Olympia in Sotschi 22.01.2014, 10:16 Uhr

Mechanische Gebäudefassade zeigt Besuchergesichter in 3D

In Sotschi stellt die Gebäudefassade eines Olympiasponsors Gesichter der Sportfans in 3D dar. Möglich wird das durch 10.000 mechanische Stangen mit LED-Spitzen, die eine Textiloberfläche bis zu zwei Meter strecken können. Erfinder der Megafaces ist der Londoner Architekt Asif Khan. 

Weltweit einmalig ist die Fassade des Olympiasponsors Megafon in Sotschi. Auf ihr lassen sich riesengroße Gesichter von Besucher in 3D darstellen. Erfinder ist der Londoner Architekt Asif Khan.

Weltweit einmalig ist die Fassade des Olympiasponsors Megafon in Sotschi. Auf ihr lassen sich riesengroße Gesichter von Besucher in 3D darstellen. Erfinder ist der Londoner Architekt Asif Khan.

Foto: Asif Khan

Das russische Telekommunikationsunternehmen Megafon hält als Sponsor der 22. Olympischen Spiele für Besucher eine bislang einzigartige Überraschung bereit: eine interaktive Gebäudefassade, die in kürzester Zeit 3D-Abbilder von Gesichtern erzeugt.

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Zum Einsatz kommen dabei 10.000 sogenannte Aktuatoren, mechanische Stangen mit videofähigen LED-Kugeln an der Spitze. Sie können bis zu zwei Meter ausfahren und so Gesichter darstellen. Das Gebäude wird damit zu einer Art digitalem Mount Rushmore. Bei Nacht werden die LEDs futuristische Geisterstimmung aufkommen lassen.

Projekt erweckt 170.000 Bilder zum Leben

Bevor das eigene Gesicht wie bei einem Nadelkissen aus der 2000 Quadratmeter großen Fassade heraustreten kann, wird es von einem Computer in ein 3D-Modell verwandelt. Dafür hat Megafone auf dem Olympiagelände Automaten aufgestellt. Kameras erstellen Fotos von Gesichtern aus fünf verschiedenen Winkeln. Es entsteht schließlich ein 3D-Modell mit Steuerungsbefehlen für die Aktuatoren.

10.000 Aktuatoren können je nach Gesichtsform bis zu zwei Meter nach vorne fahren und dabei eine Textilmembran strecken. An der Fassade entsteht so ein acht Meter hohes Gesicht. 

10.000 Aktuatoren können je nach Gesichtsform bis zu zwei Meter nach vorne fahren und dabei eine Textilmembran strecken. An der Fassade entsteht so ein acht Meter hohes Gesicht. 

Quelle: Asif Khan

Insgesamt erweckt das Projekt Megafaces während der Olympischen Spiele rund 170.000 Bilder zum Leben. Jedes einzelne ist für 20 Sekunden zu sehen. Damit Teilnehmer den Moment nicht verpassen, erhalten sie vom Unternehmen einen kurzen Videofilm per E-Mail.

Allein war Asif Khan, Erfinder der Megafaces, bei der Projektumsetzung nicht. Ingenieure des Unternehmens iart aus Basel unterstützen den Londoner Architekten. „Asif hatte die Idee, eine Fassade zu bauen, die Gesichter darstellen kann. Das klang für mich nach einer aufregenden Herausforderung“, erinnert sich Valentin Spiess, Geschäftsführer bei iart. „Deswegen habe ich sofort zugesagt.“

Erfinder entwickeln schnellere 3D-Software

Für das Team wurde es schwierig, die passende 3D-Software zu finden. „Wir haben vier verschiedene Technologien getestet. Das Schwierigste war die Digitalisierung des Haares, besonders der Bärte, und das Scannen verschiedener Hauttypen“, erklärt Spiess. Das Erstellen eines Modells dauerte bei den meisten Herstellern über drei Minuten. Viel zu lang für die Kabine, die auf der Massenveranstaltung Olympia auf Laufkundschaft ausgerichtet sein sollte. „Das System, das wir brauchten, war auf dem Markt nicht erhältlich. Deswegen haben wir selbst eines gebaut.“ Es basiert auf einem photographischen Scanverfahren und soll dadurch wesentlich schneller sein.

Bei Nacht wird der Pavillion von Megafon beleuchtet. Er wird auf dem Olympiagelände für futuristisch-gespenstische Atmosphäre sorgen. 

Bei Nacht wird der Pavillion von Megafon beleuchtet. Er wird auf dem Olympiagelände für futuristisch-gespenstische Atmosphäre sorgen. 

Quelle: Asif Khan

Wer nicht nach Sotschi reisen möchte, um Zeuge des visuellen Spektakels zu werden, hat vielleicht an anderer Stelle Glück. Denn das System ist transportabel. Es soll nach den Winterspielen abgebaut werden und eventuell auf Reise gehen. 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitete während seines Studiums der Kommunikationsforschung bei verschiedenen Tageszeitungen. 2012 machte er sich als Journalist selbstständig. Zu seinen Themen gehören Automatisierungstechnik, IT und Industrie 4.0.

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