Film aus Nanokristallen 08.12.2016, 11:10 Uhr

Einfache Brille kann zum Nachtsichtgerät werden

Australische Forscher haben Nanokristalle entwickelt, die die bisher schweren und energiefressenden Nachtsichtgeräte ablösen könnten. Aber die Erfindung kann nicht nur Soldaten, Polizisten oder Jägern dienen.

Studentin Maria del Rocio Camacho-Morales hat in Canberra die Nanokristalle mitentwickelt, die als Film aufgebracht aus einer normalen Brille ein Nachtsichtgerät machen. 

Studentin Maria del Rocio Camacho-Morales hat in Canberra die Nanokristalle mitentwickelt, die als Film aufgebracht aus einer normalen Brille ein Nachtsichtgerät machen. 

Foto: ANU

Schwerfällig, klobig und teuer sind die Nachtsichtgeräte, die heutzutage auf dem Markt sind. Der Gegensatz zu der Entwicklung von Dragomir Neshev und seinen Physiker-Kollegen an der Australian National University (ANU) in Canberra könnte also größer nicht sein.

Die neuen Nanokristalle sind 500 Mal kleiner als ein menschliches Haar.

Die neuen Nanokristalle sind 500 Mal kleiner als ein menschliches Haar.

Quelle: ANU

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Denn eines ihrer neuen Nanokristalle ist 500 Mal kleiner als ein menschliches Haar. Nun macht ein einziges Kristall noch kein Nachtsichtgerät, aber „ein ultra-dünner Film, der auf einer ganz normalen Brille aufgebracht wird, kann das Sehen in der Dunkelheit ermöglichen“, sagt Neshev.

Gespenstisch grüne Bilder

Handelsübliche Geräte müssen mit hohem Energieaufwand das für den Menschen unsichtbare infrarote Licht, das auch bei subjektiver Dunkelheit strahlt, in den sichtbaren Bereich konvertieren. Dabei entstehen die gespenstisch grünen Bilder, die man aus Fernsehkrimis kennt.

Aufnahme mit einem Nachtsichtgerät der Bundeswehr. Es zeigt Bundeswehrsoldaten nahe Kundus auf Patrouille.

Aufnahme mit einem Nachtsichtgerät der Bundeswehr. Es zeigt Bundeswehrsoldaten nahe Kundus auf Patrouille.

Quelle: Maurizio Gambarini/dpa

Die neuen Nanokristalle können nach Angaben der australischen Forscher denselben Prozess leisten – und das ohne zusätzlichen Energiebedarf. Bisher existiert zwar nur der Prototyp eines einzelnen Kristalls, und die benötigte Menge Infrarotlicht ist noch sehr hoch, aber die Physiker sind zuversichtlich, dass ihre Entwicklung sich bald als praxistauglich erweist.

Für fälschungssichere Banknoten

Die denkbaren Einsatzzwecke reichen noch weit über die Nachtsichtgeräte hinaus, meint Projektleiter Neshev: „Diese winzige Anwendung könnte auch genutzt werden, um beispielsweise Banknoten besonders fälschungssicher zu machen oder neue bildgebende Verfahren für die Medizin zu entwickeln.“ Der Physiker denkt dabei unter anderem an die Untersuchung von lebenden Körperzellen. Auch könnten mithilfe der neuen Technologie Hologramme erzeugt werden, also dreidimensionale Bilder, die ebenfalls Fälschungen verhindern sollen, etwa von Ausweisdokumenten.

Die Anwendung der Nanokristalle könnte auch genutzt werden, um beispielsweise Banknoten besonders fälschungssicher zu machen.

Die Anwendung der Nanokristalle könnte auch genutzt werden, um beispielsweise Banknoten besonders fälschungssicher zu machen.

Quelle: ANU

Neshevs Kollege Mohsen Rahmani hält die Entwicklung für einen „Meilenstein“ der Nanophotonik. Die besondere Leistung bestehe darin, einen Halbleiter im Nanobereich auf transparentem Material wie Glas aufbringen zu können. Seit rund 15 Jahren haben die Australier bereits an der Technik geforscht.

Das zweiteilige Nachtsichtgerät des Rüstungsherstellers BAE für Soldaten haben wir Ihnen hier vorgestellt. Es verstärkt Restlicht und macht Wärmestrahlung sichtbar.

 

Seit einigen Jahren ist die Nanophotonik ein Hoffnungsträger für die Medizin, gerade auch in der Krebstherapie. So können gezielte Laserimpulse dafür eingesetzt werden, um Nanopartikel, die vorher in Tumore eingeschleust werden, zu erhitzen. Auf diese Weise können Krebszellen zerstört oder zumindest weniger widerstandsfähig gegen herkömmliche Methoden wie Bestrahlung und Chemotherapie gemacht werden.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.