Kollisionswarnsystem der zweiten Generation 18.03.2020, 07:01 Uhr

Bosch stellt neues Sicherheitssystem für Gabelstapler vor

Mit Kameras, einem Monitor und einer ausgeklügelten Software will Bosch für mehr Sicherheit in Lagerhallen und Produktionsanlagen sorgen. Ein weiterentwickeltes Kollisionswarnsystem für Gabelstapler soll dazu beitragen, die Zahl der Arbeitsunfälle zu senken.

Illustration Sicherheitssystem

Kameras und ein Warnsystem ersetzen, vereinfacht gesagt, die Augen des Fahrers.

Foto: Robert Bosch GmbH

Gabelstapler sind aus der Industrie nicht mehr wegzudenken. Sie sind schnell, wendig, leicht zu handhaben und dabei ungemein effizient. Paletten stapeln, sortieren, alles kein Problem – und das auf kleinstem Raum zwischen den Regalreihen. Die große Manövrierfähigkeit und Geschwindigkeit ist aber auch ein Problem: Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) hat allein im Jahr 2018 mehr als 12.500 Unfälle gezählt, bei denen Mitarbeiter unter Beteiligung eines Gabelstaplers verletzt wurden. Bei einem Drittel dieser Staplerunfälle ist der Verletzte selbst gefahren, in 42 % der Kollisionen war es ein Kollege, der von einem Stapler angefahren, eingequetscht oder sogar überfahren wurde.

Das will Bosch ändern. „Mit unserem innovativen Kollisionswarnsystem bieten wir nun einen entscheidenden Hebel, die Sicherheit beim Betrieb von Gabelstaplern zu erhöhen und die Arbeitsunfälle in diesem Bereich zu senken“, sagt Andrew Allen, verantwortlich für den Bereich Commercial Vehicle und Off-Road bei Bosch.

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Rundumsicht durch mehrere Kameras

Das System besteht im Wesentlichen aus vier Nahbereichskameras und einem Steuergerät, das eine Rundumsicht des aktuellen Fahrzeugumfelds erzeugt. Diese wird dem Staplerfahrer auf einem Monitor angezeigt. Das klingt im ersten Moment nicht neu. Denn Bosch hatte bereits im vergangenen Jahr eine erste Generation dieses Systems auf der Messe LogiMAT in Stuttgart präsentiert. Die damalige Version war bereits in der Lage, sogenannte Blindspots auszugleichen, also Sichtbehinderungen, die beispielsweise durch eine hohe Ladung entstehen können. Es handelte sich jedoch um einen reinen Sichtassistenten. In das neue System hat Bosch eine Warnfunktion integriert. Sobald sie Objekte im näheren Umfeld des Fahrzeugs erkennt, leitet sie einen Hinweis an den Fahrer weiter, beispielsweise durch eine deutlich sichtbare Farbmarkierung auf dem Monitor.

Dabei ist das System keineswegs mit den Parkassistenten in Pkws vergleichbar. Denn Gabelstaplerfahrer rangieren ihre Fahrzeuge fast immer auf engem Raum, und permanente Warnungen in Form andauernden Blinkens oder Piepens würden schnell nicht mehr wahrgenommen. Also hat Bosch drei typische Szenarien entwickelt, die besonders häufig zu Unfällen führen. Daraus haben die Ingenieure Use-Cases für die Warnfunktion abgeleitet. Die Szenarien hat Bosch über Marktuntersuchungen und Gespräche identifiziert, unter anderem mit der Berufsgenossenschaft Handel und Warenlogistik (BGHW).

Spezielle Warnfunktionen für typische Szenarien

Das erste Szenario bezieht sich auf Fahrten in einem Gang oder entlang von Regalreihen. Dabei wird der Fahrer vor Kollegen gewarnt, die im Gang stehen, knien oder sich hinter oder neben dem Fahrzeug bewegen. In schwer einsehbaren Kreuzungsbereichen hilft das System dabei, Personen oder Fahrzeuge, die sich von der Seite nähern, rechtzeitig wahrzunehmen. Außerdem wurde der typische Auslagervorgang berücksichtigt. Auch hier soll die Kollisionswarnfunktion ihrem Namen gerecht werden, indem sie vor Zusammenstößen auf ein Hindernis verweist.

Einige weitere Features waren schon in der ersten Generation des Sicherheitssystems bekannt. Beispielsweise ist der Gabelstapler als 3D-Modell auf dem Monitor sichtbar und bewegt sich dort in Echtzeit. Außerdem ist es möglich, die Fahrspur als Manövrier- und Positionierungshilfe in das Displaybild einzublenden. Wird es eng, kann der Fahrer in die Top-View-Ansicht hineinzoomen.

Schneller Wechsel auf die neue Version

Wer die erste Generation des Kollisionswarnsystems installiert hat, kann sich freuen: Die neue Version arbeitet mit derselben Hardware und kann entsprechend schnell appliziert werden. Für mobile Arbeitsmaschinen im Off-Highway-Bereich vereinfacht Bosch die Anpassung des Multikamerasystems. Die Servicetechniker können die Kameras unterm Strich in weniger als 25 Minuten in Betrieb nehmen, auch bei unterschiedlichen Fahrzeugen. Dafür brauchen sie nur fünf zusammenrollbare Marker, ein Maßband und einen Service-PC mit dem installierten Applikationstool.

Komplett fertig ist das neue Kollisionswarnsystem für Gabelstapler allerdings noch nicht. Bosch plant die Markteinführung für das Jahr 2021.

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Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

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