Wendestation als Tankstelle 13.09.2014, 09:14 Uhr

Dresden testet Turbo-Ladestation für Elektrobusse

Die Dresdner Verkehrsbetriebe experimentieren derzeit mit einer Schnellladestation für Elektrobusse. An einer Wendestation steht eine Oberleitung, an die die Busse andocken. In nur drei Minuten sind die Lithium-Ionen-Akkus aufgeladen.

Dresden testet die Schnellladung an Elektrobussen des polnischen Herstellers Solaris Bus. Die Lithium-Ionen-Akkus haben eine Kapazität von 150 Kilowattstunden. 

Dresden testet die Schnellladung an Elektrobussen des polnischen Herstellers Solaris Bus. Die Lithium-Ionen-Akkus haben eine Kapazität von 150 Kilowattstunden. 

Foto: Solaris Bus

Die acht Minuten dauernde Fahrt der Buslinie 79 endet im Dresdener Stadtteil Mickten. Dort geschieht Merkwürdiges. Das Fahrzeug stoppt unter einem kurzen Stück Fahrleitung, das aussieht wie die eines Oberleitungsbusses. Aus dem Dach des Busses klappt ein Arm hoch, der an der Fahrleitung andockt. Dann fließt ein gewaltiger Strom in die Batterien des Fahrzeugs. Nur drei Minuten dauert es, bis der Lithium-Ionen-Akku, der eine Kapazität von mindestens 150 Kilowattstunden haben soll, aufgeladen ist.

Dann startet der Fahrer erneut zu seinem Ziel, dem 5,2 Kilometer entfernt gelegenen Dresdner Stadtteil Übigau. Jetzt reicht die Batterieladung noch für die Rückfahrt zur Schnellladestation in Mickten. Der Bus, den das polnische Unternehmen Solaris liefert, soll Mitte nächsten Jahres den Linienbetrieb aufnehmen. Das Projekt der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB) wird von Wissenschaftlern der Technischen Universität Dresden begleitet.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
RHEINMETALL AG-Firmenlogo
Verstärkung für unsere technischen Projekte im Bereich Engineering und IT (m/w/d) RHEINMETALL AG
deutschlandweit Zum Job 
MB Global Engineering GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Projektleiter Elektrotechnik (m/w/d) MB Global Engineering GmbH & Co. KG
Darmstadt Zum Job 
Nitto Advanced Film Gronau GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur (m/w/d) im Bereich Maschinen- und Anlagentechnik Nitto Advanced Film Gronau GmbH
Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH-Firmenlogo
Bauingenieur Hochbau / Architekt (m/w/d) Städtische Wohnungsgesellschaft Eisenach mbH
Eisenach Zum Job 
IT-Consult Halle GmbH-Firmenlogo
Trainee SAP HCM / Personalwirtschaft (m/w/d) IT-Consult Halle GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Bachelor / Dipl. Ing. (FH) (w/m/d) der Fachrichtung Wasserwirtschaft, Umwelt, Landespflege oder vergleichbar Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
Dorsch Gruppe-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) Tragwerksplanung mit Perspektive auf Fachbereichsleitung Dorsch Gruppe
Wiesbaden Zum Job 
Clariant SE-Firmenlogo
Techniker* für Automatisierungstechnik Clariant SE
Oberhausen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Projektingenieur für Brückenbau / Tunnelbau / Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur in der Schlichtungsstelle (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Big Dutchman International GmbH-Firmenlogo
Ingenieur / Techniker / Meister (m/w/d) Big Dutchman International GmbH
BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwickler / Konstrukteur für die Verdichterentwicklung (m/w/x) BOGE KOMPRESSOREN Otto Boge GmbH & Co. KG
Großenhain Zum Job 
Griesemann Gruppe-Firmenlogo
Ingenieur Verfahrenstechnik / Prozessingenieur (m/w/d) Griesemann Gruppe
Wesseling, Köln Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Fachingenieur Netzbetrieb Strom (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 
über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.-Firmenlogo
COO (m/w/d) über ifp | Executive Search. Management Diagnostik.
Norddeutschland Zum Job 
Hamburger Wasser-Firmenlogo
Ingenieur/Referent (m/w/d) Vergabe Ingenieur-/ Bauleistungen Hamburger Wasser
Hamburg Zum Job 
Möller Medical GmbH-Firmenlogo
Industrial Engineer (m/w/d) Möller Medical GmbH
THU Technische Hochschule Ulm-Firmenlogo
W2-Professur "Elektrifizierte Fahrzeugantriebssysteme" THU Technische Hochschule Ulm
MÜNZING CHEMIE GmbH-Firmenlogo
Prozessoptimierer (m/w/d) für die chemische Industrie MÜNZING CHEMIE GmbH
Elsteraue Zum Job 
Energieversorgung Halle Netz GmbH-Firmenlogo
Projektingenieur - Fernwärme/Energietechnik (m/w/d) Energieversorgung Halle Netz GmbH
Halle (Saale) Zum Job 

