Gastransport 30.10.2023, 08:51 Uhr

Gastransport im Nordwesten: Netzbetreiber plant Erweiterung mit neuer Pipeline

In Wilhelmshaven ist für diesen Winter die Errichtung eines zusätzlichen Terminals geplant, das Flüssigerdgas importiert. Zur Beförderung dieses Gases in andere Regionen sind in den kommenden Jahren zusätzliche Pipeline-Projekte vorgesehen. Eines dieser Großprojekte soll den gesamten Nordwesten durchqueren.

Pipeline

OGE plant erweiterte Gasversorgung durch 150 km lange Pipeline im Nordwesten Niedersachsens.

Foto: PantherMedia / hlalex

Der Gasnetzbetreiber Open Grid Europe (OGE) plant, Wilhelmshavens LNG-Terminals besser in das deutsche Ferngasnetz zu integrieren, indem er eine Pipeline mit einer Länge von etwa 150 Kilometern durch den Nordwesten Niedersachsens verlegt. Ein Sprecher von OGE erklärte, dass das derzeitige Leitungsnetz aufgrund des Imports von Erdgas aus Norwegen und den Niederlanden nahezu ausgelastet sei. Um das in Wilhelmshaven ankommende Flüssigerdgas (LNG) effizienter zu transportieren, ist eine Erweiterung der Kapazitäten erforderlich. Die Bauarbeiten für den ersten Abschnitt der unterirdischen Leitung sollen im Jahr 2024 beginnen, berichtet die dpa.

Die neue Pipeline, genannt Etzel-Wardenburg-Drohne, wird in zwei Teilen realisiert. Der erste Abschnitt, der etwa 60 Kilometer lang ist, erstreckt sich von den Erdgasspeichern in Etzel (Landkreis Wittmund) bis zu einer Verdichterstation südlich von Oldenburg in Wardenburg.

Pipeline-Vorhaben Etzel-Wardenburg

Die EWA erstreckt sich von Etzel, wo sich der Erdgasspeicher befindet, bis zur Verdichterstation in Wardenburg. Über eine Distanz von 60 Kilometern transportiert sie Erdgas vom LNG-Terminal in Wilhelmshaven in das deutsche Ferngasnetz. Dieser Abschnitt bildet den Beginn der Versorgungsleitung Etzel-Wardenburg-Drohne und gewährleistet die Energieversorgung sowohl für private Verbraucher als auch für die Industrie.

Gleichzeitig trägt sie dazu bei, die Abhängigkeit Deutschlands von russischer Energie zu verringern. Die geplante Inbetriebnahme dieser unterirdischen Leitung ist für Ende 2025 vorgesehen. Die EWA ist zertifiziert, um auch Wasserstoff zu transportieren.

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Die EWA verläuft unter der Erdoberfläche mit einem Nenndurchmesser (DN) von 1200 Millimetern und einem Betriebsdruck von 100 bar, der mithilfe der Verdichterstation in Wardenburg gesteuert wird. Durch die Realisierung der EWA tätigt OGE Investitionen in die Sicherung der Energieversorgung Deutschlands und unterstützt gleichzeitig die Energiewende. Diese Pipeline könnte in der Zukunft einen integralen Bestandteil des deutschen Wasserstoffnetzes darstellen.

Pipeline-Vorhaben Wardenburg-Drohne

Der zweite Abschnitt, etwa 90 Kilometer lang und verläuft von Wardenburg in Niedersachsen nach Drohne in Nordrhein-Westfalen (in der Nähe von Osnabrück). Sie bildet den zweiten Teil der Versorgungsleitung Etzel-Wardenburg-Drohne. Ihre Funktion ist die Unterstützung der seit 1995 existierenden NETRA, die Erdgas von der Nordseeküste in das deutsche Gesamtnetz einspeist. Aufgrund der Kapazitätserschöpfung der NETRA durch die beiden neuen LNG-Terminals in Wilhelmshaven wird dringend die Schaffung neuer Transportmöglichkeiten benötigt. Die Versorgungsleitung Etzel-Wardenburg-Drohne besteht ausschließlich aus Rohren, die auch für den Transport von Wasserstoff geeignet sind.

Die künftige 90 Kilometer lange WAD erstreckt sich von Niedersachsen bis nach Nordrhein-Westfalen und hat einen Nenndurchmesser (DN) von 1000 Millimetern sowie einen Betriebsdruck von 100 bar. Die Investition in die WAD durch OGE ist ein Beitrag zur Sicherung der Energieversorgung in Deutschland und zur Förderung der Energiewende. Diese Pipeline ist bereits darauf ausgelegt, Wasserstoff zu transportieren, und könnte in der Zukunft ein integraler Bestandteil eines Wasserstoffnetzes sein.

Keine Auswirkungen auf Wohngebiete oder Naturschutzgebiete

Gemäß den Angaben des Betreibers soll die beabsichtigte Route für beide Abschnitte größtenteils entlang einer bestehenden Pipeline verlaufen, da sie dazu dient, das bestehende Netz zu stärken. Bei der Planung wird besonderes Augenmerk darauf gelegt, dass die neue Pipeline hauptsächlich durch landwirtschaftliche Flächen verläuft und keine Auswirkungen auf Wohngebiete oder Naturschutzgebiete hat. Es ist geplant, den ersten Abschnitt von Etzel nach Wardenburg bis Ende 2025 in Betrieb zu nehmen und den zweiten Abschnitt bis Ende 2026 fertigzustellen. Die Rohre der neuen Pipeline sind so konstruiert, dass sie in der Zukunft auch für den Transport von Wasserstoff genutzt werden könnten.
(mit dpa)

Ein Beitrag von:

  • Alexandra Ilina

    Redakteurin beim VDI-Verlag. Nach einem Journalistik-Studium an der TU-Dortmund und Volontariat ist sie seit mehreren Jahren als Social Media Managerin, Redakteurin und Buchautorin unterwegs.  Sie schreibt über Karriere und Technik.

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