Star Wars als Vorbild 26.03.2015, 12:35 Uhr

Plasmafeld von Boeing soll Menschen vor Explosionsdruckwellen schützen

Boeing hat sich offenbar von Star Wars inspirieren lassen: Ein Generator des Wehrtechnikkonzerns erzeugt ein Plasmafeld, sobald sich die Druckwelle einer Explosion nähert. Bislang ist allerdings nur das Patent erteilt. 

Szene aus dem Film Star Wars – Die dunkle Bedrohung: Raketen explodieren an einem Plasmaschutzschild. Der Wehrtechnikkonzern Boeing hat sich die Idee für ein vergleichbares System patentieren lassen. 

Szene aus dem Film Star Wars – Die dunkle Bedrohung: Raketen explodieren an einem Plasmaschutzschild. Der Wehrtechnikkonzern Boeing hat sich die Idee für ein vergleichbares System patentieren lassen. 

Foto: Lucas Film

Der amerikanische Flugzeugbau- und Wehrtechnikkonzern Boeing hat vom US-Patentamt ein Patent für eine Entwicklung erhalten, die es möglich machen soll, die zerstörerische Druckwelle aufzuhalten, die von der Explosion einer Bombe oder Granate ausgeht. Sie hört auf den Namen “Method and System for Shockwave attenuation via electromagnetic arc” – übersetzt Methode und System zur Verminderung einer Druckwelle durch ein elektromagnetisches Feld – und soll Menschen, Fahrzeuge und Gebäude schützen.

Generator erzeugt schützendes Plasmafeld

Die amerikanische Patentschrift schildert die Schutzwirkung der Entwicklung wie folgt: Sensoren registrieren eine Explosion, die eine Druckwelle auslösen wird. Daraufhin wird ein Generator in Betrieb gesetzt. Er ionisiert den Luftraum vor dem zu schützenden Objekt und schafft ein kleines aber stark aufgeheiztes Plasmafeld. Wenn die Druckwelle der Explosion das Feld erreicht, bricht sie weitestgehend zusammen.

Bombentest bei Boeing: Druckwellen können erheblichen Schaden anrichten. Das Plasmaschild des Wehrtechnikkonzerns soll sie neutralisieren. 

Bombentest bei Boeing: Druckwellen können erheblichen Schaden anrichten. Das Plasmaschild des Wehrtechnikkonzerns soll sie neutralisieren.

Quelle: Boeing

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Boeing hat zwar das Patent erhalten, dem eine ganze Reihe von Versuchen vorausgegangen waren. Von einem nutzbaren System lässt sich bislang aber noch nicht sprechen. Boeing selbst schweigt sich zum Thema aus. Von Seiten der amerikanischen Streitkräfte wird davon ausgegangen, dass es noch einige Jahre dauern wird, bevor das Schutzschild gegen explosive Druckwellen tatsächlich im Truppenalltag eingesetzt werden kann.

Innerhalb des Plasmafeldes wären Menschen blind

Es gibt noch einige Schwierigkeiten zu überwinden: Der mit Abstand größte Nachteil einer solchen elektromagnetischen Schutzhaube wäre, dass sie auch Licht ablenkt. Somit könnten Menschen, die sich in dieser Schutzhaube befinden und bewegen, nichts mehr sehen. Sie wären blind. Natürlich bietet die Schutzhaube auch keinerlei Schutz gegen direkte Treffer oder umherfliegende Splitter.

 

Ein Beitrag von:

  • Peter Odrich

    Peter Odrich studierte Betriebswirtschaftslehre mit Schwerpunkt Verkehrsbetriebe. Nach 28 Jahren als Wirtschaftsredakteur einer deutschen überregionalen Tageszeitung mit langer Tätigkeit in Ostasien kehrte er ins heimatliche Grossbritannien zurück. Seitdem berichtet er freiberuflich für Zeitungen und Technische Informationsdienste in verschiedenen Ländern. Dabei stehen Verkehrsthemen, Metalle und ostasiatische Themen im Vordergrund.

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