Stromnetz 18.11.2011, 12:04 Uhr

Deutsche Bahn will ab 2050 komplett mit Ökostrom fahren

Die Energiewende bildet für die Bahntochter DB Energie eine Herausforderung. Dass der eigene Strombedarf auch in Zukunft sicher gedeckt werden kann, unterliegt dort jedoch keinem Zweifel. Auch wenn die Bahn bis 2050 komplett auf Ökostrom umgestellt haben will.

In der Regel fahren die Züge weiter, wenn im öffentlichen Netz einmal irgendwo der Strom ausfällt: dank dem – historisch bedingt – abweichenden Stromsystem und damit einem eigenen Bahnstromnetz. Es verbindet die Kraftwerke und die übrigen Energiequellen deutschlandweit mit 110 kV; daraus speisen die Unterwerke über Transformatoren die Oberleitung mit 15 kV.

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Dass die Energiewende auch hier Geld kostet, werden Bahnreisende schon im nächsten Jahr zu spüren bekommen: „Allein unsere Energiekosten werden 2011 um 100 Mio. € auf 2,6 Mrd. € steigen“, erklärte dazu Bahnchef Rüdiger Grube, nachdem der für die Grundlast besonders wirtschaftliche Kernkraftanteil von 22 % auf 14 % zurückgegangen ist.

Deutsche Bahn war auf den Ausstieg aus der Kernenergie vorbereitet

Die Deutsche Bahn war auf den Ausstieg aus der Kernenergie insofern vorbereitet, als dass sie mit der Abschaltung von Block I des Kraftwerks Neckarwestheim schon aufgrund des Atomkonsenses aus dem Jahr 2000 rechnen musste. Für den dort ausgefallenen Bahnstromgenerator mit 150 MW standen deshalb bereits moderne Umrichter mit je 60 MW in Nürnberg, Aschaffenburg und Lehrte bei Hannover zur Verfügung.

Nur noch etwa 10 % Anteil hat beim Bahnstrom die anfangs bedeutende Wasserkraft. Neue Anlagen sind, auch wenn Potenziale bestehen, kaum durchsetzbar. Einzige Chance bleibt, im einen oder anderen Werk die Ausnutzung der Wasserkraft zu verbessern. So kann das älteste Bahnkraftwerk der DB, Kammerl bei Oberammergau, das bisher mit drei Turbinen 900 kW Bahnstrom erzeugt, mit einer neuen Turbine für 50 Hz rund 1,2 MW leisten.

Einen neuen Weg, den Wasserkraftanteil zu erhöhen, bilden Verträge mit der Energiewirtschaft: Mit RWE hat die DB kürzlich die Bereitstellung von 100 MW Energie aus Wasserkraft vor allem von der Mosel bei einer Laufzeit von 2014 bis 2028 vereinbart, was jährlich 876 GWh entspricht.

Deutsche Bahn will 2050 nur noch mit Bio-Strom über die Gleise rollen

Damit wird der Anteil erneuerbarer Energie am gesamten Bahnstrombedarf von gegenwärtig 20 % auf nahezu 30 % steigen. „So kommen wir unserem Ziel, diesen Anteil bis 2020 auf mindestens 30 % bis 35 % zu erhöhen, erheblich näher“, so Bahnchef Grube beim Vertragsabschluss. „Unsere Vision ist, die Bahnstromversorgung bis 2050 komplett auf regenerative Energien umzustellen.“

Auch Solar- und Windenergie sind bei der Bahn keine Fremdworte. Allerdings engagiert sie sich nicht selbst bei der Stromerzeugung, wie auch die eigenen Kraftwerke an den Fingern einer Hand abzuzählen sind. Die großen Bahnstrommaschinen betreiben die Energiekonzerne und liefern den Bahnstrom mit heute 16,7 Hz. Vor allem für Solaranlagen stellt die Bahn geeignete Flächen zur Verfügung, die Installationen übernehmen Investoren.

Eine bedeutende Rolle könnte die Windkraft beim Bahnstrom vor allem dann übernehmen, wenn es gelingt, mit überschüssigem Strom Wasserstoff zu erzeugen, der sich speichern lässt, und bei Flaute wieder elektrische Energie liefert. „Wir bauen unser Know-how für den Einsatz von Strom aus Windkraft für Traktionszwecke kontinuierlich aus“, so Hans-Jürgen Witschke, Geschäftsführer DB Energie. Schon heute bezieht die Bahn vor allem in Brandenburg Strom von mehreren Windparks.

Wenn in Deutschland Bahnstrommaschinen zu erneuern sind, werden sie durch 50-Hz-Generatoren ersetzt; den Bahnstrom liefern daneben stehende Umrichter. Im Grundsatz war diese Lösung schon beim Block II des Kernkraftwerks Neckarwestheim gewählt worden, wo für die Bahnstromerzeugung zwei 75-MW-Umformer aufgestellt wurden. Auch jetzt, wenn das mit Gichtgas betriebene Kraftwerk Bremen durch ein Gas- und Dampfturbinenkraftwerk mit 440 MW ersetzt wird, kommt der Bahnstrom, Leistungsanteil bis 200 MW, nicht mehr vom Generator direkt, sondern über Umrichter.

Deutsche Bahn-Energie-Chef: Bahnstromversorgung steht auf sicherem Fundament

Auch in Zukunft baut die Bahn auf die Leistungsfähigkeit des öffentlichen Netzes. Die Energiekonzerne investieren in erheblichem Umfang in neue Kraftwerke, auch im benachbarten Ausland. Künftig werde Strom auch aus Schweden, vor allem aber aus Belgien, den Niederlanden und wahrscheinlich aus Polen kommen.

DB-Energie-Chef Witschke ist überzeugt: „Dank der Verteilung von Kraftwerken und Umrichtern auf ganz Deutschland steht die Bahnstromversorgung auf einer Vielzahl von Säulen und damit auch in Zukunft auf einem sicheren Fundament.“

Ein Beitrag von:

  • Ralf Roman Rossberg

    Freier Journalist und Buchautor, der im wesentlichen zu Eisenbahnthemen schrieb. Studium der Elektrotechnik in München und Berlin, später viele Jahre im Pressedienst der Deutschen Bundesbahn.

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