Erster Porsche war Elektroauto 28.01.2014, 14:02 Uhr

Der verschollen geglaubte Ur-Porsche P1 rollt aus der Scheune ins Museum

Ferdinand Porsche hat im Jahre 1931 ein Konstruktionsunternehmen gegründet, aus dem die heutige Porsche AG hervorging. 33 Jahre zuvor hat der geniale Konstrukteur den P1 gebaut. Ein Elektrofahrzeug mit staunenswerten technischen Innovationen. Am kommenden Freitag wird dieses Auto zum fünften Geburtstag des Porsche-Museums in Stuttgart stolz einer staunenden Öffentlichkeit präsentiert.

Seit 1902 galt der erste Porsche P1 als verschollen. Im Herbst vergangenen Jahres wurde die elektrisch angetriebene Kutsche weitgehend ohne Aufbauten in einer Scheune in Österreich entdeckt.

Seit 1902 galt der erste Porsche P1 als verschollen. Im Herbst vergangenen Jahres wurde die elektrisch angetriebene Kutsche weitgehend ohne Aufbauten in einer Scheune in Österreich entdeckt.

Foto: Porsche

Es klingt schier unglaublich: Jahrelang rottete die erste Konstruktion der Sportwagenlegende Ferdinand Porsche in einer Scheune in Österreich vor sich hin. Rostspuren sind deutlich zu sehen am „Egger-Lohner-Elektromobil Modell C 2 Phaeton“ – kurz P1 genannt – aus dem Jahre 1898, das seit 1902 verschollen war und im Herbst in einer nicht genannten Scheune in Österreich wiedergefunden wurde. Der erste Porsche der Welt ist wieder da.

Am 26. Juni vor 116 Jahren kutschierte der 24-jährige Ferdinand Porsche erstmals seinen elektrisch angetriebenen P1 durch die Straßen Wiens. Das innovative Elektromobil war eines der ersten zugelassenen Fahrzeuge Österreichs. Jetzt bekommt dieses Schmuckstück einen Ehrenplatz im Stuttgarter Porsche-Museum und ist das zentrale Exponat der am kommenden Freitag, 31. Januar 2014, beginnenden Ausstellung.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
Albert Handtmann Elteka GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Laboringenieur (m/w/d) Albert Handtmann Elteka GmbH & Co. KG
Biberach an der Riß Zum Job 
Ruhr-Universität Bochum-Firmenlogo
Dipl.-Ingenieur*in Fachrichtung Elektrotechnik (FH) oder vergleichbar (m/w/d) Ruhr-Universität Bochum
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieur/in (m/w/d) Informatik/Elektrotechnik Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
Stadtwerke Norderstedt-Firmenlogo
Planungsingenieur:in als Teamleiter:in (m/w/d) Infrastrukturausbau Stadtwerke Norderstedt
Norderstedt Zum Job 
Bundeswehr-Firmenlogo
Ingenieurin/Ingenieur (m/w/d) Bundeswehr
keine Angabe Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Abteilungsleitung (w/m/d) Bau, Baugrund- und Baustoffprüfung Die Autobahn GmbH des Bundes
Klinger und Partner GmbH-Firmenlogo
Projektleiter Tiefbau und Straße (m/w/d) Klinger und Partner GmbH
Stuttgart Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
System Engineer für Entwicklungsprojekte (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Stuttgart Netze GmbH-Firmenlogo
Ingenieur Energietechnik Smart Grid (w/m/d) Stuttgart Netze GmbH
Stuttgart Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Hardware (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Testingenieur Software für Entwicklungsprojekte (all genders) SALT AND PEPPER Technology GmbH & Co. KG
Hamburg Zum Job 
Panasonic Industrial DevicesEurope GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur (m/w/d) in der industriellen Hardwareentwicklung Panasonic Industrial DevicesEurope GmbH
Lüneburg Zum Job 
Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)-Firmenlogo
Projektingenieurin / Projektingenieur (w/m/d) Bauwesen Deponietechnik Berliner Stadtreinigungsbetriebe (BSR)
Berlin, Homeoffice möglich Zum Job 
Stadtwerke Görlitz AG-Firmenlogo
Referent Netztechnik (m/w/d) Stadtwerke Görlitz AG
Görlitz Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Architekt / Ingenieur im Hochbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern-Firmenlogo
Mitarbeiter für die Straßenbaubehörde (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern
Kempten (Allgäu) Zum Job 
HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst-Firmenlogo
Leitung (m/w/d) des Gebäudemanagements HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst
Hildesheim Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Leitender Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Planung / Bau Wärme WSW Wuppertaler Stadtwerke GmbH
Wuppertal Zum Job 
Das Porsche-Museum in Stuttgart simuliert die nicht mehr auffindbaren Aufbauten durch eine Plexiglas-Konstruktion.

Das Porsche-Museum in Stuttgart simuliert die nicht mehr auffindbaren Aufbauten durch eine Plexiglas-Konstruktion.

Quelle: Porsche

Der P1 wird am Freitag von Ferdinand Porsches Enkel Wolfgang Porsche von seiner Hülle befreit. An den ersten beiden Februartagen kann der P1 im Rahmen der Feierlichkeiten zum fünften Geburtstag des Porsche-Museums in Stuttgart-Zuffenhausen kostenfrei besichtigt werden.

