Heiko Mell 02.11.2023, 12:40 Uhr

Widerworte und Karriere: Heiko Mell ist herausgefordert

Selbst in der Karriereentwicklung spielen Widerworte eine wichtige Rolle. Sie können als kritische Rückmeldungen und unterschiedliche Standpunkte dazu dienen, die eigene Sichtweise zu erweitern und möglicherweise zu verbessern. Ein offener Umgang mit Widerworten ermöglicht es, neue Perspektiven zu gewinnen und die eigene berufliche Entwicklung zu fördern. Der Karriereberater Heiko Mell nimmt Stellung dazu.

Widerworte

Widerworte in der Karriere: Chancen zur persönlichen Weiterentwicklung.

Foto: PantherMedia / zestmarina

Frage:
Die Seite 2 der VDI nachrichten vom 8. September 2023 müsste Sie nachdenklich gemacht haben. Dort wird die steile Karriere einer Frau, heute CTO eines Konzerns, vorgestellt.
In einer Bewertung hatte ihr einer ihrer früheren Chefs empfohlen, sie „solle nicht immer Widerworte geben“.
Da ich seit Jahrzehnten (seit 53 Jahren im VDI) Ihre Karriereberatung lese, denke ich mir, dass Sie einen solchen Satz in einem Arbeitszeugnis als „tödlich“ werten würden.
Ich kenne niemanden, der Angriffe auf seine Person so elegant und umdrehend parieren kann wie Sie. Fühlen Sie sich zu einer Stellungnahme herausgefordert?
PS: In meinem Zeugnis von vor 60 Jahren steht: „… der kritische Schüler“, was meinen Vater entsetzte.
Antwort:
Ich fühle (mich herausgefordert).

Neigung zu Widerworten als Vorwurf?

Jetzt, wo Sie es sagen, komme auch ich zu dem Schluss, dass ich mich in dieser Serie bei, wie Sie es nennen, „Angriffen auf meine Person“ ganz tapfer geschlagen habe. Ich demonstriere gern, wie ein solcher Prozess abläuft:

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Zunächst klären wir den zugrunde liegenden Sachverhalt und die Begriffe. Es geht offensichtlich darum, dass ich im Verdacht stehe, angestellten Mitarbeitern stets zu raten, „seid Untertan der Obrigkeit“ und das als Erfolgsrezept verkaufe – während nun ein (das Geschlecht spielt dabei keine Rolle) Manager in Top-Funktionen aufgestiegen ist, dem ein früherer Chef die Neigung zu Widerworten vorgeworfen hatte. Wenn das alles so stimmt – wie ist das denn nun mit den Widerworten, sind sie karrierehemmend bis hochgefährlich oder etwa gar laufbahnfördernd?

Heiko Mell

Karriereberater Heiko Mell.

Nun, ich bin gefordert – und versuche zu liefern:

1. Die Karriere der Dame ist Fakt. Auf der anderen Seite steht „einer ihrer früheren Chefs“, der jene kritische Anmerkung machte. Einer, das ist nicht viel, der Mann steht vielleicht mit seinem Urteil allein, er kann sich irren. Vielleicht war dieser Vorgesetzte besonders empfindlich, erkannte er Widerworte, wo andere nur kritische Sachargumente sahen. Ja, wenn es geheißen hätte, „ständig hielten ihre Vorgesetzten ihr vor, …“, dann sähe das schon anders aus.

Anmerkung: Dieses Argument ist „billig“, ich habe noch bessere und erwähne es nur der Vollständigkeit halber. Aber es gehört in eine Gesamtbetrachtung.

Mitarbeitertyp, der niemals CTO wird

2. Definieren wir „Widerworte“ im hier angesprochenen Sinne:

2.1 Da ist der uns allen bekannte Persönlichkeitstyp, der immer dagegen ist, worum es auch gehen mag.
Wenn sein Chef mit irgendeinem neuen Vorhaben, gar mit der Ankündigung einer Veränderung oder der Forderung nach einer Zusatzleistung auf ihn zugeht, vibrieren bereits seine Magennerven. Er weiß, dieser Mitarbeiter wird „dagegen sein“, uferlose Diskussionen drohen.
Dieser Mitarbeitertyp wird, das kann ich garantieren, niemals CTO eines Konzerns.

