Soft Skills ausbauen 01.04.2011, 00:00 Uhr

Emotionale Intelligenz ist ein Karrierefaktor für Ingenieure

Emotionale Intelligenz wirkt sich auch auf den Beruf des Ingenieurs aus. Denn Emotionen sind allgegenwärtig, da sie genauso zum Menschen gehören wie seine fachlichen Kenntnisse, seine Erinnerungen und seine Erfahrungen, also spielen sie auch im Arbeitsprozess eine Rolle.

Emotionale Intelligenz wirkt sich auch auf den Beruf des Ingenieurs aus.

Emotionale Intelligenz wirkt sich auch auf den Beruf des Ingenieurs aus.

Foto: panthermedia.net/deagreez1

Um zu bewerten, ob und inwieweit emotionale Intelligenz für den eigenen beruflichen Erfolg als Ingenieur wichtig ist, stellt sich zunächst die Definitionsfrage. Nach Daniel Goleman (amerikanischer Psychologie und Publizist) werden unter dem Begriff „Emotionale Intelligenz“ soziale, schöpferische, musische und künstlerische Fähigkeiten subsummiert. Da ist sicher die Nachfrage berechtigt, ob man diese Fähigkeiten im Detail im beruflichen Kontext benötigt.

Der grundsätzliche Einfluss emotionaler Intelligenz auf das Zusammenspiel von Kognition und Affekt ist allerdings evident, also besteht auch sehr wohl eine berufliche Relevanz. Der Emotionsintelligenzquotient (EQ) bezeichnet das Ausmaß, in dem eine Person Ihre Gefühle bewusst in Übereinstimmung mit ihren Stimmungen und Ideen zu handhaben vermag. Die emotionale Intelligenz umfasst verschiedene Fähigkeiten.

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Emotionale Intelligenz für Ingenieure – Emotionale Selbstwahrnehmung gehört dazu

Die Wahrnehmung der eigenen Gefühle und deren Akzeptanz zum Zeitpunkt des Auftretens gehören zu einem reflektierten Selbstbild. Bin ich mir meiner „wunden Punkte“ bewusst? Kenne ich meine extrinsischen und intrinsischen Motivatoren? Ist mir klar, welche Gefühle in bestimmten Situationen aufkommen und wie sie dann in der eigenen Rhetorik und Körpersprache zu erkennen sind? Wen Gefühle von Hektik, Ärger, Leidenschaft, Wut, Stolz, Eifersucht, Langeweile, Freude überraschen oder beherrschen, der ist kaum in der Lage, einen „kühlen Kopf“ zu bewahren und seinen Blick ungetrübt auf die Ziele und die Mitmenschen zu richten. Emotionale Intelligenz heißt, diese Empfindungen als Ingenieur zu erkennen.

Was beflügelt mich, was bremst mich aus? Emotionen sind allgegenwärtig, da sie genauso zum Menschen gehören wie seine fachlichen Kenntnisse, seine Erinnerungen und seine Erfahrungen, also spielen sie auch im Arbeitsprozess eine Rolle. Unsere Emotionen sind im Übrigen ein sehr guter Erfolgsindikator. Das ganz ureigene Gefühl, dass man irgendetwas Wichtiges vergessen hat, konnte schon manch einen Projektmanager auf die richtige Spur bringen, die dann fachlich aufgearbeitet wurde. Emotionale Intelligenz wirkt sich also auch auf den Beruf des Ingenieurs aus.

Emotionale Intelligenz für Ingenieure: Eigene Emotionen beeinflussen

Es passiert mitunter, dass sich Gefühle entwickeln, die man gerade so nicht gebrauchen kann, wie beispielsweise Angst vor einem schwierigen Gespräch oder Ärger über die ungerechte Behandlung eines Kollegen. Es macht allerdings keinen Sinn, sich diesen Emotionen gegenüber ausgeliefert zu fühlen, sie abzulehnen oder sie zu verdrängen. Befindlichkeiten werden durch die fokussierte Wahrnehmung nur noch stärker. Es gilt also, sich selbst zu beruhigen oder zu aktivieren, um sich in der Situation angemessen verhalten zu können. Dazu gehört auch, negative Gefühle wie Enttäuschung oder Gereiztheit entsprechend abzuschwächen. Auf Basis der Selbstkompetenz, etwa dem Wissen um die eigenen Gefühle und deren Entwicklung, sollte jeder für sich Sofortmaßnahmen parat haben. Das ist emotionale Intelligenz.

