100.000 Wasserstoff-Lkws bis 2030 26.11.2020, 14:13 Uhr

Wasserstoff: Kraftvolle Allianz aus Hyzon, DB und Co. pushen grüne Logistik

Schwere Brummis auf den Straßen: Europa setzt auf grüne Logistik. Hyzon zeigt sich als Treiber einer neuen Wasserstoff-Allianz. Das erklärte Ziel: 100.000 Wasserstoff-Lkws ab 2030.

Lkw rot

62 Unternehmen bündeln ihre Kräfte, um die grüne Logistik an den Start zu bringen.

Foto: panthermedia.net/Veresovich

Damit die Mobilitätswende gelingen kann, bündeln 62 Hersteller, Energieversorger, Fahrzeugzulieferer, Logistikunternehmen und weitere Unterstützer ihre Kräfte, um bis 2030 100.000 Wasserstoff-Lkws auf die Straße zu bringen. Ein komplettes Ökosystem soll aufgebaut werden. Einer der Unterstützer ist Hyzon. Das EU-Projekt läuft unter dem Namen „H2 Haul“.

Hyzon Motors Inc. setzt als Newcomer auf den Brennstoffzellenantrieb. Mit Blick auf die Ankündigungen könnte man dem Start-up folgenden Wahlspruch zuschreiben: Nicht kleckern, sondern klotzen. Was sich das Unternehmen auf die Fahnen geschrieben hat, ist nämlich nichts mehr und nichts weniger als eine Revolutionierung des Automobilsektors. Doch alleine scheinen sie das nicht zu schaffen. Durch die Allianz mit 61 anderen Unternehmen sollen bis 2030 bis zu 100.000 mit Wasserstoff angetriebene Trucks und bis zu 1.500 entsprechende Tankstellen entstehen. Von 2030 an rechnen die Beteiligten dann mit einer jährlichen Verdopplung der Zahl der Wasserstoff-Fahrzeuge.

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Deutz stellt Wasserstoffmotor vor: Eine Besonderheit überrascht

Transport und Logistik haben laut Climate Watch mit über 16  % einen großen Anteil an den weltweiten CO2-Emissionen. Grüne Logistik ist daher immer mehr in den Fokus gerückt. Umweltfreundliche Technologien sollen die Emissionen der Branche senken. Grüner Wasserstoff spiele dabei eine große Rolle.

Europäische Wasserstoffwoche spricht von Meilenstein

Die in dem Projekt H2 Haul organisierten Unternehmen sprachen bei der ersten Europäischen Wasserstoffwoche von einem weiteren Meilenstein. An der Videokonferenz nahmen mehr als 1.000 Vertreter der Branche teil.

Bereits im März 2020 hatten sich 44 Unternehmen von ihnen mit einer Absichtserklärung dazu bekannt, ihren Beitrag zu leisten, um bis 2025 zwischen 5.000 bis 10.000 Wasserstoff-Lkw und mindestens 100 Tankstellen auf die Straße zu bringen.

Zu „H2 Haul“ gehören Fahrzeugbauer Daimler, Honda, Hyundai, Hyzon und Iveco, Zulieferer wie Michelin, Energieversorger wie Air Liquide, Shell und Total sowie Logistikdienstleister, darunter DB Schenker.

„Die Dringlichkeit bei der Bekämpfung des Klimawandels hat nicht nachgelassen“, erklären die Bündnispartner.

Wie kommt die Wasserstoff-Allianz nun zu dem Schluss, eine Vielzahl an Wasserstoff-Trucks an den Start zu bringen?

Seit der Erklärung im März haben die beteiligten Unternehmen nach eigenen Angaben Fortschritte bei ihrem Engagement in Richtung Wasserstoffantrieb erreicht. Weitere Unternehmen, vor allem Logistikunternehmen, hätten sich engagiert. „Die Erklärung zeigt daher das Engagement aller Akteure, obwohl die Covid 19-Pandemie die Branche hart getroffen hat.“ Diese Aussagen muten schwammig an. Ob und wie das engagierte Ziel von 100.000 Wasserstoff-Trucks erreicht werden kann, beobachten wir für Sie.

