Grüne letzte Meile 11.05.2018, 14:14 Uhr

Paketauslieferung per Wasserstoff-Bike

Zurück zum Fahrrad heißt die Devise in der heutigen Innenstadtlogistik. Werden die rasenden, stinkenden und wild parkenden Paket-Transporter, die unsere Städte verstopfen, bald aussterben? Das Bremer Unternehmen Rytle arbeitet daran. Künftig sollen leise und wendige E-Bikes mit Wasserstoffantrieb die letzte Meile in der Paketauslieferung grün machen.

Paketauslieferung per Wasserstoff-Bike
Das Bremer Unternehmen Rytle will künftig E-Bikes mit Wasserstoffantrieb einsetzen.
Foto: Rhytle
Paketauslieferung per Wasserstoff-Bike
Im September 2018 sollen erste Testfahrten mit Brennstoffzellenantrieb gemacht werden.
Foto: Rhytle
Paketauslieferung per Wasserstoff-Bike
In der sogenannten „Box“ befinden sich die Pakete, Päckchen und anderes Stückgut.
Foto: Rhytle
Paketauslieferung per Wasserstoff-Bike
Eine App zeigt Standort, Inhalt und die beste Route an.
Foto: Rhytle
Paketauslieferung per Wasserstoff-Bike
Das Rad verfügt über einen Wetterschutz.
Foto: Rhytle
Paketauslieferung per Wasserstoff-Bike
In den 1,90 m hohen Kleincontainer im Format einer Europalette können bis zu 180 kg zugeladen werden.
Foto: Rhytle

Noch ist nicht entschieden, wer das Rennen im heiß umkämpften Markt der Paketzustelldienste macht. Werden wir künftig per Drohne aus der Luft beliefert oder von einem Roboter, der mit künstlicher Intelligenz über die Gehwege wackelt? Oder, so plant es das Unternehmen Rytle, per Lastenfahrrad, das mit wasserstoffbetriebenen Elektromotoren ausgestattet ist.

Spezielle Logistik-Kette

Ein Lastenfahrrad für die Auslieferung von Stückgut einzusetzen, ist natürlich nichts Neues. Viele Briefträger fahren mit ihren E-Bikes geräuschlos durch die Straßen und auch DHL hat inzwischen Lastenräder mit Transportboxen, die so groß sind wie eine Standard-Palette. Das Unternehmen Rytle mit Sitz in Bremen geht in seinen Planungen aber weiter und hat um das Fahrrad herum eine ganze Logistik-Kette aufgebaut.

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Es beginnt – oder endet, je nachdem, wie man es betrachtet – mit dem „Movr“. Das ist ein dreirädriges Fahrrad, das mit zwei Elektromotoren 25 km/h schnell fährt und außerdem mit Rückwärtsgang und Anfahrhilfe ausgestattet ist. Das Rad ist 2,70 m lang und 1,20 m breit und verfügt über einen Wetterschutz. Einen Führerschein braucht man für den Movr nicht.

DLR entwickelt Rad mit Brennstoffzellenantrieb

Bisher ist der Movr ein E-Bike mit herkömmlichem Akku, aber das soll sich noch in diesem Jahr ändern. „Ab September wollen wir die ersten Testfahrten mit Brennstoffzellenantrieb machen“, sagt Diplom-Ingenieur Arne Kruse, einer der beiden Geschäftsführer von Rytle gegenüber ingenieur.de. Die Technologie dafür kommt vom Institut für Fahrzeugkonzepte vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt DLR. Das Institut hat ein Cargo-Pedelec mit Brennstoffzellenantrieb entwickelt.

Schnelle Betankung mit Wasserstoff.

Schnelle Betankung mit Wasserstoff.

Quelle: DLR

Die Vorteile liegen in der größeren Energiedichte, die der Wasserstoff im Vergleich zu modernen Lithium-Ionen-Akkus hat. Die durchschnittliche Reichweite des Fahrrads mit Beladung liegt bei etwa 200 km. Auch die Betankung hat Pluspunkte. Zwar kann ein normales E-Bike an jeder Steckdose aufgeladen werden; im Gegensatz dazu sind Wasserstoff-Tankstellen noch sehr dünn gesät. Aber das Cargo-Pedelec des DLR kommt mit einer austauschbaren Brennstoffkartusche. Falls die Betankung an einer Wasserstofftankstelle möglich sein sollte, dauert dies wenige Minuten – im Gegensatz zu mehreren Stunden beim E-Bike.

Nur Wasser als Umsetzungsprodukt

Als weiterer Vorteil werden die geringen Betriebskosten aufgeführt. Während moderne Batterien nach etwa 1.000 Ladezyklen ersetzt werden müssen, benötigt das DLR-Konzept einen sehr viel kleineren und somit günstigeren Akku. Zudem verlängert die integrierte Steuerung des DLR-Antriebsstrangs die Lebensdauer durch schonendes Laden während des Fahrbetriebs ohne Vollentladung. Und schließlich ist der Betrieb der Brennstoffzelle emissionsfrei. Es wird lediglich Wasser als Umsetzungsprodukt freigesetzt.

An das Fahrrad hängt nun der Paketbote die sogenannte „Box“, in der sich die Pakete, Päckchen und anderes Stückgut befinden. In den 1,90 m hohen Kleincontainer im Format einer Europalette können bis zu 180 kg zugeladen werden. Diese Wechsel-Box wurde vom Logistikdienstleister vorgepackt und wird vom Auslieferer aus einem mobilen Depot abgeholt.

App zeigt Standort, Inhalt und beste Route an

Das Depot nennt sich „City HUB“ und ist ein weiterentwickelter leichter Standard-Container, der sich bodentief absenken lässt. Er fasst neun vorsortierte Boxen und kann in der Stadt abgestellt werden. „Die Hubs könnten auf Abstellplätzen der Städte stehen, aber auch zum Beispiel in gesicherten Verschlägen in Parkhäusern“, sagt Arne Kruse. Vernetzt wird das Ganze über eine Smartphone-App, die es für iOS und Android gibt. Die App zeigt Standort und Inhalt des Hub an und verwaltet unter anderem die Schließmöglichkeiten für das Fahrrad, die Box und den Container und gibt eine optimierte Routenplanung für den Auslieferer heraus.

„In Zukunft“, sagt Arne Kruse, „könnten sich auch sogenannte Crowd-Worker an der Verteilung der Pakete beteiligen. Man muss sich autorisieren lassen und bekommt dann über die App alle nötigen Informationen für die Auslieferung.“

Wie Paketdrohnen lernen im Stadtverkehr zu fliegen, erfahren Sie hier.

Ein Beitrag von:

  • Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck

    Gudrun von Schoenebeck ist seit 2001 journalistisch unterwegs in Print- und Online-Medien. Neben Architektur, Kunst und Design hat sie sich vor allem das spannende Gebiet der Raumfahrt erschlossen.

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