Hyperion-Projekt 25.04.2016, 07:55 Uhr

Diese Hochhäuser aus Holz sind wie gestapelte Dörfer

Kann ein Hochhaus gleichzeitig ein Dorf sein? Den Beweis antreten will das Pariser Architekturbüro Vincent Callebaut, das im indischen Neu-Delhi sechs Hochhaustürme bauen will, die aussehen wie gestapelte grüne Dörfer. Verbaut werden soll überwiegend regional erzeugtes Holz. Und die Bewohner sollen in den Hochhausdörfern ihr eigenes Obst und Gemüse anbauen.

Wie gestapelte Dörfer sollen die sechs Hyperion-Türme in Indien aussehen. Die Hochhäuser sind durchgrünt, auf den Dächern soll Obst und Gemüse angebaut werden. Foto: Vincent Callebaut Architectures

Wie gestapelte Dörfer sollen die sechs Hyperion-Türme in Indien aussehen. Die Hochhäuser sind durchgrünt, auf den Dächern soll Obst und Gemüse angebaut werden.

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Wie gestapelte Dörfer sollen die sechs Hyperion-Türme in Indien aussehen. Die Hochhäuser sind durchgrünt, auf den Dächern soll Obst und Gemüse angebaut werden.

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Foto: Vincent Callebaut Architectures

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
RWE Technology International GmbH-Firmenlogo
Projektmanager (m/w/d) Anlagenrückbau RWE Technology International GmbH
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
JOSEPH VÖGELE AG-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Elektrotechnik Hardwareentwicklung/Elektrokonstruktion JOSEPH VÖGELE AG
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 

Schon die Bilder zeigen, dass Hyperions, so der Name des Hochhausprojektes, ein ganz ungewöhnlicher Entwurf ist. Das ist auch das Markenzeichen des belgischen Architekten Vincent Callebaut, der sich in Paris niedergelassen hat. Callebaut hat sechs Türme gezeichnet, die aussehen wie in die Höhe gebaute Dörfer. 2020 bis 2022 sollen diese Türme sogar wirklich in den Himmel der indischen Stadt Jaypee ragen, ganz in der Nähe von Neu-Delhi.

Wohnungen haben im Durchschnitt 85 Quadratmeter

Diese sechs Himmelsstürmer werden ein autarkes in die Höhe gebautes Dorf bilden. Rund 1000 Wohnungen und Büros haben in den grünen Türmen mit einer Höhe von 128 m auf jeweils 36 Stockwerken Platz. Insgesamt sollen die Hyperions ein Fläche für das Wohnen von 119.582 Quadratmetern bieten. Im Durchschnitt haben die Wohnungen 85 Quadratmeter Platz. Alle Wohnungen, die großen und auch die kleinen Studentenbuden, sind mit begrünten Balkonen ausgestattet.

Als Baumaterial der Hochhauser soll vor allem einheimisches Holz dienen. In diesem Bild ist die Holztruktur der Häuser teilweise freigelegt.

Als Baumaterial der Hochhauser soll vor allem einheimisches Holz dienen. In diesem Bild ist die Holztruktur der Häuser teilweise freigelegt.

Quelle: Vincent Callebaut Architectures

Die sechs Türme bestehen zu 75 Prozent aus natürlichem Material, hauptsächlich Holz aus einem nahe gelegenen und nachhaltig bewirtschafteten Wald. Einzig für das Fundament und das Grundgerüst sollen Beton und Stahl zum Einsatz kommen.

Die Konstruktion besitzt damit genügend Stabilität, um auch ein Erdbeben unbeschadet zu überstehen. Außerdem ist diese Struktur brandresistent und besitzt gute Schallschutz- und Wärmeisolationseigenschaften.

Auf den Dächern Obst- und Gemüsegärten

Auf den großen runden Dächern der sechs Hyperion-Türme wird es Obst- und Gemüsegärten geben, aus dem sich die Bewohner mit Früchten versorgen können. Das Dach ist gleichzeitig der offene Treffpunkt der Hyperion-Bewohner. Nachbarn, Familien und Freunde können hier oben zusammenkommen und plaudern, joggen oder eine Runde im Pool drehen. Die Hyperion-Türme sollen nach dem Willen Callebauts fast vollständig autark sein und sogar mehr Energie produzieren, als deren Bewohner verbrauchen.