Auch Deutschland stellt seine Weichen für einen klimafreundlichen Verkehr, wie Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hinsichtlich der Wasserstoffwoche betonte.

„Der Verkehr ist zurzeit noch zu über 95 % vom Einsatz fossiler Energien abhängig. Daher brauchen wir dringend mehr Mobilität, die auf erneuerbare Energien setzt“, sagte er.

Hyzon plant die Wasserstoff-Revolution

Einer der stärksten Treiber ist Hyzon. Das junge Unternehmen setzt auf Wasserstoff als Energielieferant. Die Brennstoffzellen kommen von Horizon Fuel Cell aus Singapur. Das Unternehmen ist seit 2003 in diesem Sektor tätig. In Brennstoffzellenfahrzeugen wird Wasserstoff in elektrische Energie für den Elektromotor umgewandelt. Diese Form der E-Mobilität krankt aber bisher daran, dass sie nur in geringen Stückzahlen zu entsprechend hohen Preisen gefertigt wird. Elektrofahrzeuge und Hybride sind bereits in der Massenproduktion angekommen.

Für 2020 plant das Unternehmen mit einem Bus für die Stadt – basierend auf einer bestehenden Bus-Plattform. Weiterhin ist ein Schwerlast-Lkw geplant. Die Stadtbusse sowie Lkw sollen Ende des Jahres mit einem Gesamtgewicht von 15 bis 40 Tonnen am Markt angeboten werden.

2021 sollen Transporter für Waren als auch Personen (bis zu 15 Sitze) folgen. Der private Bereich soll zu guter Letzt kommen –  und zwar mit einem Pickup sowie Kleinwagen.

Das amerikanische Unternehmen Hyzon will der Brennstoffzelle zum Durchbruch verhelfen. Schon ab November 2020 will das amerikanische Start-up Trucker-Herzen höher schlagen lassen. Dann sollen die ersten Lkws oder Heavy Trucks von Hyzon zur Verfügung stehen. An den Start gehen eine 6 x 4-Zugmaschine sowie ein 6 x 4- und ein 8 x 4-Lkw mit starrem Fahrgestell.

Brennstoffzellen-„Superbus“ von Hyzon

In naher Zukunft möchte Hyzon seinen ersten „Superbus“ in Australien auf die Straße bringen. Um die 950 weiteren Brennstoffzellen-Busse sollen folgen. Durch die Brennstoffzellentechnologie sollen längere Fahrstrecken, geringere Herstellungskosten, verbesserte Sicherheitsmerkmale und emissionsfreies Fahren realisiert werden. Der Auftraggeber ATG verfolgt das Ziel die 950 Busse umfassende Busflotte in ganz Australien zu dekarbonisieren und den Superbus auf den von ATG betriebenen Buslinien einzusetzen. Herzstück des Brennstoffzellen-Bus ist die PEM-Brennstoffzellen-Konstruktionen von Hyzon selbst.

Schwergewichtige Wassersstoff-Trucks

Auf seiner Website kündigt der Hersteller ein mögliches Gesamtgewicht zwischen 40 und 80 Tonnen an. Angegeben sind ferner Motorisierungsvarianten von 100 kW, 150 kW, 200 kW sowie 370 kW (136 PS, 204 PS, 272 PS sowie 503 PS). Zudem spendiert Hyzon seinen Brennstoffzellen-Brummis ein umfangreiches Repertoire an Fahrerassistenzsystemen. Mit ihnen spielen die schwergewichtigen Wasserstoff-Trucks auch sicherheitstechnisch in der Oberklasse mit. Dazu kommen Telematiksysteme, die für Hightech-orientierte Transport- sowie Logistikunternehmen unverzichtbar sind.

