Fraunhofer-Forschungsergebnisse 17.03.2021, 07:00 Uhr

Autonomes Fahren: Sensoren lösen endlich fatales Problem

Mit dieser Entwicklung könnte autonomes Fahren deutlich sicherer werden. Fraunhofer-Forschende haben ein spezielles Sensornetzwerk entwickelt, das ein großes Problem löst: die richtige Positionierung der Sensoren am Fahrzeug.

Illustration Sensor

Die neuen Antennen könnten eine Rundum-Wahrnehmung der Sensoren fürs autonome Fahren ermöglichen.

Foto: panthermedia.net/sangoiri

Autonomes Fahren ist klar ein Mobilitätsthema der Zukunft. Daran besteht wohl kein Zweifel. Schon jetzt ist es selbstverständlich, dass Neufahrzeuge beispielsweise serienmäßig mit Spurhaltesystemen ausgestattet sind und vor einem plötzlichen Hindernis selbstständig eine Vollbremsung einleiten, ohne dass der Fahrer aktiv werden muss. Für beides werden Sensoren oder Kameras benötigt, die permanent die Umgebung scannen und analysieren. Je besser diese arbeiten, desto sicherer sind auch die Insassen des Fahrzeugs, da alle automatischen Entscheidungen natürlich auf diesen Daten basieren. Wissenschaftler vom Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM haben nun einen Weg gefunden, genau diese Daten auf eine neue Qualitätsstufe zu stellen.

Mehr Sicherheit: Fraunhofer trickst Störsender aus

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)-Firmenlogo
Bauingenieur/in (m/w/d) Fachrichtung Tiefbau / Straßenbau Stadtbetrieb Wetter (Ruhr)
Wetter (Ruhr) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
Brandschutzbeauftragte*r mit Zusatzfunktionen Tram (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Planungsingenieur (w/m/d) Streckenplanung Die Autobahn GmbH des Bundes
Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) Wärmepumpensysteme und Regelungen Uwe Wenzel WW-Personalkonzepte e.K.
Großraum Hamburg Zum Job 
Landeshauptstadt München-Firmenlogo
Verkehrsingenieur*innen für die Verkehrswende (w/m/d) Landeshauptstadt München
München Zum Job 
Framatome-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) für nukleare Entsorgung Framatome
Karlstein am Main, Erlangen Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieur als Bauwerksprüfer (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Verfahrenstechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Technische Universität Graz-Firmenlogo
Universitätsprofessur für Nachhaltige Antriebssysteme und angewandte Thermodynamik (m/w/d) Technische Universität Graz
Graz (Österreich) Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Elektrotechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Lübeck Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
(Umwelt-)Ingenieur (w/m/d) für Boden, Abfall, Altlasten und Georisiken Die Autobahn GmbH des Bundes
Nürnberg Zum Job 
Fuest Familienstiftung-Firmenlogo
Bauzeichner, Bautechniker oder Innenarchitekt (m/w/d) Fuest Familienstiftung
Timm Technology GmbH-Firmenlogo
Sales Manager / Vertriebsingenieur (m/w/d) Timm Technology GmbH
Reinbek Zum Job 
Caljan GmbH-Firmenlogo
Maschinenbauingenieur / Konstrukteur Sondermaschinenbau (m/w/d) Caljan GmbH
Halle (Westfalen) Zum Job 
Stadtwerke München GmbH-Firmenlogo
(Senior) Projektmanager*in Niederspannung (m/w/d) Stadtwerke München GmbH
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Ingenieur* Produktmanagement für Navigationsdienste DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Langen (Hessen) Zum Job 
VAHLE-Firmenlogo
Ingenieur Automatisierungs- und Steuerungstechnik (m/w/d) VAHLE
Kamen, Großraum Dortmund Zum Job 
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Patentingenieur (m/w/d) der Fachrichtung Physik und/oder Elektrotechnik mit der Möglichkeit zur Ausbildung zum "European Patent Attorney (m/w/d/)" Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 
DFS Deutsche Flugsicherung GmbH-Firmenlogo
Flugsicherungsingenieur (w/m/d) DFS Deutsche Flugsicherung GmbH
Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB-Firmenlogo
Europäischer Patentanwalt (m/w/d) der Fachrichtung Physik, Informatik, Elektrotechnik oder Nachrichtentechnik Grünecker Patent- und Rechtsanwälte PartG mbB
München Zum Job 

Autonomes Fahren nimmt zu – Sicherheit ist wichtig

Es gibt unterschiedliche Meinungen darüber, wie schnell die Zahl selbst fahrender Autos auf den Straßen steigen wird. Das Beratungsunternehmen PwC schätzt, dass es bis zum 2030 allein in Europa zehn Millionen autonome Fahrzeuge geben wird und doppelt so viele in China. Aktuell lässt es die Gesetzeslage bei uns zwar noch nicht zu, dass Auto ohne den sogenannten Sicherheitsfahrer unterwegs sind, aber der Grad der Automatisierung wächst ohne Frage.