Auf diesem Bild kann man die Holzstruktur der Häuser noch besser erkennen.

Auf diesem Bild kann man die Holzstruktur der Häuser noch besser erkennen.

Quelle: Vincent Callebaut Architectures

Das soll ein ineinander greifendes System aus mehren Energiequellen sicherstellen. An den Turmfassaden und auf den Balkonen und Dächern wandeln Solarzellen das Sonnenlicht in Strom um. Zusätzliche Energie soll die Verwertung des organischen Abfalls liefern.

Auf den Brücken zwischen den Türmen stehen „Wind-Lampenpfosten“. Diese beleuchten die Wege mit der Energie, die mit Hilfe von an den Pfosten angebrachten Windturbinen gewonnen wird.

90 Prozent weniger Wasserverbrauch als Durchschnitt

Auch beim Thema Wasserverbrauch will Callebaut mit dem Hyperion-Projekt neue Maßstäbe definieren. 90 Prozent unter dem Durchschnitt soll dieser liegen. Das soll durch Auffangbecken an den Brücken gelingen, die Regenwasser zu Speichern weiterleiten. Ein konsequentes Recycling-System bereitet verbrauchtes Wasser so wieder auf, dass damit die Obst- und Gemüsegärten bewässert werden können. Ein Aquaponik-System sorgt für frischen Fisch.

Ebenfalls neu ist die Idee für die Beheizung und Klimatisierung der Hyperion-Türme. Im Inneren des Komplexes sollen sich sogenannte Windschloten befinden. Die Luft in diesen Schloten wird durch die Erdwärme je nach Jahreszeit entweder abgekühlt oder aufgewärmt.

Auf den Dachflächen der Hyperion-Häuser sollen Obst und Gemüse angebaut werden.

Auf den Dachflächen der Hyperion-Häuser sollen Obst und Gemüse angebaut werden.

Quelle: Vincent Callebaut Architectures

Der belgische Architekt Vincent Hallenbau hat mit den Hyperion-Türmen nicht die erste futuristische Projektidee vorgelegt. Spektakulär ist sein Aequrea genanntes Projekt schwimmender Inseln aus Plastikmüll und Algen vor der Küste Rio de Janeiros. Callebaut hat bereits an die Arche Noah erinnernde Inseln mit den Namen Lilypads entwickelt, auf denen bis zu 50.000 Menschen leben sollen. Aus seiner Feder stammen riesige Hochhäuser mit Wäldern an den Fassaden, oder in Form eines transparenten Segels, das Callebaut für New York entworfen hat.

Aber zurück zu Hyperion und der Frage, wie denn der Name zustande kommt. Hyperion ist in der griechischen Mythologie der Sohn der Höhe, der Titan Hyperion. Gleichzeitig steht der Name für einen Küstenmammutbaum, der im Redwood-Nationalpark im US-Bundesstaat Kalifornien mit einer Wuchshöhe von 115,55 m als der höchste Baum der Erde gilt. Beides sind doch schöne Herleitungen für in die Höhe gebaute Dörfer in Indien.

Das künftig höchste Holzhochhaus der Welt wird mit 24 Etagen und 84 Metern in Wien gebaut.

Das künftig höchste Holzhochhaus der Welt wird mit 24 Etagen und 84 Metern in Wien gebaut.

Quelle: Architekturbüro RLP Rüdiger Lainer + Partner

Übrigens ist Vincent Callebaut nicht der erste Architekt, der Hochhäuser aus Holz bauen will. Bereits in der Umsetzung ist das Holzhochhaus im Stadtteil Aspern in Wien. Es ist 84 m hoch und hat 24 Stockwerke. Der Baubeginn soll noch dieses Jahr erfolgen. Derzeit werden die Gewerke vergeben. Bis zur Realisierung des Hyperion-Projektes wird das Hochhaus in Wien das höchste Holzhochhaus der Welt sein.

Sie wollen noch mehr über Hochhäuser wissen? Hier ist die Liste der 10 höchsten Häuser der Welt.

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.