Industrie 4.0 13.08.2015, 10:52 Uhr

Laien sollen komplexe Industriemaschinen steuern können

Künftig sollen auch Menschen ohne Vorkenntnisse komplexe Industriemaschinen bedienen können – ganz einfach mit Sprachbefehlen. An der notwendigen Software arbeiten Forscher aus Lemgo. Sie wollen Unternehmen den Weg ins Industrie-4.0-Zeitalter ebnen.

Ein Mitarbeiter verschraubt im Stammwerk des Maschinenbauers Heidelberger Druck Teile eines Druckwerks.

Ein Mitarbeiter verschraubt im Stammwerk des Maschinenbauers Heidelberger Druck Teile eines Druckwerks.

Foto: Uwe Anspach/dpa

Maschinenführer sind Herren über immer komplexer werdende Maschinen. Sie können bei Wehwehchen gleich eingreifen und sie im günstigsten Fall selbst beheben. Doch angesichts der zunehmenden Knappheit an hochqualifiziertem Personal sind Alternativen gefragt.

Wissenschaftler am Institut für industrielle Informationstechnik (inIT) an der Fachhochschule Ostwestfalen-Lippe in Lemgo verlegen das Know-how der Maschinenführer deswegen in die Maschine. Sie meldet sich künftig, wenn Normen überschritten werden: Bei steigendem Energieverbrauch etwa schließt der Bordcomputer auf ein Werkzeug, das stumpf geworden ist, sodass der entsprechende Antriebsmotor es schwerer hat. Diese Erkenntnis teilt er dem Mitarbeiter mit, der nicht mehr Maschinenführer, sondern eher eine Art Aufpasser ist.

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Jeder kann künftig mit Maschinen sprechen

„Ziel ist es, die Kommunikation zwischen Mensch und Maschine zu vereinfachen, vor allem für Personen ohne technische Vorkenntnisse“, erläutert Prof. Oliver Niggemann, Vorstandsmitglied am inIT. „Die Vision dahinter: Jeder Mitarbeiter kann später mit einer industriellen Maschine sprechen und interagieren.“ Damit könnten die Anforderungen wohl besser bewältigt werden, die die zunehmende Durchdringung der Produktionstechnik mit Automatisierung und Kommunikationssystemen mit sich bringt – Stichwort Industrie 4.0.

Derzeit verstehen die Maschinen schriftlich gestellte Fragen und Anweisungen. Als Ein- und Ausgabegerät dienen Tablets oder Laptops. So kann der Benutzer aktuelle Werte und Komponenten des Systems abfragen, zum Beispiel zur Systemtemperatur, oder herausfinden, ob es technische Probleme gibt. Das System antwortet ebenfalls mit einer Bildschirmausgabe.

Ein Mitarbeiter des Lemgoer Instituts für industrielle Informationstechnik (inIT) der Hochschule OWL testet das Assistenzsystem mit einer Modellanlage in der Versuchsfabrik. 

Ein Mitarbeiter des Lemgoer Instituts für industrielle Informationstechnik (inIT) der Hochschule OWL testet das Assistenzsystem mit einer Modellanlage in der Versuchsfabrik.

Quelle: inIT

Künftig, so die Vorstellung des Teams um Niggemann, sollen die Maschinen aber sogar aufs Wort hören. Der Aufpasser kann Fragen stellen, die nicht einmal technisch präzise sein müssen. Die Software interpretiert sie und gibt im günstigsten Fall die richtige Antwort. Vorerst versteht sie allerdings nur Englisch.

Bei allzu amateurhaften Fragen hakt die Software nach und fordert präzisere Ausdrucksweise. Verfügt die Anlage beispielsweise über mehrere Elektromotoren gibt sie auf die Frage „Wie hoch ist der Stromverbrauch des Motors?“ die Antwort „Welchen Motor meinen sie denn?“

2016 soll die sprachgestützte Mensch-Maschine-Kommunikation starten

2016 soll die sprachgestützte Mensch-Maschine-Kommunikation in der Versuchsfabrik SmartFactoryOWL in Lemgo beginnen. Langfristiges Ziel sei eine Standardisierung und Kommunikationssprache, die alle Maschinen verstehen. Denn ähnlich unseren unterschiedlichen Landessprachen existieren auch bei Maschinen und Anlagen verschiedene Systemsprachen, sagt Niggemann. „Wir betreiben quasi Völkerverständigung auf Maschinenebene.“

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

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