Stromerzeugung mit Brennstoffzellen 13.01.2015, 12:49 Uhr

Tokios Olympisches Dorf soll ein Wasserstoff-Dorf werden

Als Tokio die Bewerbung für die Olympischen Sommerspiele 2020 vorbereite, fiel zugleich auch die Entscheidung, diese Spiele möglichst ökologisch auszurichten. Inzwischen haben sich diese Pläne für die Olympiade in Japan konkretisiert. So will die Tokioter Stadtverwaltung das Olympische Dorf für die Athleten gänzlich zu einer futuristischen Wasserstoffstadt machen, in der Strom und Warmwasser ausschließlich mit Wasserstoff erzeugt werden.

Ein Elektrolyseur erzeugt in einem Wasserstoff-Hybridkraftwerk Wasserstoff. 

Ein Elektrolyseur erzeugt in einem Wasserstoff-Hybridkraftwerk Wasserstoff. 

Foto: Bernd Settnik/dpa

In dem Olympischen Dorf, das auf der natürlichen Insel Harumi in der Bucht von Tokio im Stadtteil Chuo-Ku gelegen ist, sollen die 22 Wohnquartiere, die Trainingslager und Restaurants über ein Netz von Rohrleitungen mit Wasserstoff versorgt werden. Dafür sollen Abfüllstationen für Wasserstoff gebaut werden. Jedes Gebäude soll über eine eigene Brennstoffzelle verfügen, die Strom und Warmwasser erzeugt.

Neue Energiequelle bietet eine neue Chance

Außerdem sollen auch die Busse für den Transport der Sportler zu den Sportstätten mit Wasserstoff angetrieben werden. Für die Tokioter Metropolregierung handelt es sich um das bislang „größte Experiment mit der neuen Energiequelle“. „Für die Verbreitung und die Kommerzialisierung der Wasserstoffwirtschaft stellt die Olympiade eine große Chance dar. Da das Olympische Dorf völlig neu gebaut wird, handelt es sich hier um ein ideales Großexperiment“, sagte Professor Takeo Kikkawa von der Hitotsubashi Universität gegenüber der Zeitung Yomiuri.

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Olympiade als Schaufenster für neuen Energieträger

Die japanische Regierung setzt inzwischen mit Nachdruck auf Wasserstoff als alternativen Energieträger und sieht diesen als für das Wirtschaftswachstum des Landes extrem förderlich an. Die NEDO (New Energy and Industrial Technology Development Organization) veröffentlichte vor kurzem ihr erstes Weißbuch zum Thema Wasserstoffenergie, das einen Überblick über Technologien, Anwendungen und Infrastruktur-Anforderungen umfasst.

„Brennstoffzellen sind eine der wenigen Technologien, bei denen Japan weltweit die Marktführung übernehmen kann“, erläutert Thanh Ha Pham, Analyst bei der Jefferies Group LLC in Tokio. Den Besuchern der Olympischen Spiele in 2020 soll die neue Technik in vielfältiger Weise – auf den Straßen aber auch im Hausgebrauch – vorgeführt werden.

Bis 2020 soll ein Netz von 2000 Tankstellen aufgebaut werden

Auch die japanische Industrie setzt auf Wasserstoff. In den Medien des Landes vergeht kaum ein Tag, an dem nicht über ein neues Vorhaben, eine neue Technik oder ganz allgemein die Wasserstoffwirtschaft berichtet wird. In diese Richtung geht auch ein jüngster Beitrag in der Finanzzeitung Nikkei, der von dem Vorhaben des Rohstoffspezialisten JX Holdings, bis 2020 ein Netz von 2000 Tankstellen zu bauen, berichtet.

In Deutschland trägt unter anderem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durch die Inbetriebnahme von zwei umweltfreundlichen Brennstoffzellenbussen zum Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur in Baden-Württemberg bei.

In Deutschland trägt unter anderem das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) durch die Inbetriebnahme von zwei umweltfreundlichen Brennstoffzellenbussen zum Aufbau einer Wasserstoff-Infrastruktur in Baden-Württemberg bei.

Quelle: KIT

Dafür wurde Ende 2014 bereits die erste Anlage in der Präfektur Kanagawa gebaut. In diesem Jahr sollen 40 Ladestationen im Großraum Tokio hinzukommen und weitere in Osaka und Nagoya eingerichtet werden.

Regierung fördert Tankstellen

Gehört der Mangel an Infrastruktur auch in Japan nach wie vor zu den Hürden, so fördert die Stadtverwaltung  in Tokio inzwischen entsprechende Vorhaben unter anderem mit vereinfachten Vorschriften für den Bau von Wasserstoff-Tankstellen. Damit wird eine Senkung der Investitionskosten je Tankstelle um nahezu die Hälfte erreicht. Bisher gibt es erst 40 Stationen. Japanischen Medienberichten zufolge soll eine Ladestation umgerechnet zwischen 2,7 und 3,4 Millionen Euro kosten.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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