Widerworte-Persönlichkeitstyp

2.2 Es gibt aber auch jenen Menschen, der – natürlich nur gelegentlich und dann auch nur „aus gegebenem Anlass“ – zu „konstruktiven Gegenargumenten“ neigt. Die er im Interesse der Sache auch dann vorbringt, wenn er weiß, der Chef wird sich nicht unbedingt darüber freuen. Dieser Typ ist in der Regel leistungsstark (ein „Aktivposten im Team“), intelligent und fachkompetent – und er bringt seine Argumente sachlich, höflich und in angemessener Form vor.

Der Chef hat erfahren: „Wenn dieser Mitarbeiter mir zustimmt, meint er es ehrlich und glaubt wirklich, dass mein Weg gegangen werden kann. Denn wenn dem nicht so wäre, hätte er es frei und offen gesagt.“

Diese Mitarbeiter sind eigentlich besonders wertvoll in jedem Team und für jeden Chef. Und ihr Vorgehen sollte eigentlich als vorbildlich präsentiert werden. Nun bedeutet „eigentlich“ leider oft „Vorsicht, Tretminen“ – und zwei Mal in zwei Sätzen verwendet, weist es schon auf ein ganzes Minenfeld hin:

Das Problem sind nicht etwa Mitarbeiter jenes „Widerworte-Persönlichkeitstyps“, es sind eher die Chefs. Davon sind viele sehr empfindlich, haben einen hohen Gefolgschaftsanspruch und erkennen bereits auf „unangemessenen Widerspruchsgeist“, wo andere – souveränere – Vorgesetzte bloß berechtigtes Vorbringen von Sachargumenten sehen.

Es kommt also darauf an, welcher Typ des „gegenargumentierenden“ Mitarbeiters an welchen Vorgesetztentyp gerät.
Wir sind uns sicher einig, dass dieser Mitarbeiter nach 2.2, wenn er vorsichtig und zurückhaltend mit seinem „Talent“ umgeht, näher am Mitarbeiter-Ideal angesiedelt ist als der „gegen alles“ rebellierende Typ einerseits und der bedingungslos ohne eigene Meinung gehorchende andererseits.

3. Wenn ich jetzt noch beweisen kann, dass ich das immer schon gewusst und gesagt habe und das dadurch untermauere, dass ich mich selbst ganz klar auch in die Kategorie „gibt Widerworte“ einordne, dann bin ich einen großen Schritt weiter.

3.1 Fangen wir mit mir an. Da gibt es Argumente, die Sie natürlich nicht im Detail kennen konnten. Aber haben Sie tatsächlich geglaubt, ein Mensch wie ich (das will ich gar nicht im Detail definieren) sei etwa seinen Chef stets ein nur gehorsamer, folgsamer Untergebener gewesen? Falls ja, war das ein Irrtum:

Ihrem Beispiel mit dem „kritischen Schüler“ kann ich aus ganz frühen Zeiten nur die Klassenbucheintragung „Mell frisst und schwatzt“ entgegenhalten. Aber schon etwas später hatte ich meinem Deutschlehrer bei seinen ewigen Fragen „Was dachte Goethe als er schrieb …?“ wütend entgegnet: „Der war sicher froh, dass es sich gereimt hat.“

Das ging ja noch. Im Studium habe ich unter großen Verlusten versucht, eine Revolte gegen einen Dozenten anzuführen (was mir die überaus wertvolle Erkenntnis vermittelt hat, kein Volkstribun zu sein). In den ersten Berufsjahren strebte ich die aussichtsreiche Assistentenposition bei unserem Bereichsdirektor an, musste mir dann aber von mir wohlgesonnenen Personen aus dem vertrauten Umfeld dieses Managers berichten lassen, dieser Chef hätte entschieden: „Den Mell will ich nicht, der hat zu allem eine eigene Meinung, der widerspricht mir ja jetzt schon andauernd und diskutiert über alles und jedes.“

Dann muss ich sogar gestehen, dass im späteren Verlauf meiner Karriere ein Beratungskunde statt meiner Person einen Kollegen anforderte, weil er sich an meinem „zu intensiven Beharren auf einer vermeintlich richtigen Meinung“ rieb.