Auch das Fraunhofer-Institut testet ein Schnellladesystem

Ein sehr ähnliches Vorhaben verfolgt das Dresdner Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme (IVI). Seit einigen Wochen ist im Betriebshof Gruna eine Schnelltankstelle für Elektrobusse in Betrieb, die einen Zwölf-Meter-Elektrobus des thüringischen Unternehmens Göppel Bus mit Strom versorgt. Beim geplanten Regelbetrieb wird sie an einer Wendestation stehen, an dem das Fahrzeug einige Minuten Aufenthalt hat.

An den Wendestation dockt der Elektrobus mit einem Arm an einer Oberleitung an. Es dauert dann nur drei Minuten, bis der Lithium-Ionen-Akku geladen ist. Er hat eine Kapazität von 150 Kilowattstunden.

An den Wendestation dockt der Elektrobus mit einem Arm an einer Oberleitung an. Es dauert dann nur drei Minuten, bis der Lithium-Ionen-Akku geladen ist. Er hat eine Kapazität von 150 Kilowattstunden.

Quelle: Fraunhofer IVI

Dann klappt auch hier aus dem Dach des Busses ein Arm heraus, der sich mit Kontakten am Ende des Galgens verbindet. Höchstens sechs Minuten soll es dauern, bis die Batterie des Busses wieder voll ist. Mit einem Energieinhalt von 85 Kilowatt ist diese aber auch nicht gerade üppig ausgestattet.

Der Bus ist bereits auf Dresdens Straßen im Testeinsatz. Im nächsten Schritt soll er im Alltagsbetrieb getestet werden. Dazu ist allerdings noch die Genehmigung des TÜV nötig.

Pilotprojekte laufen auch in den Niederlanden und der Schweiz

Im niederländischen s‘Hertogenbosch läuft ein ähnliches Projekt. Dort macht ein Elektrobus täglich 288 Kilometer Strecke. Nachts werden die Batterien, die eine Leistung von 120 Kilowatt haben, im Depot aufgeladen. Das reicht allerdings nicht für die Gesamtstrecke, vor allem nicht im Winter, wenn sie auch noch fürs Heizen in Anspruch genommen werden.

Deshalb gibt es an einigen Haltestellen Schnellladestationen, die das deutsch-französische Unternehmen Conductix-Wampfler entwickelt hat. Im Boden und im Bus befinden sich Spulen, die eine berührungsfreie Stromübertragung ermöglichen, wenn sie genau übereinander positioniert werden. Die Ladezeit beträgt weniger als eine Minute.

Noch schneller geht es in Genf. Zwischen dem Flughafen und dem nahe gelegenen Messegelände pendelt seit rund einem Jahr ein Elektrobus, der an einigen Haltestellen aufgeladen wird. Die Station hat der schweizerisch-schwedische Elektrokonzern ABB entwickelt.

Das Ladegerät, das mit der stolzen Leistung von 400 Kilowatt aufwartet, wird mit Hilfe eines automatisch gelenkten Roboterarms mit dem Bus verbunden. 15 Sekunden lang fließt dann Strom als geballte Ladung in die Batterien, die zusätzlich noch beim Bremsen aufgeladen werden. Dabei werden die Motoren zu Generatoren, die vom Schwung des Busses angetrieben werden.

 

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.