Genialer Forscher 16.07.2023, 13:58 Uhr

Wie Wilhelm Conrad Röntgen die medizinische Diagnostik revolutionierte

Die Entdeckung der Röntgenstrahlen gelang dem Physiker Wilhelm Conrad Röntgen eher zufällig. Ob ihm 1895 die Tragweite seiner Forschung schon bewusst war, ist nicht ganz klar. Aus der heutigen Medizin sind Röntgenstrahlen nicht mehr wegzudenken. Und das gilt noch für weitere Einsatzgebiete der Röntgenstrahlen.

Röntgenbild

Ohne Röntgenbild wären viele medizinische Diagnosen ungleich schwerer zu treffen.

Foto: Panthermedia.net/thodonal

Wilhelm Conrad Röntgen, geboren am 27. März 1845 in Lennep (heute ein Stadtteil von Remscheid), hat seine Karriere als Forscher über Umwege erreicht. Ganz ohne Schulabschluss sah es für den jungen Mann anfangs gar nicht so rosig aus. Doch sein Interesse an der Technik war einfach zu groß. Sein Studium absolvierte er an der Eidgenössischen Polytechnischen Schule in Zürich und erhielt nach nur drei Jahren sein Diplom als Maschineningenieur. Seine Leidenschaft für die Physik entwickelte er erst nach einem Treffen mit August Kundt. Der Physiker lehrte an den Universitäten Würzburg und Straßburg. Seine wichtigste Entdeckung war der Beweis der Einatomigkeit des Quecksilberdampfes und anschließend die Herstellung eines Metallspiegels per Kathodenzerstäubung.

Auch Wilhelm Röntgen folgte einem Ruf an die Universität Würzburg, an der er 1888 Direktor des Physikalischen Instituts wurde. Sein Fokus liegt auf der Experimentalphysik. Nachdem sein Kollege August Kundt erfolgreich mit der Kathodenzerstäubung experimentierte, beschäftigte sich auch Wilhelm Röntgen damit. Er untersuchte die Kathodenstrahlen samt ihrer Wirkung. Heute bezeichnet man diese Strahlen als Elektronenstrahlen. Als Röntgen die Strahlen 1895 entdeckte, sah er ein Leuchten. Das entstand, da die Strahlen auf eine positive Anode trafen. Er ging davon aus, eine bisher unbekannte Art von Strahlen entdeckt zu haben und nannte sie X-Strahlen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtwerke Görlitz AG-Firmenlogo
Referent Netztechnik (m/w/d) Stadtwerke Görlitz AG
Görlitz Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Leitung (m/w/d) des Gebäudemanagements HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Bauwesen Deponietechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Berlin, Homeoffice möglich Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Mitarbeiter für die Straßenbaubehörde (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Architekt / Ingenieur im Hochbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
Wuppertaler Stadtwerke-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme Wuppertaler Stadtwerke
Wuppertal Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
BOGE Elastmetall GmbH-Firmenlogo
Ingenieur - FE-Berechnungen (m/w/d) BOGE Elastmetall GmbH
Damme (Niedersachsen) Zum Job 
FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur Fachrichtung Konstruktionstechnik (m/w/d) FUNKE Wärmeaustauscher Apparatebau GmbH
Gronau (Leine) Zum Job 
Dr.-Ing. Ernst Braun GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur (m/w/d) Dr.-Ing. Ernst Braun GmbH
Biberach Zum Job 
Schulte & Co. GmbH-Firmenlogo
Fertigungsplaner (m/w/d) Schulte & Co. GmbH
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Kempten Zum Job 
Dunmore Europe GmbH-Firmenlogo
Prozessingenieur (m/w/d) Dunmore Europe GmbH
Freiburg Zum Job 
INGÉROP Deutschland GmbH-Firmenlogo
Senior Projektmanager (w/m/d) für Hochbauprojekte INGÉROP Deutschland GmbH
Hamburg Zum Job 
ONTRAS Gastransport GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Qualitätssicherung Lagedokumentation (m/w/d) ONTRAS Gastransport GmbH
Leipzig Zum Job 
Desitin Arzneimittel GmbH-Firmenlogo
Elektroniker / Mechatroniker (m/w/d) für Betriebstechnik Desitin Arzneimittel GmbH
Hamburg Zum Job 
De Dietrich Process Systems GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) De Dietrich Process Systems GmbH
Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Betriebsdienst Landesbetrieb Straßenwesen Brandenburg
Frankfurt (Oder) Zum Job 

Erster Nobelpreis für Wilhelm Röntgen

Den Namen “Röntgenstrahlen”, so wie er auch heute allgemein verwendet wird, erhielt die Entdeckung allerdings erst Ende 1896. Röntgen zeigte seinen Zuhörerinnen und Zuhörern während einer Vorlesung, wie er eine Röntgenaufnahme erstellt. Das Auditorium machte ihm dann den Vorschlag, sie Röntgenstrahlen zu nennen.

1901, also fünf Jahre nach der eigentlichen Entdeckung, erhielt Wilhelm Conrad Röntgen dafür den Nobelpreis in Physik. Das war übrigens der erste Nobelpreis überhaupt, der von der Schwedischen Akademie der Wissenschaften verliehen wurde. 