Road Train: Der 140-Tonnen Brennstoffzellen-Lkw

Neu im Repertoire ist seit kurzem der „Road Train“. Er bringt es auf ein Gesamtgewicht von 140 Tonnen. Hyzon möchte bei diesem als erster US-Hersteller PEM-Brennstoffzellen-Module mit mehr als 100 kW einsetzen. Die Technik dahinterstammt von Horizon Fuel Cell. Es soll eine 370 kW-Brennstoffzelle im 140-Tonnen Lkw zum Einsatz kommen. Ab April 2021 plant Hyzon in die Vorserie zu gehen.

Wasserstofftanks mit unterschiedlichen Kapazitäten zum Austauschen

An Reichweiten sind je nach Modell 400 bis 500 Kilometer ohne Tankstopp im Gespräch. Hier hat sich Hyzon etwas Besonderes einfallen lassen: die Wasserstofftanks sollen sich an den Bedarf anpassen lassen. Es beginnt mit einem Fassungsvermögen von 48 Kilogramm und reicht bis zu einer Kapazität von beeindruckenden 192 Kilogramm, die für eine Strecke von bis zu 2.000 Kilometern reichen.

Frontlenker mit hoher Lebenserwartung

Obwohl bereits im Spätherbst die ersten Modelle im Angebot sein sollen, gibt es bis heute keine Vorstellung eines Prototypen. Daher sind Interessierte, die sich einen optischen Eindruck vom Hyzon Lkw verschaffen wollen, auf Computer-Darstellungen angewiesen. Hier präsentiert sich der Hyzon als gefällig moderner Frontlenker ohne allzu futuristisches Design. Das lässt ein solides Arbeitstier erwarten. Bestärkt wird diese Hoffnung obendrein durch den Hersteller, der eine Laufleistung von mehr als einer Million Kilometer angibt.

Weitere Brennstoffzellenmodelle in 2021

Im ersten Quartal 2021 sollen dann kleinere Lkws in der 6- bis 20-Tonnen-Klasse mit 40 kW bis 80 kW (54 PS bis 108 PS) folgen. Sie werden in verschiedenen Varianten für unterschiedliche Einsatzzwecke erscheinen. Für das darauffolgende Quartal ist die Einführung eines 6 Meter langen Liefervans mit vergleichbarer Motorisierung geplant. Er soll standardmäßig für 600 bis 800 Kilometer mit einer Wasserstofftankfüllung auskommen. Außerdem soll der Van als Mini-Reisebus mit 11 bis 14 Sitzplätzen verfügbar sein.

Kooperationsmodell mit Bushersteller noch früher auf dem Markt

Als wären diese Pläne noch nicht ehrgeizig genug, hat Hyzon einen weiteren Clou in petto: So gibt das Unternehmen an, dass schon ab diesem Sommer zwei Brennstoffzellenbusse erhältlich sein werden. Hyzon produziert sie in Kooperation mit einem nicht genannten europäischen Fahrzeughersteller. Das wird einmal ein City Bus mit 12,5 Meter bis 18 Meter Länge und 60 kW bis 100 kW (82 PS bis 136 PS) sowie einer Reichweite von über 400 Kilometern sein. Dazu soll sich ebenfalls ab Juni 2020 ein kleiner Reisebus mit gleicher Motorleistung gesellen. Er wird bei Längen zwischen 8,9 und 12 Metern sogar mehr als 500 Kilometer nonstop fahren können.

Preis und Vorstellung in Europa

Gewiss erwartet sich Hyzon von dieser forschen Offensive, den Markt für Brennstoffzellenfahrzeuge zu ebnen. Das hätte höhere Stückzahlen und niedrigere Kosten zur Folge. Apropos Kosten: Einen geplanten Preisaufruf verrät Hyzon bis heute ebenso wenig wie einen möglichen Einführungstermin für Europa.

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Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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