Erster Testflug absolviert 15.04.2019, 09:57 Uhr

Stratolaunch will von riesigem Flugzeug Raketen ins All schicken

Am Wochenende ist das größte Flugzeug der Welt zu einem ersten Testflug aufgebrochen. Der sechsstrahlige doppelrümpfige Flieger mit einer Spannweite von 117 Metern soll eines Tages als fliegende Raketenstartrampe dienen.

Symbolbild Stratolaunch in der Luft
Am 13. April 2019 brach die Stratolaunch zu ihrem ersten Testflug an. Bilder davon sehen Sie im Video unten.

Foto: Stratolaunch

Stratolaunch auf der Rollbahn in Kalifornien.
Stratolaunch soll künftig Raketen und Frachttransporter in Richtung Weltraum befördern.

Foto: Stratolaunch

Die Raketen sollen später zwischen den beiden Rümpfen sitzen.

Foto: Stratolaunch

Die Triebwerke der Stratolaunch.

Foto: Stratolaunch

Foto: Stratolaunch

Die Stratolaunch von der Seite.

Foto: Stratolaunch

Die Stratolaunch auf dem Rollfeld.

Foto: Stratolaunch

Foto: Stratolaunch

Foto: Stratolaunch

Seit die Stratolaunch das erste Mal ihren Hangar verließ, ruhen die Blicke der Öffentlichkeit auf ihr.

Foto: Stratolaunch

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Bauingenieur*in / Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH-Firmenlogo
Techniker / Mitarbeiter technischer Dienst (m/w/d) DRK-Blutspendedienst Nord-Ost gemeinnützige GmbH
C. Josef Lamy GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Fertigungstechnik C. Josef Lamy GmbH
Heidelberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur im Brückenbau für Neubau-, Ausbau- und Erhaltungsmaßnahmen (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Abteilungsleitung Grunderwerb, Liegenschaftsverwaltung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
LVR-Klinik Köln-Firmenlogo
Ingenieurin / Ingenieur der Fachrichtung Versorgungstechnik / Technische Gebäudeausrüstung (m/w/d) LVR-Klinik Köln
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur/in Planung Ingenieurbauwerke Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Gelnhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (w/m/d) Fachrichtung Straßenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Experte Brückenprüfung (m/w/d) in unserer Niederlassung West Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur/in als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
über maxmatch Personalberatung GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur / Fachplaner / Systemplaner Elektrotechnik (m/w/d) über maxmatch Personalberatung GmbH
Stuttgart, München, Ulm, Rosenheim Zum Job 
Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) in der Lieferantenbetreuung Advanced Nuclear Fuels GmbH (ANF)
Karlstein Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur Raumlufttechnik (m/w/d) Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Pinck Ingenieure Consulting GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Cargill Deutschland GmbH-Firmenlogo
Maintenance Manager (m/w/d) Cargill Deutschland GmbH
Salzgitter Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur (m/w/d) konstruktiver Ingenieurbau/Brückenbau Die Autobahn GmbH des Bundes
Darmstadt Zum Job 
RITTAL GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Business Development Manager (m/w/d) Energietechnik RITTAL GmbH & Co. KG
Herborn Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Teamleitung (m/w/d) Vergabestelle Bauleistungen Die Autobahn GmbH des Bundes
Montabaur Zum Job 

Der winzige Ort Mojave in Kalifornien mit rund 4.200 Einwohnern wird Weltraumgeschichte schreiben. Der Ort, der für die Zerlegung und Verschrottung von Flugzeugen bekannt ist, hat einen Flughafen in der Mojave-Wüste, der seit 2004 die Zulassung als Spaceport für den horizontalen Start von wiederverwendbaren Raumfahrzeugen hat. Hier, wo auch Blockbuster wie Stirb Langsam 2 mit Action-Ikone Bruce Willis gedreht wurden, ist am Wochenende das größte Flugzeug der Welt zum ersten Mal abgehoben. Die Stratolaunch oder auch „Roc“ hat eine Flügelspannweite von über 117 Metern. Der 2,5-stündige Ausflug verlief ohne Zwischenfälle und begeisterte die beteiligten Ingenieure ebenso wie Schaulustige, die extra in die Wüste gekommen waren, wie dieses Video beweist:

Stratolaunch soll fliegende Raketen-Startrampe werden

Seit 2011 arbeiten Ingenieure für die von Microsoft-Urgestein Paul Allen gegründete Firma Stratolaunch Systems in Mojave. Ihr Ziel: der sechsstrahlige doppelrümpfige Megaflieger Stratolaunch. Doch es geht nicht allein darum, dass das Flugzeug große Höhen erreichen soll. Es ist so groß, weil es als fliegende Startrampe für Weltraum-Raketen dienen soll.

