Energie einsparen 07.10.2015, 09:59 Uhr

Londons U-Bahn erzeugt beim Bremsen Strom

Was andere Bahnbetreiber längst tun, führt jetzt auch Transport for London ein: Die Bremsenergie wird künftig nicht mehr in nutzlose Wärme umgewandelt, sondern in nutzbare Energie. Das kommt der Umwelt zugute und spart Kosten.

London testet bei seiner U-Bahn die Rückspeisung von Strom in das Versorgungsnetz. 

London testet bei seiner U-Bahn die Rückspeisung von Strom in das Versorgungsnetz. 

Foto: Transport for London

Die erste Londoner U-Bahn rollte, gezogen von einer Dampflok, am 10. Januar 1863 durch den Untergrund der britischen Hauptstadt. Eine Weltpremiere. Jetzt reklamiert Transport for London, der Betreiber des drittlängsten U-Bahn-Netzes der Welt, eine weitere Premiere für sich: Die Rückspeisung von Strom in das Versorgungsnetz beim Bremsen.

„Mit diesem Test nimmt London eine Vorreiterrolle ein“, sagt Matthew Pencharz, Beigeordneter für Umwelt und Energie. Fünf Prozent des Stroms, den die Londoner U-Bahn verbraucht, sollen so zurückgewonnen werden. Das bedeutet eine Ersparnis von jährlich sechs Millionen Pfund, also gut 8 Mio. €.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Menlo Systems GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektronik (m/w/d) Menlo Systems GmbH
Planegg-Martinsried Zum Job 
IMS Messsysteme GmbH-Firmenlogo
Elektrotechnikingenieur/-techniker (m/w/i) für die Prüfung von Messsystemen IMS Messsysteme GmbH
Heiligenhaus Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Ingenieurin oder Ingenieur Straßenplanung und Entwurf (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin / Bauingenieur (w/m/d) für Projektsteuerung Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Geoinformatiker (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Wirtgen GmbH-Firmenlogo
Software- und Systemtester Embedded Systems (m/w/d) Wirtgen GmbH
Ludwigshafen am Rhein Zum Job 
PARI Pharma GmbH-Firmenlogo
Senior Projekt-/Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der Konstruktion von Medizingeräten PARI Pharma GmbH
Gräfelfing Zum Job 
Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Fertigungsingenieur - Schiffbau / Yachtbau (w/m/d) Fr. Lürssen Werft GmbH & Co. KG
Lemwerder, Bremen Zum Job 
Stadtwerke Südholstein GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur für die Anlageneinsatzplanung Fernwärme (m/w/d) Stadtwerke Südholstein GmbH
Pinneberg Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur (w/m/d) Telematik-Infrastruktur Die Autobahn GmbH des Bundes
Frankfurt am Main Zum Job 
KLINGEL medical metal GmbH-Firmenlogo
Project Engineer New Product Introduction (m/w/d) KLINGEL medical metal GmbH
Pforzheim Zum Job 
mags Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe AöR-Firmenlogo
Technische Betriebsleitung (w/m/d) für die Bereiche Straße, Grün und Friedhofswesen mags Mönchengladbacher Abfall-, Grün- und Straßenbetriebe AöR
Mönchengladbach Zum Job 
Stadt Köln-Firmenlogo
Ingenieur*in (m/w/d) für die Prüfung von Sonderbauten beim Bauaufsichtsamt der Stadt Köln Stadt Köln
Celonic Deutschland GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Technical Team Manager (w/m/d) Qualification & Asset Change Control Celonic Deutschland GmbH & Co. KG
Heidelberg Zum Job 
Rheinmetall AG-Firmenlogo
Prozessingenieur F-35 (m/w/d) Rheinmetall AG
Düsseldorf, Weeze Zum Job 
Regierungspräsidium Freiburg-Firmenlogo
Koordinatorin / Koordinator für grenzüberschreitende nachhaltige Mobilität (w/m/d) Regierungspräsidium Freiburg
Freiburg im Breisgau Zum Job 
G+D Currency Technology GmbH-Firmenlogo
ESG Analyst (m/w/d) G+D Currency Technology GmbH
Leipzig Zum Job 
Stadt Norderstedt-Firmenlogo
Tiefbauingenieur*in Stadtentwässerung / Liegenschaften (w/m/d) Stadt Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Netzbau und -betrieb / Strom und Breitband Stadtwerke Schneverdingen-Neuenkirchen GmbH
Schneverdingen Zum Job 
Rheinmetall AG-Firmenlogo
Systemingenieur Signalverarbeitung & Kameratechnik (m/w/d) Rheinmetall AG