Ich bin also absolut voller Verständnis für solche Mitarbeiter, die gelegentlich zu „Widerworten“ neigen.

Umgang mit Widerworten von Mitarbeitern gegenüber ihren Chefs

3.2 Nun zum Beweis, dass ich diese Einstellung auch offen vertrete:

Zum Beispiel lautet in meiner „Karriereberatung“ in den VDI nachrichten Nr. 25 vom 16.12.2022 unter „Notizen aus der Praxis“ schon die Überschrift „Die Sache mit dem Erfolg durch Regelübertretung“.

Darunter steht dann: „Ein Operieren strikt innerhalb der geltenden Spielregeln des Berufslebens reicht für eine mittlere bis gehobene Karriere in der Regel aus. Wer höher hinaus oder schneller nach oben kommen will, muss bereit und kraft seiner Persönlichkeit in der Lage sein, in bestimmten Situationen auch außerhalb der gezogenen Grenzen zu operieren. Und dazu bereit sein, ein damit – vor allem bei Misserfolg – verbundenes Risiko zu tragen.

Aber noch wichtiger ist: Er muss die Regeln ganz genau kennen, bevor er sie übertritt. … Nur ein: ‚Ich weiß genau, was ich hätte tun müssen, habe mich aber im Sinne der Sache in dieser Situation zur Übertretung entschlossen‘ führt ggf. zum Erfolg. Mit der Betonung auf ‚ggf.‘“

Ein anderes Beispiel: In meinem kostenfreien Newsletter, den ich „Dialog“ nenne und den auch viele Leser der VDI nachrichten abonniert haben, interpretiere ich die „Spielregeln des Berufslebens“ an praktischen Beispielen (Zugang zum Abonnement über meine Homepage). Die Ausgabe Nr. 197 vom 26.05.2021 trägt die Überschrift „Immer nur nicken und nie widersprechen“. Dort heißt es u. a.:
„In völlig falscher Interpretation meiner Aussagen werde ich gelegentlich verdächtigt, Mitarbeitern zu kritiklosem Ja-Sagen gegenüber ihren Chefs zu raten. Das stimmt absolut nicht …“ Und später: „Der Chef ist ohne die klare Aussage seiner Mitarbeiter in fachlichen Dingen nicht handlungsfähig, das schließt auch ein ‚Nein‘ von deren Seiten ein.“

Ich bin ganz sicher, dass es in beiden Veröffentlichungs-Reihen noch mehr Beispiele für einen gezielten Umgang mit Widerworten von Mitarbeitern gegenüber ihren Chefs gibt. Da ich aber versäumt habe, von Anfang an ein Stichwort-Register aufzubauen (weil niemand mit einer solchen Laufzeit und damit Themenfülle in den VDI nachrichten gerechnet hatte), bleibt auch mir nur ermüdendes Blättern Seite für Seite, wenn etwas Konkretes gesucht wird.

„Widerworte“ als hilfsreich anerkennen

Ich fasse hier gen noch einmal meine Auffassung und Empfehlung zum „Widerwort“ zusammen:

