. Juli 1981 in München. Er gilt als einer der Väter der Informatik und erfand das Grundprinzip der Chipkarte.  Er war aber auch als Assistent von Wernher von Braun am Bau der Großrakete Aggegrat 4 im Dritten Reich beteiligt und arbeitete einige Jahre für das Raketenprogramm der Sowjetunion. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland war er ab 1954 an der Entwicklung elektronischer Systeme für die Logistiksteuerung, Betriebsdatenerfassung und Identifikationssysteme beteiligt.

Zusammen mit Karl Steinbuch prägte Helmut Grötttrup in dieser Zeit den Begriff der „Informatik“. Im Jahr 1966 meldete Göttrup einen „Identifikationsschalter“ zur Identifizierung des Kunden und Freigabe des Zapfvorgangs in einer Tankstelle oder auch zur Verfolgung eines Gegenstandes zum Patent an. Zunächst versuchte er, die Daten elektromechanisch oder in elektronischen Speichern festzuhalten. Im Jahr 1967 meldete er ein Patent für einen „nachahmungssicheren Identifizierungsschalter“ auf Basis eines monolithisch integrierten Halbleiters an – was man wohl als Vorläufer der heutigen Chipkarte bezeichnen kann. Durch seine Erfahrungen mit dem Überwachungsstaat im Nationalsozialismus und Stalinismus sah bereits die Notwendigkeit des Datenschutzes voraus: „Der einzelne Mensch und der einzelne Betrieb werden gut daran tun, mit der Produktion von Daten vorsichtig umzugehen, damit sie nicht unversehens in den Zugriff einer Organisation oder des Staates geraten.“

Walter Bruch – PAL-Farbfernsehen

Walter Bruch wurde am 2. März 1908 in Neustadt an der Weinstraße geboren, am 05. Mai 1990 starb er in Hannover. Der Elektrotechniker gilt als Pionier des deutschen Fernsehens, so entwickelte er unter anderem das PAL-Farbfernsehsystem. Urprünglich absolvierte Walter Bruch eine Maschinenschlosserlehre in einer Schuhfabrik, ab 1928 besuchte er das Technikum Mittweida, danach war er Gasthörer an der Universität in Berlin. Von Beginn der 1930er-Jahre war Bruch an der Entwicklung der Fernsehtechnik beteiligt, so präsentierte er 1933 zum Beispiel einen „Volksfernsehempfänger“ mit einem selbstgebauten Filmabtaster. Bei den Olympischen Spielen 1936 bediente er als Kameramann die sogenannte „Olympiakanone“. Die von Emil Mechau bei Telefunken entwickelte Kamera war die erste fahrbare Fernsehkamera der Welt.

Am 31. Januar 1962 meldete Bruch als Leiter des Grundlagenlabors von Telefunken das PAL-Farbfernsehsystem zum Patent an. Auf die Frage, warum er dem unter seiner Leitung entwickelten Verfahren den Namen „PAL“ gab, antwortete er sinngemäß: „Ein Bruch-System wäre wohl schwer verkäuflich gewesen.“  Bis es in Deutschland erstmals Farbfernsehen gab, sollten allerdings noch einige Jahre vergehen. Am 25. August 1967 war es dann soweit: Vizekanzler Willy Brandt drückte auf der 25. Großen Deutschen Funkausstellung den roten Knopf. Dieser war allerdings eine Attrappe, die Farbe wurde einiges Sekunden zu früh zugeschaltet. PAL wurde in Europa dann durch digitale Fernsehübertragungstechniken wie DVB-T, DVB-T2 oder DVB-C abgelöst. Das System stellt aber zweifelos eine der wichtigsten Etappen bei der Entwicklung der Fernsehtechnik dar.

 

Ein Beitrag von:

  • Dominik Hochwarth

    Redakteur beim VDI Verlag. Nach dem Studium absolvierte er eine Ausbildung zum Online-Redakteur, es folgten ein Volontariat und jeweils 10 Jahre als Webtexter für eine Internetagentur und einen Onlineshop. Seit September 2022 schreibt er für ingenieur.de.

  • ingenieur.de

    Technik, Karriere, News, das sind die drei Dinge, die Ingenieure brauchen.

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