Schnellstes Serienauto 24.08.2016, 14:48 Uhr

Tesla: Mit 100-kWh-Batterie von 0 auf 100 in 2,5 Sekunden

Schneller und weiter, aber nicht billiger – so könnte man den jüngsten Coup von Tesla-Chef Elon Musk zusammenfassen. Mit der neuen 100-kWh-Batterie beschleunigt das Modell S von 0 auf 100 in 2,5 Sekunden und hat eine Reichweite von über 600 km. Für das „schnellste Serienauto der Welt“ muss man allerdings mindestens 135.000 Dollar hinblättern.

Tesla S an einer Supercharger-Station: Jetzt hat Tesla eine Batterie vorgestellt, die eine Reichweite von 600 km ermöglichen soll.

Tesla S an einer Supercharger-Station: Jetzt hat Tesla eine Batterie vorgestellt, die eine Reichweite von 600 km ermöglichen soll.

Foto: Tesla

Die neue Antriebsvariante von Tesla heißt offiziell „P100D“, wobei das P für Performance steht und D den dualen Antrieb bezeichnet, mit je einem Elektromotor an der Vorder- und Hinterachse. Über diese technische Bezeichnung hinaus nennt Tesla den Antrieb aber auch einfach „Ludicrous Mode“ – den „Aberwitz-Modus“.

Und vielleicht ist es tatsächlich etwas aberwitzig, wenn eine viertürige Limousine, in der fünf Erwachsene und zwei Kinder Platz haben, die Beschleunigungsleistung eines hochgerüsteten Sportwagens erreicht. Beim S-Modell bedeutet das: Er braucht nur 2,5 Sekunden, um von 0 auf 60 Meilen zu beschleunigen, also auf 96 km pro Stunde.

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Die Reichweite des Modells S steigt auf 600 km

Tatsächlich, das betonte Elon Musk bei der Vorstellung des Modells S P100D, könnten nur die beiden Straßensportwagen LaFerrari von Ferrari und der 918 Spyder von Porsche schneller beschleunigen. Aber diese seien limitiert, kosteten um die eine Million Dollar und würden nicht in Serie produziert.

Tesla-Produktion in den USA: Die neuen Batterien sollen künftig in der Gigafactory in der Wüste Nevadas hergestellt werden.

Tesla-Produktion in den USA: Die neuen Batterien sollen künftig in der Gigafactory in der Wüste Nevadas hergestellt werden.

Quelle: Tesla

Aber auch das Basismodell S von Tesla ist kein Billigheimer und nicht unter sportlichen 135.000 Dollar zu haben. Das sei nicht gerade billig, gibt Musk zu, aber mit jedem Verkauf des teuren Modells werde die Herstellung des kleineren Modells Tesla 3 unterstützt. Tesla 3 soll nächstes Jahr produziert werden und als Basismodell 31.000 Euro kosten.

Neben dem S-Modell kann auch der schwerere SUV, das Modell X von Tesla, mit der Superbatterie ausgestattet werden. Der X beschleunigt dann in 2,9 Sekunden auf 100 km/h (beziehungsweise 60 Meilen pro Stunde). Mit der stärkeren Batterie wird ebenfalls die Reichweite der Autos erhöht.

Mit dem Modell S kann man jetzt laut Tesla mit einer voll aufgeladenen Batterie maximal 613 km unterwegs sein. Mit dem Modell X sind es 542 km. Mit beiden Modellen haben die Fahrer Zugang zu Teslas Supercharger Netzwerk und können sich bei längeren Strecken unterwegs mit kostenlosem Strom versorgen.

Musk will seine Batterien selbst produzieren

Unbeschränkt verfügbar sind die neuen Batterien aber noch nicht. Zwar können Käufer der S- und X-Modelle für ihre bestellten oder bereits gekauften Autos gegen Aufpreis eine Nachrüstung bestellen, aber die Produktion der größeren Batterie-Packs sei schwierig, sagte Musk. Die 100-kWh-Batterien bestünden zwar aus den gleichen Zellen, müssten aber anders zusammengebaut werden.

Mit der neuen Batterie beschleunigt das Model S in nur 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Mit der neuen Batterie beschleunigt das Model S in nur 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h.

Quelle: Tesla

Für die weitere Entwicklung will Tesla dafür mit Panasonic zusammenarbeiten. Diese Kooperation hat auch bereits begonnen. Erst kürzlich wurde der erste Bauabschnitt einer gigantischen Batteriefabrik in der Wüste Nevadas eröffnet. Mit der „Gigafactory 1“, der weitere Ableger in anderen Erdteilen folgen sollen, will Elon Musk unabhängig von anderen Batterieherstellern werden und den Nachschub für seine Elektroautos selbst produzieren.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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