Schimmelpilze im Wohnzimmer 04.02.2014, 11:28 Uhr

Feuchtespeicherputz soll vor Atemwegsinfektionen schützen

Ein neuer Feuchtespeicherputz soll Luftfeuchtigkeit aufnehmen, zwischenspeichern und beim Lüften schnell wieder abgeben. Und zwar deutlich effektiver als klassische Kalk- und Lehmputze. Das in der Schweiz entwickelte System soll Schimmelpilzbildung im Wohnzimmer verhindern und Bewohner vor Atemwegsinfektionen schützen. 

Feuchtigkeit und Schimmel hinter der Wandtapete
Schimmelpilze im Wohnzimmer können allergische Reaktionen und schlimmstenfalls gefährliche Atemwegsinfektionen auslösen. Ein Feuchtespeicherputz des Forschungsinstituts Empa soll die Gefahr bannen. Er nimmt 30 Prozent mehr Luftfeuchtigkeit auf als klassische Lehmputze. 
Foto: panthermedia.net/wabeno
Feuchtespeicherputz soll vor Atemwegsinfektionen schützen
Empa-Forscher Thomas Stahl mit einer Laborprobe des Feuchtespeicherputzes. 
Foto: Empa
Feuchtespeicherputz soll vor Atemwegsinfektionen schützen
Messung der maximalen Feuchteaufnahme: Nach etwa 24 Stunden haben der Lehmputz (99g/m2) und der Gipskalkputz (52 g/m2) ihre Sättigungsgrenze erreicht, der Feuchtespeicherputz ist auch nach 144 Stunden (203 g/m2) noch nicht gesättigt.
Foto: Empa
Feuchtespeicherputz soll vor Atemwegsinfektionen schützen
In 5000-facher Vergrößerung zeigt die Rasterelektronenmikroskop-Aufnahme sowohl bei der Kalkfarbe (oben) als auch bei der Dispersionssilikatfarbe den porösen Beschichtungsfilm, der eine gute Wasserdampfdurchlässigkeit bedingt.
Foto: Empa

Kochen, duschen, Wäsche trocknen und atmen – in einem durchschnittlichen Vier-Personen-Haushalt verursachen diese Tätigkeiten jeden Tag rund zwölf Liter Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf. Verzichten Hausbewohner im Winter aus Gründen der Behaglichkeit auf ausreichendes Lüften, kommt es zu einem schleichenden Prozess: Der Schimmelpilz findet im Wohnraum ohnehin genügend Nährstoffe und die richtige Temperatur. Jetzt freut er sich auch noch über Feuchtigkeit und beginnt, sich an Wänden abzusetzen. Das zerstört auf Dauer nicht nur Mauern, sondern viel schlimmer noch die Gesundheit der Hausbewohner.

Putz des Forschungsinstituts Empa nimmt 30 Prozent mehr Feuchtigkeit auf

Bauphysiker Thomas Stahl von der schweizerischen Forschungsanstalt Empa bekämpft das Problem der Schimmelpilzbildung, indem er einen neuen Feuchtespeicherputz entwickelt. Das System besteht aus einem Unterputz und zwei Deckputzen, die positive Eigenschaften von Kalk und Lehm miteinander vereinen.

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Dadurch kann es besonders effektiv der Aufgabe nachkommen, Feuchtigkeit aufzunehmen, zwischenzuspeichern und beim Lüften schnell wieder abzugeben. Laut Empa nimmt der neue Putz dabei doppelt so viel Feuchtigkeit auf wie Kalkprodukte und rund 30 Prozent mehr als Lehmputze. Um die gewünschte Speicherwirkung zu erreichen, muss man ihn ein bis zwei Zentimeter dick auftragen. Das Risiko des Kondenswassers an kühlen Wandstücken sinkt daraufhin deutlich.

Deckschichten wie Oberputze, Tapeten oder Anstriche können selbst beim besten Unterputz zum Problem werden. Denn sie beeinträchtigen dessen Fähigkeit zur Aufnahme von Feuchtigkeit. Im Rahmen des Forschungsprojektes Sustainable Renovation of Historical Building (SuRHiB) entwickelte EMPA deswegen auch einen speziellen Oberputz mit einem geringen Diffusionswiderstand. Zwar kann auch er nicht verhindern, dass die Aufnahmekapazität sinkt – und zwar von 90 auf 75 Gramm Feuchte pro Quadratmeter.

Doch ist das System aus Ober- und Unterputz immer noch wirkungsvoller als Lehmputz, der im Vergleich lediglich 59 Gramm Wasser pro Quadratmeter Wand speichern kann. Auch Kalkfarbe nahmen die Wissenschaftler unter die Lupe. Sie fanden heraus, dass sie ebenfalls Feuchtespeicher ist. Anders als Dispersionssilikatfarbe, bei der sie eine Verschlechterung von zehn Prozent gemessen haben.

Bundesumweltamt warnt: Schimmelpilz löst Atemwegsinfektionen aus

Zu den Schimmelpilzen zählt man Pilze, die typische Pilzfäden und winzige Sporen ausbilden, die nur unter dem Mikroskop sichtbar sind. An der Wand erscheinen sie als braune oder schwarze Flecken. Auf den ersten Blick scheinen sie harmlos. Doch das Bundesumweltamt warnt: Von den Sporen geht eine Gesundheitsgefahr aus, wenn man sie in großer Zahl einatmet. Es steigt nicht nur das Risiko harmloser allergischer Reaktionen, sondern auch die Gefahr gefährlicher Atemwegsinfektionen.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitet als freiberuflicher Journalist für Zeitschriften und Onlinemagazine wie die VDI Nachrichten und Ingenieur.de.

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