Röntgens Entdeckung legte Grundstein für heutige Röntgentechnik

Eigentlich war Wilhelm Conrad Röntgen nicht der erste Wissenschaftler, der die Elektronenströme entdeckte. Schon William Crookes, ein britischer Physiker und Chemiker, Heinrich Rudolf Hertz, ein deutscher Physiker, und Philipp Eduard Anton von Lenard, ein weiterer deutscher Physiker, hatten den Effekt ebenfalls entdeckt. Doch Röntgen war offensichtlich der Erste, der die richtigen Schlüsse aus den Erkenntnissen zog. Auch das gelang ihm eher zufällig, da er seine Hand zwischen Röhre und Schirm hielt und dabei ein Bild seiner Knochen entstand. Das erste Röntgenbild, das aus seinen Forschungen überliefert ist, zeigt die Handknochen seiner Frau Anna. 

Mit der Entdeckung der Röntgenstrahlen legte der Physiker den Grundstein für die heutige Röntgentechnik. Wichtige Erkenntnisse lieferten auch die Forscher Henri Becquerel, Marie und Pierre Curie sowie Leopold Freund und Georges Chicotot. Dank dieser Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ist die Röntgentechnik aus der Medizin nicht mehr wegzudenken. Sie waren es auch, die herausgefunden haben, dass diese Strahlen eine Belastung darstellen. Nur so wurde es möglich, den Nutzen gegen das Risiko bei dem neuen bildgebenden Verfahren abzuwägen.

Röntgenverfahren immer weiterentwickelt

Zahlreiche Ärztinnen und Ärzte nutzen das neue Verfahren, um zum Beispiel Knochenbrüche, Fremdkörper oder Veränderungen am Skelett zu erkennen. Da Wilhelm Conrad Röntgen darauf verzichtet hatte, ein Patent auf seine Entdeckung anzumelden, entstanden zahlreiche Apparate. Im weiteren Verlauf sorgten etliche Untersuchungen und Studien dafür, dass sich diese Methode immer weiter verbesserte. Ein elementarer Schritt für die Nutzung der Röntgenstrahlen in der Medizin war die Erfindung des Röntgenröhrchens von Reinhold Burger. Durch die Röhre war eine besonders effiziente Kühlung möglich.

In der heutigen Medizin ist neben dem klassischen Röntgenverfahren, bei dem unter anderem Knochenbrüche oder Zahnprobleme untersucht werden, auch die sogenannte Computertomographie (CT) nicht mehr wegzudenken. Auch hier werden Röntgenstrahlen eingesetzt, die sich in einem Ring befinden, der sich kreisförmig um Patientinnen und Patienten bewegt. Das Bild, das sich am Ende daraus ergibt, entsteht, da nicht jedes Körpergewebe gleich viel Strahlung hindurch lässt.

Bei einer CT-Aufnahme zeigt sich am Ende ein zweidimensionales Schnittbild. Knochen stellen sich dabei besonders hell dar. Das liegt daran, dass sie nur sehr wenig Röntgenstrahlung hindurch lassen. Während beim herkömmlichen Röntgen immer nur ein Bild gemacht wird, erstellt ein CT zahlreiche Bilder direkt hintereinander. Das lässt sich ganz anschaulich mit geschnittenem Brot vergleichen. Denn jede einzelne Aufnahme stellt eine Scheibe des Körpers dar. Dadurch ergibt sich ein sehr viel genaueres Bild der aufgenommenen Körperregion oder eines Organs. Inzwischen lassen sich aus diesen Bildern sogar dreidimensionale Aufnahmen erzeugen.

Röntgenmikroskop unterstützt vor allem Biologinnen und Biologen 

Die Röntgenstrahlen werden darüber hinaus auch in der Mikroskoptechnik genutzt. Das Röntgenmikroskop setzt ebenfalls kurzwellige elektromagnetische Strahlung ein. Der Vorteil: Im Vergleich zu den Wellen des Lichts sind elektromagnetische Wellen deutlich kürzer. Dadurch ergibt sich eine erheblich größere Auflösung – im Bereich von wenigen 10 Nanometern. Diese Röntgenmikroskope kommen vor allem in der modernen Biologie zum Einsatz.

Röntgenstrahlen im Einsatz: Am Flughafen, in der Kunst und Archäologie

Neben einem vielseitigen Einsatz in der Medizin und der Biologie, kann man Röntgenstrahlen aber durchaus auch noch in anderen Zusammenhängen nutzen. Sie helfen zum Beispiel bei chemischen Analysen. Aber auch in der Kunst können sie wertvolle Dienste leisten. So lassen sich anhand von Röntgenstrahlen zum Beispiel Gemälde im Detail untersuchen.

Wenn es darum geht, die Echtheit eines Bildes festzustellen, helfen die Röntgenstrahlen, indem sie verschiedene Schichten eines Gemäldes sichtbar machen. Nicht selten haben Künstlerinnen oder Künstler eine Leinwand mehrfach verwendet. In der Archäologie hilft die Röntgentechnik dabei, Funde genauer zu untersuchen, ohne sie weiter zu beschädigen.

Ein weiterer Einsatzort von Röntgenstrahlen ist der Flughafen. Wer sein Gepäck an der Sicherheitskontrolle abgibt, kennt das Szenario. Mitarbeitende von Sicherheitsfirmen durchleuchten die Gepäckstücke und halten nach Gegenständen Ausschau, die man nicht in ein Flugzeug mitnehmen darf. Auch das funktioniert mittels Röntgenstrahlen. Selbst im Weltall finden sich Röntgenstrahlen. Als Teleskope helfen sie Forschenden dabei, Schwarze Löcher zu entdecken.

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.