  1. Ein hochqualifizierter, engagierter und ehrgeiziger Mitarbeiter hat zu vielen der jeweils anstehenden persönlichen und fachlichen Themen eine eigene Meinung, eigene Vorstellungen und sieht eigene Wege als zielführend an. Diese werden keinesfalls immer mit den geäußerten Wünschen oder auch Anweisungen seines Vorgesetzten übereinstimmen.
  2. Die hier beschriebene Mitarbeiter erkennt an, dass der Vorgesetzte grundsätzlich berechtigt ist, seine Vorstellungen durchzusetzen und dass die Ausführung von dessen Anweisungen ohne Widerspruch der überwiegende Normalfall sein muss. Diese Einstellung entspricht den Erwartungshaltungen des direkten Vorgesetzten, dessen Chefs und der betriebsinternen Öffentlichkeit.
  3. Wenn dieser Mitarbeiter in begründeten und zahlenmäßig im Rahmen bleibenden kritischen Einzelfällen zu der Erkenntnis kommt, der vom Vorgesetzten vorgegebene Weg würde in der Sache, in taktischen Zusammenhängen oder in persönlichen Belangen von Betriebsangehörigen zu größeren, vermutlich bisher übersehenen Nachteilen führen, unentdeckte Risiken beinhalten oder gegenüber einer anderen Alternative ineffizienter bzw. falsch sein, dann wird er seine abweichende Meinung dazu ruhig und sachlich äußern und eine von ihm für besser gehaltene Lösung vorschlagen.
    Dazu wird er ein sorgfältig abgewogenes, respektvolles Vorgehen wählen, das der höheren Rangstufe des Vorgesetzten Rechnung trägt, diesem hilft, sein Gesicht zu wahren und es ihm ermöglicht, sich mit diesen Gegenargumenten ebenso ruhig und sachlich auseinanderzusetzen.
  4. Im Idealfall erkennt der Vorgesetzte die „Widerworte“ (die so im täglichen Umgang nicht bezeichnet werden) als hilfreich an. Er achtet das entsprechende Engagement dieses Mitarbeiters. Der Vorgesetzte kann sicher sein: Wenn dieser tüchtige, absolut kompetente Mitarbeiter keine Einrede gegen seine Wünsche oder Vorstellungen erhebt, dann hat er, der Vorgesetzte, auch keine wesentlichen Fehler oder Risiken übersehen und dieser sehr gute Mitarbeiter stimmt ihm damit grundsätzlich zu. Das ist eine für ihn wertvolle Konstellation.
  5. Mag sich ein – vernünftiger – Vorgesetzter auch gelegentlich über die Einwände eines solchen Mitarbeiters in der jeweiligen Situation ärgern, so schätzt er diesen letztlich doch – und zwar mehr als den Berufs-Jasager, der aus Prinzip allen Chef-Äußerungen vorbehaltlos zustimmt, womit diese „Gefolgschaft“ letztlich ohne großen Wert ist.
  6. Ein „Mitarbeiter von Format“, der selbst Top-Positionen anstrebt, muss also auch zeigen, dass er eine eigene Meinung hat, die gelegentlich von der seines Chefs abweicht. Dabei macht der „Ton die Musik“. Wenn er die Vor und Nachteile in aller Ruhe abwägt, wird ein solcher Chef zwar – vielleicht schmunzelnd – von „Widerworten“ dieses Mitarbeiters sprechen, diesen damit aber letztlich mehr anerkennen als ablehnen.
  7. Ebenso wenig gefragt wie der Pauschal-Jasager ist der Typ des „Reichsbedenkenträgers“ (zitiert u. a. nach G. Jauch, Fernsehmoderator), der immer und grundsätzlich „gegen alles“ ist, ihn mag niemand.
  8. Ein abschließendes Zitat aus meinem zitierten „Dialog Nr. 197“, das ich Ihnen nicht vorenthalten möchte:
    „So schön, modern und erstrebenswert eine eigene Meinung des Mitarbeiters auch ist, so kann es doch nicht schaden, wenn dieser mit seiner Stellungnahme öfter einmal – zufällig – auf einer Linie liegt, die der Chef auch gerade verfolgt.“
  9. Im Arbeitszeugnis hat der Hinweis „… gibt Widerworte“ nichts verloren. Diese Formulierung wäre eine pauschale öffentliche Kritik am Angestellten in einem wesentlichen Punkt und stünde den Anforderungen an ein solches Zeugnis aus Gesetz und Rechtsprechung entgegen. Ein so eingestufter Arbeitnehmer würde nur schwer wieder einen Job bekommen.

Ein Beitrag von:

  • Heiko Mell

    Heiko Mell ist Karriereberater, Buchautor und freier Mitarbeiter der VDI nachrichten. Er verantwortet die Serie Karriereberatung innerhalb der VDI nachrichten.  Hier auf ingenieur.de haben wir ihm eine eigene Kategorie gewidmet.

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