3D-Technologie: Video zeigt Bauprozess 20.07.2020, 07:40 Uhr

Das ist Europas erstes Niedrigenergiehaus aus dem 3D-Drucker

Das belgische Unternehmen Kamp C hat das größte in einem Stück erstellte Haus in 3D gedruckt. Dieses Video zeigt die sensationelle Leistung der 3D-Druck-Technologie.

Innenbereich 3D-Druck-Haus Kamp C

Innen hui, außen...Schauen Sie selbst, wie das Haus aus dem 3D-Drucker aussieht.

Foto: Kamp C und Jasmien Smets

Das größte Haus aus dem 3D-Drucker kommt aus Belgien: Kamp C, mit Sitz in Antwerpen, hat innerhalb von drei Wochen Europas erstes Niedrigenergiehaus mit zwei Stockwerken mit einem 3D-Drucker gebaut. Für den Rohbau benötigte das Unternehmen nur zwei Tage. Das gedruckte Haus ist zudem dreimal stärker als ein Haus aus Hochgeschwindigkeitssteinen. Dieses Bauprojekt zeigt die Zukunft des Bauens mit 3D-Druckern.

Mehr über die Zukunft der additiven Fertigung hören Sie in unserem Podcast „Druckwelle“. In der ersten Folge geht es um den Einstieg in den Metall-3D-Druck:

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Zum Einsatz kam der COBOD BOD2-3D-Drucker – der bisher größte europäische 3D-Drucker Europas. BOD2 ist eine aktualisierte und verbesserte Version des Druckers, mit dem das erste Gebäude in Europa, The BOD, in 3D gedruckt wurde. Das Gerät druckt 18 Meter pro Minute.

Ein 3D-gedrucktes Gehäuse hat viele Vorteile: Es ist sehr schnell produziert und die Materialverwendung ist kostengünstiger.

Das Haus aus dem 3D-Drucker: Die Eckdaten

Das Haus der Zukunft ist 90 m2 groß und verfügt über zwei Stockwerke. Der verwendete 3D-Drucker konstruiert mit einem Bauraum von 10 x 10 x 10 Meter. Eine zementartige Mischung wurde für den Bau aus einer Düse extrudiert, um die Grundstruktur in Schichten aufzubauen. Arbeiter erledigten daraufhin den Bau des Daches und der Fenster.

Das Video zeigt den sensationellen Prozess in so kurzer Zeit:

Vorerst handelt es sich mehr um eine Demo als um ein richtiges Zuhause. Allerdings ist das erste europäische Niedrigenergiehaus aus dem 3D-Drucker groß genug, um Bewohner einzulassen. Es ist sogar mit nachhaltigen Elementen wie Sonnenkollektoren und einer Fußbodenheizung ausgestattet.

„Die Druckfestigkeit des Materials ist dreimal höher als die des herkömmlichen Schnellbausteins“, erklärt Marijke Aerts, Projektmanagerin. „Neben den Fasern im Beton ist die Menge der verwendeten Drahtgitterbewehrung äußerst begrenzt. Aufgrund der verwendeten Drucktechnologie war die Schalung überflüssig, wodurch geschätzte 60 Prozent an Material, Zeit und Budget eingespart wurden.“

Haus kampc von Aussen

Ansicht des Hauses aus dem 3D-Drucker.

Foto: Kamp C und Jasmien Smets

Betritt man das Haus, befinden sich neben der Eingangshalle zwei Konferenzräume und ein Küchenbereich.

„Es wurde ein Überhang gedruckt, es gibt stark gekrümmte Wände, es gibt verschiedene Wandtypen. Auch für die klassischen Bauknöpfe wurden Lösungen eingeführt, damit sie völlig kaltbrückenfrei sind“, erklärt Emiel Ascione, Projektmanager bei Kamp C. „Das Haus wird zu einem Niedrigenergiehaus ausgebaut, das mit allem Komfort ausgestattet ist: Es wurden Fußboden- und Deckenheizungen, spezielle Fassadensolarmodule, eine Wärmepumpe und ein Gründach installiert.“

Tipp: Sie wollen sich einmal selbst in diesem einzigartigen Haus, geschaffen mit 3D-Technologie, umsehen? Dann nehmen Sie doch einen der Besichtigungstermine wahr.  Interessierte haben nämlich die Gelegenheit, das Haus im Juli und August selbst zu erleben. Führungen gibt es immer dienstags zwischen 10 und 12 Uhr und 14 und 16 Uhr. Termine können auf der Website von Kamp C vereinbart werden. 

Kamp C ist das Provinzzentrum für Nachhaltigkeit und Innovation im Bauwesen in Westerlo. Das 3D-Druck-Haus steht auf dem Gelände des Lagers C in Westerlo. Mit seinen Baumaßen entspricht es der Größe eines durchschnittlichen Reihenhauses in Belgien.

Kennen Sie alle Verfahren des 3D-Drucks? Wir haben hier eine kompakte Übersicht

3D-Druck im Bauwesen boomt, denn der Materialverbrauch muss sinken

Die Baubranche steht unter Druck: Sie muss innovativer, digitaler und nachhaltiger werden. Das Interesse der Baubranche am 3D-Druck ist daher groß. Zahlreiche Optionen wie das Drucken von provisorischen Wohnungen zur Fertigstellung von Wohnraum werden bereits implementiert. Seit einiger Zeit sieht sich die Baubranche mit einer großen Herausforderung konfrontiert: Der Material- und Energieverbrauch muss sinken. An der CO2-Reduzierung muss ebenfalls gearbeitet werden. Die Nachfrage nach hochwertigen und erschwinglichen Häusern steigt.

„Wir bei Kamp C glauben, dass neue Technologien wie der 3D-Betondruck eine Antwort darauf liefern können“, gibt das belgische Unternehmen selbst an.

Material aus dem 3D-Drucker ist dreimal stärker

Bei einem Haus, das zu großen Teilen aus dem 3D-Drucker erstellt wurde, stellt sich die Frage nach der Sicherheit und Qualität des Materials. Doch Sorgen bräuchten sich Bewohner nicht machen, dass ihnen auf einmal das Dach über den Köpfen zusammenbricht. Das gedruckte Haus ist nämlich dreimal stärker als ein Haus aus Hochgeschwindigkeitssteinen.

„Die Druckfestigkeit des Materials ist dreimal höher als beim klassischen Schnellbauziegel“, erklärt Marijke Aerts, Projektmanagerin bei Kamp C.

Dieses erste Haus ist dennoch ein Testgebäude und es wird untersucht, ob die Festigkeit über die Zeit erhalten bleibt.

Wie entsteht diese Materialstärke? Zusätzlich zu den im Beton enthaltenen Fasern wurde eine minimale Schrumpfbewehrung verwendet. Die Drucktechnik macht eine Betonschalung somit überflüssig. Dies spart schätzungsweise 60 % des Materials.

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Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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