Städtebau 18.12.2019, 07:03 Uhr

Wie kann eine produktive Stadt der Zukunft aussehen?

Mit dieser Frage beschäftigte sich Marc Rieser, Student für Städtebau NRW an der TH Köln. Er hat ein strategisches Konzept für die künftige Entwicklung von Städten im Bergischen Land erstellt. Die Machbarkeit prüfte er anschließend anhand von 4 Beispielen.

Zeichnung eines Städtequartiers

Zu einem Quartier oder Stadtviertel gehören nicht nur Wohn- und Geschäftsgebäude, sondern auch Grünflächen und Raum für soziale Kontakte.

Foto: Panthermedia.com / synovec

Die 4 ausgewählten Städte liegen nicht weit entfernt von den Großstädten Köln und Düsseldorf. Damit sind Hilden, Ratingen, Solingen und Wülfrath allein aufgrund ihrer Lage einem Entwicklungsdruck ausgesetzt. Schließlich gehen Großstädte bei Veränderungen voran. Gleichzeitig erleben kleinere Städte in der Nähe damit auch die Auswirkungen globaler Trends wie die Umgestaltung der modernen Arbeitswelt, die alternde Gesellschaft und ein steigendes Umweltbewusstsein. Diese Situation übernahm Marc Rieser als Ausgangslage für sein Konzept.

Der Student, der selbst aus dem Bergischen Land kommt, betrachtet diese Herausforderungen als Potenzial für die Region. Er legt den Verantwortlichen nahe, nicht nur auf die Entwicklungen zu reagieren, die von außen an die Städte herangetragen werden, sondern selbst frühzeitig mitzugestalten. „Es sollte im eigenen Interesse der Region liegen, eine Adresse für die qualitative Verbindung von Wohnen, Arbeiten und Leben unter ökologischen Gesichtspunkten zu werden und sich somit als eine der produktivsten Regionen in Deutschland zu etablieren“, sagt Rieser.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
EKS Montage GmbH-Firmenlogo
Bauleiter Bautechnik - Stationen SuedOstLink (m/w/d) EKS Montage GmbH
deutschlandweit Zum Job 
EKS Montage GmbH-Firmenlogo
Bauleiter E-Technik - Stationen SuedOstLink (m/w/d) EKS Montage GmbH
deutschlandweit Zum Job 
EKS Montage GmbH-Firmenlogo
Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordinator (m/w/d) EKS Montage GmbH
deutschlandweit Zum Job 
Corventis GmbH-Firmenlogo
Applikationsingenieur (m/w/d) Corventis GmbH
Großraum Ravensburg Zum Job 
ENERCON GmbH-Firmenlogo
Entwicklungs- und Versuchsingenieur (m/w/d) Akustik ENERCON GmbH
Aurich bei Emden Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Fachingenieur (w/m/d) Konstruktiver Ingenieurbau, Bauwerkserhaltung Die Autobahn GmbH des Bundes
Iventa-Firmenlogo
Wind Engineer (m/f/d) Iventa
Hamburg, Köln, Wien (Österreich) Zum Job 
HARTING IT Services GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Praktikum / Abschlussarbeit - IT Product Lifecycle Management HARTING IT Services GmbH & Co. KG
Espelkamp Zum Job 
HARTING Electric Stiftung & Co. KG-Firmenlogo
Produktmanager Industriesteckverbinder (m/w/d) HARTING Electric Stiftung & Co. KG
Espelkamp Zum Job 
HARTING Electric Stiftung & Co. KG-Firmenlogo
Prozessexperte SAP APO ePP/DS (m/w/d) HARTING Electric Stiftung & Co. KG
Espelkamp Zum Job 
Firmengruppe Max Bögl-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) für Magnetschwebebahnsystem Firmengruppe Max Bögl
Sengenthal Zum Job 
HARTING IT Services GmbH & Co. KG-Firmenlogo
SAP Inhouse Consultant PP/APO ePPDS HARTING IT Services GmbH & Co. KG
Espelkamp, Berlin Zum Job 
HARTING IT Services GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Praktikum / Abschlussarbeit im Bereich DevOps HARTING IT Services GmbH & Co. KG
Berlin, remote Zum Job 
Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauingenieur / Bautechniker als Bauleiter (m/w/d) für Hochbauprojekte Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG
Liebenau bei Nienburg / Weser Zum Job 
HARTING IT Services GmbH & Co. KG-Firmenlogo
SAP Inhouse Consultant PP/APO ePPDS HARTING IT Services GmbH & Co. KG
Espelkamp Zum Job 
Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Bauleiter (m/w/d) Tiefbau - Straßenbau Magdeburg Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG
Magdeburg Zum Job 
ANDRITZ HYDRO GmbH-Firmenlogo
System Engineer (m/w/d) - Oil Hydraulics and Subsystems Compact Hydro ANDRITZ HYDRO GmbH
Ravensburg Zum Job 
Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Statiker (m/w/d) Max Bögl Bauservice GmbH & Co. KG
Liebenau bei Nienburg / Weser Zum Job 
Ganter Group-Firmenlogo
Business Team Manager Innenausbau (m/w/d) Ganter Group
Tauberbischofsheim Zum Job 

