Recycling 12.10.2020, 14:42 Uhr

Elektroauto aus Müll: Studierende beweisen mit „Luca“ Erstaunliches

Abfall ist wertvolles Material: Darin sind sich die Studenten der Technischen Universität Eindhoven einig und bauen kurzerhand ein kleines Elektroauto aus Müll.

Zwei junge Männer stehen am gelben E-Auto Luca

Luca: Das ist das E-Auto aus Müll.

Foto: TU/ecomotive

So viel Müll wie ein 7.380-mal gefülltes Fußballstadion des PSV Eindhoven. Zusammen produzieren wir auf der Welt 2,1 Milliarden Tonnen Abfall pro Jahr. Eine Gruppe von Studierenden der Technischen Universität Eindhoven möchte zeigen, dass diese Menge Müll nützlich wiederverwendet werden kann. Das Endergebnis überrascht.

 

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Ein E-Auto, hergestellt aus recyceltem Abfall. Das Auto wurde von André Kuipers, einem niederländischen Raumfahrer, offiziell vorgestellt.

Luca nennt sich das kleine Gefährt. Es besteht aus Flachs und recyceltem Kunststoff; ein Großteil wurde aus dem Meer gefischt. Die Karosserie, der Innenraum, die Fenster und die Oberfläche bestehen ebenfalls aus recycelten Materialien, einschließlich PET-Flaschen und Hausmüll. Das vorgestellte Auto verwendet zwei Elektromotoren und kann eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h erreichen. Luca ist quitschgelb und dazu noch ein Fliegengewicht. Ohne Batterien wiegt das Elektroauto nur 360 Kilogramm und ist damit deutlich leichter als andere Fahrzeuge. Ein VW iD.3 wiegt zum Beispiel zwischen 1.790 und 1.930 Kilogramm. Laut dem Team der TU Eindhoven benötige Luca auch nur ein Batteriegewicht von 60 Kilogramm.

„Mit diesem Auto wollen wir zeigen, dass Abfall auch bei komplexen Anwendungen wie einem Auto ein wertvolles Material ist“, erklärte Teammitglied Matthijs van Wijk.

Lesen Sie auch: Mutiertes Enzym zerlegt Plastik in Rekordzeit

Recycling: Chassis besteht aus PET-Flaschen aus dem Meer

Die Karosserie von Luca besteht aus recyceltem ABS, einem harten Kunststoff, der in Spielzeug und Küchenprodukten vorkommt. Die schwarz getönten Seiten- und Heckscheiben bestehen ebenfalls aus recyceltem Material. Im Innenraum bestehen die Sitzkissen aus einer Kombination von  Kokosnusshaar und Rosshaar, während die Stoffhülle für die Kissen aus recyceltem PET besteht.

In der Liste der verwendeten Abfälle sind sogar Reststoffe aus dem eigenen Produktionsprozess aufgeführt. Die Studierenden sind besonders stolz darauf, dass das Chassis des Autos aus Kunststoff aus dem Ozean besteht – hauptsächlich aus PET-Flaschen, die mit Flachsfasern verstärkt wurden. An Front und Heck werden Rahmen aus recyceltem Aluminium für die Radaufhängen und die Batterien montiert. Die Energiespeicher bestehen aus sechs Modulen und sind austauschbar. Nach dem Kauf könnten sie auch gegen neue Batterien mit einer weiterentwickelten Technologie ersetzt werden.

„PET kann nicht mehr als zehn Mal recycelt werden“, erklärte das niederländische Team. „So kann seine Lebensdauer durch die Verwendung in einem Auto erheblich verlängert werden. Immerhin halten zehn Autos länger als zehn Plastikflaschen.“

Ein gelber Flitzer, gebaut aus Abfall.

Foto: TU/ecomotive

Innenraum Luca
Innenraum Luca.

Foto: TU/ecomotive

So sieht die Rückansicht von Luca aus.

Foto: TU/ecomotive

Im Innenraum wurde auf  große Displays verzichtet. Das Smartphone des Fahrers fungiert als zentrale Steuereinheit, fahrrelevante Informationen wie die Geschwindigkeit und Navigationshinweise werden über ein Headup-Display auf die Windschutzscheibe gespiegelt.

Luca ist noch ein Prototyp, geht jetzt aber auf Tournee und soll  bei Händler und der Automobilindustrie vorgestellt werden. Eine industrielle Verarbeitung dürfte sich als schwer erweisen, allerdings bietet das Recycling-Auto spannende Ansätze für weitere Werkstoffe, um den Automobilbau nachhaltiger zu gestalten. Erste Hersteller nutzen zum Beispiel für Innenraumverkleidungen Recyclingmaterialien. Über Audi haben wir hier berichtet. Der deutsche Autohersteller verwandelt PET-Flaschen auch in Sitzbezüge.

Podcast-Tipp: Wann produzieren wir endlich nachhaltig

Wann produzieren wir endlich nachhaltig? Diese Frage haben wir dem Wissenschaftler Martin Faulstich im Podcast „Technik aufs Ohr“ gestellt. Bei Plastikverpackungen fordert der Experte unter anderem einen festgeschriebenen Anteil an Rezyklaten. Also der Teil im Plastik, der wiederverwertet werden kann. Auch bei Elektrogeräten gibt es Nachholbedarf. „Elektrogeräte, die jeder im Alltag und zuhause nutzt, werden nicht recyclinggerecht produziert“, sagt Faulstich.

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Ein Beitrag von:

  • Sarah Janczura

    Sarah Janczura

    Sarah Janczura schreibt zu den Themen Technik, Forschung und Karriere. Nach einem Volontariat mit dem Schwerpunkt Social Media war sie als Online-Redakteurin in einer Digitalagentur unterwegs. Aktuell arbeitet sie als Referentin für Presse und Kommunikation beim VDI e.V.

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