Dabei muss die Sicherheit beim autonomen Fahren natürlich an erster Stelle stehen. Nur so ist es möglich, dass der Mensch mittelfristig der Maschine genug vertraut, um ihr die Lenkung zu überlassen. Dann könnten all die positiven Effekte greifen, die autonomes Fahren nach Ansicht von Experten verspricht: hoher Komfort, effizienterer Energieverbrauch, weniger Staus durch eine intelligente Verkehrsstruktur, mit der die Fahrzeuge vernetzt sind – und mehr Sicherheit für die Passagiere.

Gute Daten für autonomes Fahren benötigt

Automatische Systeme haben gegenüber menschlichen Fahren große Vorteile. Unter anderem lassen sie sich nicht ablenken, unterliegen keinen Stimmungen, die ihre Entscheidungen beeinflussen könnten, und sie reagieren deutlich schneller als eine reale Person. Dafür sind aber Sensoren nötig, die für das autonome Fahren zuverlässige Daten liefern, beispielsweise Radarsensoren, die aktuell vor allem flächig verbaut werden. Die Autohersteller bringen sie hauptsächlich an Front und Heck des jeweiligen Fahrzeugs an, sodass sie einen Bereich von 180 Grad abdecken. Es verbleiben also tote Winkel.

Internet der Dinge: Gelingt der Durchbruch mit Sensoren?

Genau das wollen die Fraunhofer-Forscher ändern. Für das Projekt KoRRund hatten sie sich das Ziel gesetzt, eine 360-Grad-Echtzeiterfassung zu erreichen. Die Sensoren sollten also kleinste Hindernisse aus jeder Perspektive wahrnehmen können: Autonomes Fahren soll so sicherer werden. Die Wissenschaftler haben sich dafür mit den Industriepartnern Bosch und Schweizer Electronic AG zusammengetan. Auf der Seite der Wissenschaft war zusätzlich das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) beteiligt.

Flexibel formbare Antennen lassen sich gut in die Karosserie integrieren

Unterm Strich ist es dem Team gemeinsam gelungen, Hochfrequenz-Antennen mit den Methoden der Höchstintegration zu entwickeln. Das Übertragen der Technik von einem zweidimensionalen Aufbau in die dritte Dimension gelang den Projektpartnern durch neue, flexible Bereiche. Faktisch handelt es sich dabei um klappbare Aufbauten, die mit etablierten Fertigungstechnologien hergestellt werden können. Die Fraunhofer-Forscher glauben, dass die Compression Mold Technologie, also das Formpressen, ein guter Weg sei, 3D-strukturierte Radarmodule zu produzieren.

Das ursprünglich flache Hochfrequenz-Substrat haben die Wissenschaftler in gebogener Form verkapselt. Das heißt, das Substrat wird formgebend hinterspritzt und die auf dem Substrat montierte Hochfrequenz-Schaltung zeitgleich übermoldet, also schützend umspritzt. Bei Flip Chips wird sie unterfüllt. Das Ergebnis ist eine Freiformfläche für Antennen, die bei 76 Gigahertz eingesetzt werden können und extrem platzsparend sind. Mit dieser Technik ist es möglich, 3D-Antennen in jeder gewünschten Form herzustellen, die zudem robust sind und günstig in der Produktion.

Material Antenne

Die neue Radartechnik ist in der Form frei wählbar.

Foto: Fraunhofer IZM

Die flexible Formgebung führt dazu, dass sich die Antennen sehr frei am Fahrzeug platzieren lassen. Jetzt sind entsprechende Konzepte gefragt, um die Radarsensoren so anzubringen, dass sie die relevanten Sichtfelder abdecken und gleichzeitig zum Fahrzeugdesign passen. Diese Entwicklung könnte das autonome Fahren wieder einen wichtigen Schritt voranbringen.

Weitere Beiträge zum autonomen Fahren:

Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.