Städteplanung unter Einbeziehung der Bewohner

Für die 4 Städte, anhand derer er die Machbarkeit prüfen wollte, suchte er jeweils ein Gebiet aus: in Hilden ein gründerzeitliches Quartier im südlichen Bahnhofsviertel, in Ratingen ein Wohn- und Gewerbegebiet zwischen West- und Kernstadt, in Solingen-Wald das Grossmann-Gelände und westlich von Wülfrath ein neues Quartier auf der grünen Wiese. Das Konzept von Marc Rieser beschäftigt sich mit vier Maßnahmen-Cluster: räumliche Maßnahmen im Quartier, vielfältige Belebung dieser Räume, ökologische und nachhaltige Entwicklung sowie Mobilitätskonzepte, die Zugang zu den geschaffenen Qualitäten in den Quartieren ermöglichen sollen. Der Student will mit seinem Konzept erste Leitplanken für eine zukünftige kooperative Planung setzen. Am Ende sollen die Quartiere sich miteinander vernetzen und von Synergien profitieren.

Für das Quartier zwischen Post- und Bahnhofsstraße in Hilden, in dessen Nähe auch der Bahnhof liegt, empfiehlt der Student, eine Baulücke durch den Bau eines neuen Parkhauses zu schließen. Das wirke einerseits als Lärmschutz und reduziere den Verkehr durch die Parkplatzsuche auf der anderen Seite. Denn in dem Quartier findet man zahlreiche Gewerbebetriebe sowie Freiberufler. Hinzu kommt Straßen- und Schienenlärm. Um hier Verbindungen zu schaffen, könnten ein Park, ein Sportplatz auf dem Parkhausdach, Gemeinschaftsgärten und Grünflächen gemeinschaftlich genutzt werden und damit neue und alte Bewohnerinnen und Bewohner miteinander vernetzen. Auch eine neue Ansiedlung kleinerer und mittlerer Unternehmen fördere die Quartiersentwicklung.

Das Wichtigste in unmittelbarer Umgebung

Mithilfe eines Hochschulcampus in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof sei es laut Riester möglich, die Wohn- und Gewerbegebiete rund um die Straße Am Sandbach in Ratingen nachhaltig zu erneuern und weiterzuentwickeln. Der Campus verbände Studierende und Auszubildende der Unternehmen vor Ort. So könnten dort innovative Ideen bis zum fertigen Produkt entwickelt werden. Auch die Wiederaufnahme des Bahnverkehrs am Bahnhof Ratingen-West wäre hilfreich. Eine zentrale Verbindung des Quartiers mit dem Bahnhof und den umliegenden Stadtvierteln ermögliche eine Fahrrad-Schnellstraße. In einem großzügigen Park und einem Platz könnten die Menschen zusammenkommen.

Die ehemalige Industriebrache der Grossmann Stahlguss GmbH in Solingen-Wald biete laut Rieser Potenzial, um ein gänzlich neues urbanes Gebiet aufzubauen. Darin sieht er Platz für Wohnraum, soziale Einrichtungen und Unternehmen vor. Historische Gebäude müssten dem Konzept nicht weichen. Sie könnten bleiben und zum Teil umgewidmet werden: Teile einer alten Industriehalle bieten die Grundstruktur für einen Park in der Mitte des Quartiers. Das Ortsbild solle mehrstöckige Wohngebäude mit Räumen für Kindertageseinrichtungen prägen, sowie kleine und mittlere Unternehmen ansprechen, die sich vorzugsweise dort integrieren. Ziel sei es, dass die neuen Bewohner des Quartiers alles, was sie täglich zum Leben benötigen, in ihrer unmittelbaren Umgebung finden.

Prämiertes Konzept

In Wülfrath-Düssel sieht Rieser die Möglichkeit, auf 12 Hektar Fläche eine neue Siedlung zu etablieren. Eine meist ein- oder zweigeschossige Bauweise sei geeignet, um sich in die bestehende Gestaltung des Dorfes einzugliedern. Zugleich entspreche dies den Anforderungen des Bauens auf der Grünen Wiese. Im Mittelpunkt stehen für ihn das soziale Miteinander der neuen Bewohner untereinander sowie mit den Alteingesessenen des Ortes. Dafür soll Raum geschaffen werden im Vereinsleben oder in sozialen Einrichtungen. Ein neuer Radschnellweg nach Wülfrath und bis zum neuen Bahnhof Hahnenfurth-Düssel könne den ländlichen Raum entsprechend anbinden.

Marc Rieser erhielt für seine Arbeit den ersten Preis des europäischen Architektur- und Städtebauwettbewerbs „European“. Die Initiative für junge Architektinnen und Architekten wird von 19 europäischen Staaten und einem Netzwerk von 250 Städten unterstützt. Alle zwei Jahre gibt es den Wettbewerb, der in diesem Jahr zum 15. Mal stattfand unter dem Thema „Produktive Stadt“.

Mehr zum Thema Städtebau:

Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.