Strategische Partnerschaft 16.11.2016, 15:10 Uhr

Rolls-Royce und die finnische VTT entwickeln gemeinsam autonome Schiffe

Rolls-Royce und das finnische Forschungszentrum VTT wollen gemeinsam ferngesteuerte und autonom geführte Schiffe entwickeln und ab 2020 erproben. Die ersten unbemannten Schiffe könnten ab 2025 in Küstennähe unterwegs sein.

Rolls-Royce und das finnische Forschungszentrum VTT haben sich zusammengetan, um gemeinsam autonome, ferngesteuerte Schiffe zu entwickeln. Der Zeitplan ist ambitioniert: Schon 2020 sollen die ersten intelligenten Schiffe erprobt werden.

Rolls-Royce und das finnische Forschungszentrum VTT haben sich zusammengetan, um gemeinsam autonome, ferngesteuerte Schiffe zu entwickeln. Der Zeitplan ist ambitioniert: Schon 2020 sollen die ersten intelligenten Schiffe erprobt werden.

Foto: Rolls-Royce

In der neuen strategischen Partnerschaft, die von Rolls-Royce und VTT jetzt bekannt gegeben wurde, wird eine Expertise zusammenkommen, die so leicht nicht einzuholen ist: Der britische Konzern Rolls-Royce stellt Flugtriebwerke, Reaktoren für Kernkraft-U-Boote, Gasturbinen für industrielle Zwecke und schiffstechnische Anlagen her. Für die Entwicklung von ferngesteuerten und autonomen Schiffen gilt Rolls-Royce als Pionier. Der zweite Partner ist das VTT Technische Forschungszentrum von Finnland. Das staatliche, gemeinnützig arbeitende Unternehmen, forscht seit 1942 für in- und ausländische Kunden auf verschiedenen Technologie-Gebieten.

Reedereien und finnische Universitäten mit im Boot

Gemeinsam wollen sie die erste Generation von ferngesteuerten und autonom geführten Schiffen bauen. Geplant ist, ein solches „smart ship“ bis zum Ende des Jahrzehnts auf dem Wasser zu haben. Mit im Boot ist auch die von Rolls-Royce geführte und von Finnland finanziell unterstützte Initiative AAWA (Advanced Autonomous Waterborne Applications Initiative), in der internationale Reedereien und finnische Universitäten an autonomen Schiffen forschen.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Stadt Stuttgart-Firmenlogo
Projektleiter*in Architektur für öffentliche Bauten (m/w/d) Stadt Stuttgart
Stuttgart Zum Job 
Campana & Schott-Firmenlogo
Technologiebegeisterte Absolventen (w/m/d) für den Einstieg im Consulting Campana & Schott
Frankfurt, Berlin, Hamburg, Köln, München, Stuttgart Zum Job 
Campana & Schott-Firmenlogo
Consultant Projektmanagement (w/m/d) für Infrastrukturprojekte Campana & Schott
Frankfurt, Berlin, Hamburg, Köln, München, Stuttgart Zum Job 
Technische Universität Graz-Firmenlogo
Universitätsprofessur für High-Performance Large-Engine Systems (m/w/d) Technische Universität Graz
Graz (Österreich) Zum Job 
Holzer Firmengruppe-Firmenlogo
System Ingenieur (m/w/d) Holzer Firmengruppe
Rutesheim, Weissach Zum Job 
WESGO Ceramics GmbH-Firmenlogo
Lean Manager (m/w/d) WESGO Ceramics GmbH
Erlangen Zum Job 
Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW-Firmenlogo
Research Associate Polymer Chemistry (m/f/d) Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
Windisch (Schweiz) Zum Job 
Delphin Technology AG-Firmenlogo
Technical Sales Manager (m/w/d) Delphin Technology AG
Bergisch Gladbach Zum Job 
Koehler Paper SE-Firmenlogo
Ingenieur Prozesstechnologie (m/w/d) Koehler Paper SE
BAUER GasTec GmbH-Firmenlogo
Projektleiter (m/w/d) für Wasserstoffverdichter BAUER GasTec GmbH
München Zum Job 
TIG Automation GmbH-Firmenlogo
Betriebswirt / Wirtschaftsingenieur (m/w/d) Unternehmensabläufe & Strategie TIG Automation GmbH
Hamburg Zum Job 
SFS Group Germany GmbH-Firmenlogo
Techniker / Anwendungstechniker im Innendienst (m/w/d) SFS Group Germany GmbH
Oberursel Zum Job 
Allbau Managementgesellschaft mbH-Firmenlogo
Bauprojektleitung (m/w/d) "Technische Projekte" Allbau Managementgesellschaft mbH
Berliner Wasserbetriebe-Firmenlogo
Vorstandsreferent:in (w/m/d) Berliner Wasserbetriebe
VEM motors GmbH-Firmenlogo
Konstrukteur (m/w/d) VEM motors GmbH
Wernigerode Zum Job 
Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter Haustechnik (w/m/d) Fachingenieur Heizung / Lüftung / Sanitär (w/m/d) Schwerpunkt Trinkwasserhygiene Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH
Leipzig Zum Job 
Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH-Firmenlogo
Projektleiter Haustechnik (w/m/d) Fachingenieur Heizung/Lüftung/Sanitär Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH
Leipzig Zum Job 
BG ETEM-Firmenlogo
Dozenten/-innen (m/w/d) BG ETEM
Bad Münstereifel Zum Job 
mdexx Magnetronic Devices GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur im Bereich Mittelfrequenzanwendung (m/w/d) mdexx Magnetronic Devices GmbH
Nikola Iveco Europe GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Bordnetzentwicklung und -freigabe Batterie- und Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge Nikola Iveco Europe GmbH
Bei der Entwicklung ferngesteuerter, autonomer Schiffe gilt Rolls-Royce als Pionier.