Das riesige Flugzeug besteht aus einer massiven Kohlefaserkonstruktion und Bauteilen aus zwei Boeing 747. Es soll 200 Tonnen Nutzlast in die Luft bringen können. Dabei handelt es sich um Raketen, die in rund 10.000 Meter Flughöhe in den Weltraum starten sollen. Die Triebwerke der Stratolaunch wurden erstmals 2017 angelassen. In 2018 war der Erstflug des Flugzeugs geplant, nun hat es sich tatsächlich in die Lüfte geschwungen.

Kleinste Rakete hat eine Nutzlast von 3.400 Kilogramm

Ursprünglich sollten modifizierte Falcon-9-Raketen von Elon Musks Raumfahrtunternehmen Space X von der Stratolaunch aus starten. Daraus wurde nichts, weil der Umbauaufwand für SpaceX zu hoch war. So kam Northtrop Grumman Innovations Systems mit seiner Pegasus-Rakete ins Spiel. Von dieser Rakete mit einer Nutzlast von 370 Kilogramm will Stratolaunch ab 2020 gleich drei Raketen gleichzeitig im Flug abwerfen und bis zu einer Höhe von 400 Kilometern ins All durchstarten lassen.

Doch Stratolaunch will offenbar mehr. Gleich drei weitere Raketen mit verschiedenen Nutzlasten will Stratolaunch selber entwickeln und damit Satellitenstarts erheblich billiger machen. „Egal wie groß ihre Nutzlast ist und egal auf welche Umlaufbahn sie gebracht werden sollen, bald wird das Buchen eines Satellitenstarts so leicht wie das Buchen eines Airline-Tickets sein“, schwärmte Stratolaunch-Chef Jean Floyd bei der Vorstellung der drei geplanten Raketen im vergangenen Jahr.

Die kleinste der geplanten Eigenentwicklungen nennt sich Medium Launch Vehicle, kurz MLV, und bietet eine Nutzlast von 3.400 Kilogramm. Die ersten Raketenstarts des MLV sind für das Jahr 2022 geplant, ein Start soll weniger als 30 Millionen US-Dollar kosten. Im zweiten Schritt will Stratolaunch eine Schwerlastversion des MLV, das MLV-Heavy, entwickeln. Die Rakete soll ähnlich wie die Falcon Heavy von SpaceX drei parallele Raketenstufen bekommen. Dadurch soll eine Nutzlast von 6.000 Kilogramm erzielt werden.

Am fernen Horizont sehen die Strategen von Stratolaunch die Entwicklung eines vollständig wiederverwendbaren Raketenflugzeugs, das zunächst Satelliten und in einer weiteren Ausbaustufe auch Passagiere in den Orbit transportieren kann. Der Raumtransporter mit dem Arbeitstitel „Space Plane“  soll nach einer Weltraummission wie ein Flugzeug auf einem Rollfeld landen können.

Stratolaunch-Konzept kann  Kosten für Weltraummissionen senken

Der Riesenvorteil einer in der Stratosphäre fliegenden Raketen-Startrampe ist der eingesparte Treibstoff. Denn um vom Erdboden abzuheben, müssen die Raketentriebwerke gegen den hohen Luftdruck auf Meeresspiegelhöhe und die starke Anziehungskraft der Erde arbeiten. Und das kostet Sprit. In 10 Kilometer Höhe dagegen beträgt der Luftdruck nur noch rund ein Viertel des Luftdrucks auf Meeresspiegelhöhe.

Ein weiterer Vorteil des Stratolaunch-Konzeptes einer fliegenden Raketenstartrampe ist die Flexibilität: Statt eines Raketenbahnhofes wie das Kennedy Space Center ist es von herkömmlichen Start- und Landebahnen der Flughäfen möglich, Raketen in den Weltraum zu befördern. Weil all das die Kosten senkt, könnten künftig auch Universitäten den Stratolaunch-Fracht-Service nutzen, um Weltraumforschung zu betreiben.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

  • Lisa Diez-Holz

    Die Autorin war von 2017 bis Ende 2019 Content Managerin für das TechnikKarriere-News-Portal des VDI Verlags. Zuvor schrieb sie als Redakteurin für die VDI nachrichten.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.