Sportlich: Der P1 schaffte 35 km/h

Ein Phaeton ist eine kleine meistens zweiachsige Herrenkutsche, die vom Herrn oder der Dame selbst gefahren wird. Für die damals noch fast autofreien Verhältnisse rollte der elektrisch betriebene P1 ordentlich schnell durch Wiens Gassen. Die Leistung des sehr kompakten und nur 130 Kilogramm schweren Elektroantriebs betrug 3 Pferdestärken. Durch Überlastung schaffte der Motor sogar 5 PS.

Der erste Porsche wurde von einem Elektromotor mit 3 PS Leistung angetrieben. Damals waren Elektromotoren ausgesprochen gängige Antriebe.

Der erste Porsche wurde von einem Elektromotor mit 3 PS Leistung angetrieben. Damals waren Elektromotoren ausgesprochen gängige Antriebe.

Quelle: Porsche

Für die damaligen Verhältnisse „raste“ Porsche mit 35 km/h durch Wien. Viele Zeitgenossen werden wohl staunend am Straßenrand gestanden haben, wenn der stolze Porsche derart geschwind an ihnen vorbeirollte auf seiner Herrenkutsche. Dabei war die Fahrt vergleichsweise komfortabel. Denn Porsche die Kutsche hatte nicht nur Blattfedern, sondern auch schon Luftreifen, die die schlimmsten Stöße abmildern konnten. Der Motor war auch nicht einfach an die Karosserie geschraubt, sondern über drei Stoßdämpfer verbunden.

Der Name Phaeton entstammt der griechischen Mythologie. Phaeton war der Sohn des Sonnengottes Helios. Der ungezogene Phaeton lenkte dessen Sonnenwagen gegen den Rat des Vaters über den Himmel. Dabei geriet dem Sohn der Wagen außer Kontrolle und löste eine Katastrophe universalen Ausmaßes mit verbrannter Erde aus.

Geschwindigkeit in 12 Stufen regelbar

Der Phaeton hatte schon eine Menge raffinierte Technik zu bieten. Ferdinand Porsche konnte die Fahrgeschwindigkeit mittels eines „Controllers“ genannten Reglers in 12 Stufen einstellen. Er hatte sechs Vorwärts- und zwei Rückwärtsgänge sowie vier elektrische Bremsstufen zur Verfügung. Der Fahrer konnte neben einer mechanischen Bremse auch eine elektrische Bremse aktivieren, indem er den Lenkkranz drückte und so den Stromfluss unterbrach. So brachte man den 1350 Kilogramm schweren Phaeton rasch zum Stehen.

Der erste Porsche wurde elektrisch angetrieben, die Spannung der Batterie konnte der Fahrer auf französischen Instrumenten ablesen.

Der erste Porsche wurde elektrisch angetrieben, die Spannung der Batterie konnte der Fahrer auf französischen Instrumenten ablesen.

Quelle: Porsche

Es ging somit alles kontrolliert zu, anno 1898 in Wien. Der P1 war dabei eine Quelle technischer Innovationen. Ferdinand Porsche hatte eine Wechselkarosse konstruiert, die es ihm ermöglichte, den Wagen sowohl im Sommer als auch im Winter zu benutzen. Der Erfinder war im Übrigen so überzeugt von seinem Phaeton, dass er das Kürzel „P1“, was für Porsche Nummer 1 stand, in alle wichtigen Bauteile des Fahrzeugs hämmerte.

In alle wichtigen Bauteile schlug Ferdinand Porsche das Kürzel P1 für Porsche Nummer 1. Er war sich offenbar sicher, dass er Autogeschichte schreiben würde.

In alle wichtigen Bauteile schlug Ferdinand Porsche das Kürzel P1 für Porsche Nummer 1. Er war sich offenbar sicher, dass er Autogeschichte schreiben würde.

Quelle: Porsche

Schon vor 116 Jahren eine Reichweite von 80 Kilometern

Der P1 war ein Elektroautomobil. Wenn man bedenkt, dass heute Ingenieure aller großen Hersteller auf Automessen stolz eine sensationelle Reichweite der Elektroautos der neuesten Generation von 150 Kilometer verkünden, lässt die Reichweite des P1 aufhorchen. Der P1 schaffte vor 116 Jahren bereits stolze 80 Kilometer. Diese Reichweite verdankte das Gefährt dem rund eine halbe Tonne schweren „Tudor“-Akkumulator mit seinen 44 Zellen und 120 Amperestunden, was für drei bis fünf Betriebsstunden ausreichte.

Konstruktionsskizze von Ferdinand Porsche

Konstruktionsskizze von Ferdinand Porsche

Quelle: Porsche

Im ersten Rennen hatte Porsche einen Vorsprung von 18 Minuten

Seine Leistungsfähigkeit stellte der P1 im September 1899 unter Beweis, als er im Rahmen der Internationalen Motorwagen-Ausstellung erstmals öffentlich gezeigt wurde. Unter den 120 Ausstellern waren 19 Hersteller von Elektromobilen. Sportlich ging es dann am 28. September zu, als es auf eine 40 Kilometer lange „Preiswettfahrt für Elektromobile“ von Berlin nach Zehlendorf und zurück ging. Ferdinand Porsche rauschte mit drei Passagieren an Bord und einem satten Vorsprung von 18 Minuten über die Ziellinie und kassierte die goldene Sieger-Medaille. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer kamen wegen technischer Probleme erst gar nicht im Ziel an.

 

Ein Beitrag von:

  • Detlef Stoller

    Detlef Stoller ist Diplom-Photoingenieur. Er ist Fachjournalist für Umweltfragen und schreibt für verschiedene Printmagazine, Online-Medien und TV-Formate.

Themen im Artikel

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.