Berufliche Entwicklung 22.04.2005, 00:00 Uhr

Führungskraft oder fachliche Karriere?

Nicht jeder junge Ingenieur peilt die schnelle Karriere als Führungskraft an. Wer das seinem Arbeitgeber zu früh signalisiert, bleibt unter Umständen bei zukünftigen Personalentwicklungsmaßnahmen links liegen. Schnell werden ihm fehlende berufliche Ambitionen unterstellt. Das gilt besonders, wenn der Vorgesetzte den jungen Ingenieur zur Führungskraft aufbauen will.

Eine Karriere als Führungskraft sollte bis Mitte 30 gestartet werden. Foto: panthermedia.net/pressmaster

Eine Karriere als Führungskraft sollte bis Mitte 30 gestartet werden.

Foto: panthermedia.net/pressmaster

Wie sollte sich der Ingenieur in einer solchen Situation verhalten, wenn er sich zur Führungskraft entwickeln möchte? Es gibt viele Gründe, warum Ingenieure die frühe Managementkarriere ablehnen. So ist es nachvollziehbar, dass sich anfangs von der Technik begeisterte Maschinenbau-, Verfahrens- oder Elektrotechniker in der Praxis beweisen wollen und in Aufgaben der Forschung, Entwicklung oder Konstruktion voll aufgehen.

Führungskraft oder fachliche Expertise?

So kann man sich gut vorstellen, dass ein Ingenieur der Fahrzeugtechnik lieber in der Versuchsabteilung arbeitet und sich mit dem neuesten schweren LKW-Modell auf die Schlechtwegstrecke zum Test begibt, statt als Führungskraft in Management-Meetings zu sitzen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Bundesbau Baden-Württemberg-Firmenlogo
Versorgungstechnik-Ingenieure (m/w/d) Bundesbau Baden-Württemberg
Karlsruhe Zum Job 
Honda R&D Europe (Deutschland) GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) intelligente Energienetze und Smart Home Honda R&D Europe (Deutschland) GmbH
Offenbach am Main Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Fachkraft für Arbeitssicherheit (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieur (w/m/d) Straßenplanung und Straßenentwurf Die Autobahn GmbH des Bundes
Dillenburg Zum Job 
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Maßnahmenentwicklung Netze (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
lngenieur*in Elektrotechnik/ Starkstromtechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/i) Vertrieb IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Projektingenieur*in für Versorgungstechnik (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
HS Elektronik Systeme GmbH-Firmenlogo
Projekt Controller (m/w/d) HS Elektronik Systeme GmbH
Nördlingen Zum Job 
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Ingenieurmathematik" THU Technische Hochschule Ulm
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur (IT-Netz) Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
Deutsche Rentenversicherung Bund-Firmenlogo
Ingenieur*in Energieeffizienz technische Gebäudeausrüstung HLS (m/w/div) Deutsche Rentenversicherung Bund
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Bauingenieur:in Bebauungsplan (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Automatisierer:in / PLS-Techniker:in (w/m/d) Klärwerk Waßmannsdorf Berliner Wasserbetriebe
Schönefeld Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur / Wirtschaftsingenieur (m/w/d) Grundsätze im Bereich Straßenbetriebsdienst Die Autobahn GmbH des Bundes
Hitachi Energy-Firmenlogo
Projektmanager (w/m/d) Gasisolierte Schaltanlagen Hitachi Energy
Mannheim Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur Streckenplanung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Regensburg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur:in / Verkehrsingenieur:in als IT-Fachanwendungs-Produktgruppenleitung (m/w/d) Planung Die Autobahn GmbH des Bundes
Berlin, deutschlandweit Zum Job 
iba AG-Firmenlogo
Systemarchitekt Cloud-basierte Speicherung im technischen Produktmanagement (m/w/d) iba AG
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur:in / Verkehrsingenieur:in als IT-Fachanwendungs-Produktgruppenleitung (m/w/d) Bau Die Autobahn GmbH des Bundes
Berlin, deutschlandweit Zum Job 

Die Crux der Sache? Wer als begeisterter Ingenieur an der technischen Basis überzeugende Leistungen bringt, empfiehlt sich häufig dem Management als Führungskraft für „höhere“ Aufgaben. Dies können anspruchsvollere Projekte sein, es kann sich aber auch um Managementaufgaben handeln, die den Ingenieur weit von der Technik wegführen. Es stellt sich dem Ingenieur die Frage, ob er ein derartiges Angebot überhaupt ausschlagen kann und ob für ihn die Karriere im Unternehmen gelaufen ist, wenn er ablehnt.

Karriere als Führungskraft bis Mitte Dreißig starten

Generell ist festzustellen: Eine Karriere als Führungskraft kann noch im Alter von Mitte bis Ende Dreißig eingeleitet werden. Ein zu schneller Abstand zur Technik verbaut Nachwuchsinge-nieuren die fachliche Karriere, insbesondere dann, wenn nur geringe praktische Erfahrungen vor und während des Studiums gemacht wurden. Geht das Experiment im Management daneben, sind häufig die Türen für die fachliche Karriere verschlossen. So können bereits zwei Jahre Abstinenz von konstruktiven Aufgaben ein schweres Hindernis darstellen. Guter Rat ist teuer, wenn es jetzt um die Frage geht, wie die Karriere fortzusetzen ist?

Viele Beispiele aus der Praxis zeigen, dass sich fachlich hervorragende Ingenieure durchaus eine sehr gute Ausgangsbasis für eine spätere Karriere als Führungskraft schaffen. Da gibt es den Produktionstechniker, der sich über Jahre als Ingenieur-Sachbearbeiter mit der Optimierung eines Produktes beschäftigte. Sein Produkt benötigte letztlich neue Produktionsanlagen, die er beschaffte und federführend aufbaute. Später managte er die Produktionslinie. Sein Produkt wurde zur Erfolgsstory und er steigt zum Leiter der Gesamtproduktion und in die Geschäftsführung auf.

Durch die fachliche Karriere zur Führungskraft

Ein anderes Beispiel ist die Entwicklung eines Verfahrensingenieurs, der sich über lange Zeit Erfahrungen im Anlagen-Engineering, der Produktion, der Wartung und Instandhaltung als Betriebsbetreuer und Betriebsingenieur holte. Aufgrund seines breiten und tiefen Wissens wird er mit 40 Jahren Leiter der Technik in einem größeren Unternehmen und steigt so zur Führungskraft auf.

Mit anderen Worten: Für die fachliche Karriere kann es für jüngere Ingenieure schnell zu spät sein, verlieren sie erst einmal die Tuchfühlung zur Technik. Die Karriere im Management oder als Führungskraft kann durchaus ein paar Jahre warten. Der Zug ist dann noch nicht abgefahren. Wer sich als Ingenieur in der ersten acht bis zehn Jahren nicht in der Managementschiene sieht, sollte dies seinem Vorgesetzten klar mitteilen. Parallel dazu sollte er sich für technisch anspruchsvollere Aufgaben anbieten und signalisieren, dass er durchaus bereit ist, Projekte in Regie zu übernehmen, sofern sich diese ganz klar in der Nähe der Technik abspielen.

Beim eigenen Arbeitgeber wird dies im Normalfall zu keinen Konsequenzen führen. Schließlich wird er froh sein, den Fachmann an der Basis zu haben. Bleiben die Türen später für die Entwicklung zur Führungskraft verschlossen, kann immer noch das Unternehmen gewechselt werden.

 

Ein Beitrag von:

  • Bernd Andersch

    Bernd Andersch ist Karriere-Coach, Sachbuchautor und Spezialist für Bewerbungsstrategien.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.