Was es heißt, situationsangepasst zu agieren, ist auf jeder Hierarchieebene eines Unternehmens unterschiedlich und neu zu verstehen. Es wird aber sicherlich auf allen Ebenen einheitlich erwartet. Da gibt es den Manager, von dem man erwartet, dass er sozial verantwortlich, aber dennoch mit der nötigen Distanz ein kritisches Mitarbeitergespräch führt, den Projektleiter, von dem man erwartet, dass er auch unangenehme Aspekte in der Runde eindeutig und dennoch respektvoll im Sinne der Zielerreichung anspricht sowie den Ingenieur, von dem man emotionale Intelligenz erwartet, nämlich dass er seinen Unmut über die Unzulänglichkeit anderer nicht zu stark zeigt, sondern sich unmittelbar der Lösung der auftauchenden Schwierigkeiten zuwendet.

Emotionale Intelligenz für Ingenieure: Aktive Umsetzungskompetenz

Hiebei geht es um Selbstmotivation und die Fähigkeit, an den eigenen Erfolg zu glauben und klug den optimalen Zeitpunkt für die eigene Aktivität zu wählen. Emotionen in die Tat umsetzen, meint, Emotionen derart positiv zu beeinflussen, dass Kreativität gefördert und Erfolg generiert wird. Was heißt das aber in Bezug auf die emotionale Intelligenz für Ingenieure?

Werden Gefühle wie Freude, Antriebskraft und Zutrauen in die eigene Leistung noch verstärkt, steigert sich auch die Möglichkeit der Zielerreichung. Dazu zählt, dass für eine längerfristige Perspektive impulsive Reaktionen kontrolliert werden. Andererseits ist es auch wichtig, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen, wenn es von der Theorie in die Praxis geht und entsprechend zu handeln. Emotionale Intelligenz hilft Ingenieuren also dabei, Impulse zu steuern.

Emotionale Intelligenz für Ingenieure: Einfühlungsvermögen nutzen

Die Empathie wird oftmals als die Grundlage zwischenmenschlicher Kommunikation bezeichnet. Sie beschreibt die Fähigkeit, auf den Anderen zu achten, seine sprachlichen und nicht-sprachlichen Signale wahrzunehmen, zu analysieren, einzuordnen und entsprechend zu interagieren. Bei der positiven Nutzung des Einfühlungsvermögens – das tatsächlich auch durch Praxis trainierbar ist – kann wunderbar das Fachliche einerseits und das Menschliche, Verbindende andererseits kombiniert werden – wenn bei den Ingenieuren im ausreichenden Maße emotionale Intelligenz vorhanden ist.

In vielen Situationen des beruflichen Alltags ist es außerordentlich wichtig, Gefühle zu erkennen und mit Ihnen entsprechend umzugehen. In Präsentationen und Verhandlungen kann ich durch die Beobachtung der Emotionen der Zuhörer oder Partner erkennen, wie die Erfolgschancen stehen oder, ob ich noch nachbessern beziehungsweise meine Strategie ändern muss. In Mitarbeitergesprächen nehme ich wahr, ob der innere Zugang zu einem Feedback tatsächlich gegeben ist und Rückmeldungen akzeptiert werden. Mit anderen Worten: Emotionale Intelligenz ist für Ingenieure in Führungspositionen unverzichtbar.

Emotionale Intelligenz für Ingenieure: Umgang mit Beziehungen

Der Umgang mit Kollegen, der Ton zwischen Führungskraft und Mitarbeiter, die Art und Weise, in der im Projekt miteinander diskutiert wird: All das ist geprägt durch die Fähigkeit, Beziehungen zu gestalten, also durch emotionale Intelligenz. Die Kunst der Beziehungspflege basiert im Wesentlichen auf Emotionalität. Wertschätzung, Respekt, Zuverlässigkeit und Teamintegration sind sogenannte „weiche“ Begriffe, also Einschätzungen, die von Gefühlen ausgehen und eine Beziehung zwischen Menschen beschreiben. Das Geflecht von menschlichem Miteinander ist derartig eng verwoben, dass es nicht möglich ist, Fachliches und Soziales komplett voneinander zu trennen.

Jeder Mitarbeiter eines Unternehmens, jeder Karriereorientierte sowieso, tut gut daran, sich neben seiner sonstigen Qualifikation auch im Beziehungsmanagement aktiv zu zeigen und Energie zu investieren. Resümierend ist hervorzuheben, dass emotionale Intelligenz einmalig ist und die Möglichkeit der Authentizität des einzelnen Ingenieurs damit einen unschätzbaren Karrierefaktor darstellt. Denn je sachlicher und rationaler wir sind, desto austauschbarer sind wir. Wer authentisch fachliche mit emotionalen Fähigkeiten kombiniert, hat die Chance, seine Einzigartigkeit unter Beweis zu stellen und schneller im System Unternehmen seinen Weg zu gehen.

 

Ein Beitrag von:

  • Jutta Schober-Stockmann

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