Bei der Entwicklung ferngesteuerter, autonomer Schiffe gilt Rolls-Royce als Pionier.

Quelle: Rolls-Royce Marine

Drei zentrale Fragen gilt es zu klären, bis das erste Schiff ohne Besatzung unterwegs sein kann. Welche Technologie wird benötigt, um ein Schiff fern von der Küste autonom zu führen? Wie kann ein solches Schiff mindestens so sicher sein wie existierende Schiffe und wer haftet bei einem Unfall? Was sind die Vorteile von autonomen Schiffen und welche Anreize gibt es, in solche Schiffe zu investieren?

Kombination verschiedener Sensoren 

Was die notwendige Technologie betrifft, so forscht die AAWA derzeit an einem elektronischen „Gehirn“, das durch verschiedene Informationen von Sensoren in der Lage ist, das Schiff sicher und kollisionsfrei zu steuern. Hierfür wurden bereits eine Reihe von bekannten Sensortechnologien getestet: verschiedene Radars, hochauflösende Kameras, Wärmebildverfahren sowie Abstands- und Geschwindigkeitsmessungen per Laser (Lidar). Die Frage war, inwieweit diese Techniken kosteneffizient und wirksam miteinander kombiniert werden können und zwar unter den klimatischen Bedingungen auf See.

Rolls-Royce stellt Flugtriebwerke, Reaktoren für Kernkraft-U-Boote, Gasturbinen für industrielle Zwecke und schiffstechnische Anlagen her.

Rolls-Royce stellt Flugtriebwerke, Reaktoren für Kernkraft-U-Boote, Gasturbinen für industrielle Zwecke und schiffstechnische Anlagen her.

Quelle: Rolls-Royce

Die Informationen, die von den Sensoren geliefert werden, müssen entsprechend verarbeitet und interpretiert werden. Keine leichte Aufgabe, denn die Kontroll-Algorithmen des autonom fahrenden Schiffes sollen unter Umständen selbstständige Entscheidungen treffen können. Diese Entscheidungen müssen mit den Regeln und Vorschriften auf See konform sein und erfordern oftmals eine Interpretation der gegebenen Situation – eine echte Herausforderung für den Programmierer, die viele Simulationsdurchläufe erfordert.

VTT unterhält ein 5G-Mobilfunknetz in Finnland

Nicht zuletzt geht es auch um die Kommunikation und Verbindung zwischen Schiff und der Basis an Land, denn menschliche Vorgaben sind auch bei autonomen Fahrzeugen notwendig. Dabei muss sichergestellt sein, dass die Kommunikation in beide Richtungen funktioniert, präzise und skalierbar ist und von verschiedenen Systemen unterstützt wird. Redundanz ist hier gewünscht, denn sie minimiert das Risiko. Im AAWA-Projekt wird derzeit untersucht, wie bestehende Kommunikationstechnologien optimal kombiniert werden können, zum Beispiel sowohl über eine Kommunikation per Satellit als auch über Land.

Schon 2020 soll das erste Containerschiff mit einer zahlenmäßig reduzierten Crew unterwegs sein, bei dem einige Funktionen ferngesteuert werden. 

Schon 2020 soll das erste Containerschiff mit einer zahlenmäßig reduzierten Crew unterwegs sein, bei dem einige Funktionen ferngesteuert werden.

Quelle: Rolls-Royce Marine

In der neuen strategischen Partnerschaft mit Rolls-Royce kann das finnische Forschungszentrum VTT insbesondere bei der Datenanalyse und Computervisualisierung seine Expertise einbringen. Außerdem arbeitet VTT mit dem finnischen Telekommunikationssektor eng zusammen und unterhält das erste 5G-Test-Mobilfunknetz in Finnland.

Ab 2035 autonom fahrende Schiffe auf den Ozeanen

Nach bisher veröffentlichten Plänen soll 2020 das erste Containerschiff mit einer zahlenmäßig reduzierten Crew unterwegs sein, bei dem einige Funktionen ferngesteuert werden. 2025 könnte das erste unbemannte und ferngesteuerte Schiff, das sich aber nur in Küstennähe aufhält, folgen. Für 2030 ist das erste unbemannte Schiff auf einem Ozean geplant und 2035 könnten autonom fahrende unbemannte Schiffe auf den Ozeanen unterwegs sein.

 

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.