Züge versorgen sich gegenseitig mit Strom

Andere Bahngesellschaften sind längst weiter als Pencharz glaubt. So gewinnt die Deutsche Bahn 6 % ihres Stromverbrauchs beim Bremsen zurück. Und das funktioniert so: Der Lokführer schaltet, wenn eine Haltestelle in Sicht kommt, die Stromzufuhr ab. Die Gleichstrommotoren, die das Fahrzeug antreiben, werden dann, entsprechend ausgerüstet, zu Generatoren, die Strom erzeugen. Angetrieben werden sie durch den Schwung der tonnenschweren Fahrzeuge. Der Strom wird in die beiden Stromleiter neben den Gleisen eingespeist und von einem anderen Zug, der am gleichen Stromkreis hängt, verbraucht.

London hat das drittlängste U-Bahn-Netz der Welt. 

London hat das drittlängste U-Bahn-Netz der Welt. 

Quelle: Transport for London

Da die Bremswirkung der Generatoren immer schwächer wird, je langsamer der Zug fährt, muss ab einer bestimmten Geschwindigkeit die herkömmliche mechanische Bremse übernehmen. In seltenen Fällen muss sie den Zug allein zum Stillstand bringen, dann nämlich, wenn kein anderer Zug den Bremsstrom verbrauchen kann, was bei der richten Zugfolge der Londoner U-Bahn aber kaum vorkommt.

Klimatisierung kostet künftig weniger

Die Rückgewinnung der Bremsenergie hat noch einen weiteren positiven Effekt. Bisher wird sie in Wärme umgewandelt, die die Tunnel aufheizt. Das Lüftungssystem sorgt dafür, dass die Temperatur erträglich bleibt. Künftig kann es einen Gang tiefer geschaltet werden, sodass zusätzlich Strom eingespart wird.

Fünf Prozent des Stroms, den die Londoner U-Bahn verbraucht, sollen über die Bremsenergie zurückgewonnen werden.

Fünf Prozent des Stroms, den die Londoner U-Bahn verbraucht, sollen über die Bremsenergie zurückgewonnen werden.

Quelle: Transport for London

Transport for London betrachtet die Umrüstung der U-Bahn als Teil einer Umweltoffensive, die oberirdisch fortgesetzt wird. Transporte mit öffentlichen Verkehrsmitteln sollen sauberer und grüner werden, meint Pencharz. „Das schließt auch unsere Busse ein“, so der Beigeordnete. „Wir haben bereits Hybrid- und Null-Emissionsfahrzeuge eingeführt.“ Tatsächlich rollen über Londons Straßen bereits mehr als 1200 Busse mit Diesel- und Elektromotor. Deren Bremsenergie wird genutzt, um die Batterien an Bord aufzuladen.

Ein Beitrag von:

  • Wolfgang Kempkens

    Wolfgang Kempkens studierte an der RWTH Aachen Elektrotechnik und schloss mit dem Diplom ab. Er arbeitete bei einer Tageszeitung und einem Magazin, ehe er sich als freier Journalist etablierte. Er beschäftigt sich vor allem mit Umwelt-, Energie- und Technikthemen.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.