Erneuerbare legen weiter zu 04.01.2023, 07:00 Uhr

Fast die Hälfte des Stroms 2022 lieferten Sonne und Wind

Zu Beginn des neuen Jahres veröffentlicht das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE eine Jahresauswertung zur Stromerzeugung des vergangenen Jahres. 2022 war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr. Wichtigste Bilanz: Erneuerbare Energien haben einen Anteil von 49,6% am Strommix.

Photovoltaik- und Windkraftanlagen

Die Erneuerbaren Energien haben 2022 erneut einen höheren Beitrag zum Strommix geleistet.

Foto: panthermedia.net/elxeneize

Die Energieerzeugung stand 2022 in einer Art und Weise auf dem Prüfstand wie selten zuvor. Nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine im Februar 2022 entstanden extreme Veränderungen an den Energiemärkten. Im weiteren Jahresverlauf drosselte Russland die Erdgasimporte und stellte die Lieferung schließlich ganz ein. Diese neue Situation ließ die Energiepreise in ganz Europa erheblich ansteigen. Dazu kam noch, dass fast die Hälfte aller französischen Atomkraftwerke ausfielen – zum Teil aufgrund von Wartungsarbeiten, aber auch weil ein Weiterbetrieb zu gefährlich wäre. Das hat ebenfalls dazu beigetragen, dass die europäischen Strompreise besonders gestiegen sind.

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Zu der Situation im Jahr 2022 gehört auch die Nachricht, dass die erneuerbaren Energien stark gewachsen sind. Dieses Wachstum führte dazu, dass sie einen erheblichen Beitrag zur Nettostromerzeugung leisten konnten. Die Nettostromerzeugung bezeichnet den Strommix, der tatsächlich zu Hause aus der Steckdose kommt und der im Haushalt verbraucht wird. Auch Elektrofahrzeuge an öffentlichen Ladesäulen werden mit diesem Strom aus den erneuerbaren Energien geladen. Das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) hat wie jedes Jahr die Jahresauswertung zur Stromerzeugung in Deutschland vorgelegt. Die Zahlen für 2022 sind in mancher Hinsicht überraschend.

Sonnenenergie liefert 2022 19% mehr Strom als noch im Jahr zuvor

Einen erheblichen Anteil an der bereits beschriebenen Nettostromerzeugung hatte 2022 die Photovoltaik. Das Fraunhofer ISE meldet einen Zubau von 6,1 Gigawatt und damit eine installierte Leistung von insgesamt rund 66 Gigawatt (Stand November). Das sei der höchste Zubau bei der Photovoltaik (PV) seit 2013. Insgesamt erzeugten die PV-Anlagen in Deutschland etwa 58 Terrawattstunden (TWh) umweltschonend Strom. Davon wurden etwa 53 TWh ins öffentliche Netz eingespeist, 5 TWh verbrauchten die Anlagen selbst.

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Stromerzeugung aus Sonnenkraft damit um 19%. Das lag einerseits am Zubau und andererseits am weitgehend sonnigen Wetter in 2022. Damit konnte aber lediglich die Photovoltaik die von der Bundesregierung vorgegebenen Ziele beim Ausbau erreichen. In der Zeit von April bis August und im Oktober lieferten die Solaranlagen sogar mehr Strom als die Steinkohlekraftwerke in Deutschland, in der Zeit von März bis September sogar mehr als die Gaskraftwerke.

Windenergie war 2022 nicht so erfolgreich – auch nicht beim Zubau

In puncto Wind ließe sich das Jahr 2022 eher als ein durchschnittliches beschreiben – zumindest bezogen auf die Produktion der Onshore-Anlagen. Offshore war die Ausbeute sogar unterdurchschnittlich. Zusammen produzierten die Anlagen rund 123 TWh, in 2021 waren es 112 TWh. Im Detail liegt der Anteil der Onshore-Windstromproduktion bei etwa 99 TWh, die Offshore-Produktion bei 25 TWh – davon lieferten Windparks in der Nordsee 21 TWh und Windparks in der Ostsee 4 TWh.

Auch der Ausbau der Windenergie war in 2022 nicht so erfolgreich wie zum Beispiel der der Photovoltaik. Es kam eine Leistung von insgesamt 2,1 Gigawatt hinzu. Damit gab es Ende November 2022 eine installierte Leistung von 58 GW durch Onshore- und 8,1 GW durch Offshore-Windenergieanlagen.

Erneuerbare produzieren mehr Strom, Kohle aber auch

Die Wasserkraft konnte 2022 nicht an die Erzeugungsleistung aus dem Vorjahr anknüpfen. Sie lieferte lediglich 16 TWh, in 2021 waren es noch 19 TWh. Die Biomasse produzierte mit 42,2 TWh etwas mehr als im Vorjahr, an der installierten Leistung änderte sich allerdings kaum etwas. Insgesamt produzierten die erneuerbaren Energiequellen 2022 7,4% mehr als im Vorjahr, konkret waren es 244 TWh.

Während die Kernkraft weiter stetig sinkt – 2022 wurden die drei Atomkraftwerke Grohnde, Grundremmingen C und Brokdorf abgeschaltet – stieg der Anteil der Kohleverstromung nun bereits das dritte Jahr in Folge. Sowohl Braunkohle als auch Steinkohle wurden wieder mehr verbraucht. Eigentlich hatte bei der Nutzung von Kohle 2013 ein rückläufiger Trend eingesetzt. Doch der Ausstieg aus der Atomenergie und die Gaslieferengpässe aufgrund des Lieferstopps aus Russland haben den Trend wieder in die andere Richtung gekehrt.

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Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

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