Digitale Mobilität 08.12.2021, 07:00 Uhr

Bosch baut um – und schafft einzigartiges Angebot

Grundlegende Umstrukturierungen sollen das Unternehmen für einen wichtigen Bereich noch zukunftsfähiger machen: anwendungsunabhängige Fahrzeugsoftware. Alle Kräfte werden jetzt in der Tochtergesellschaft ETAS gebündelt. Das Ziel ist klar: Bosch will Marktführer für digitale Mobilität werden.

Software-Entwickler

Teams aus Fachleuten für die Software-Entwicklung werden bei Bosch jetzt neu zusammengestellt.

Foto: Robert Bosch GmbH

Die Zeiten, in denen ein Nylonstrumpf einen Keilriemen ersetzen konnte, sind lange vorbei. Moderne Autos sind High-Tech-Geräte, und die Elektronik nimmt einen immer größeren Part ein. Die Zukunft der Mobilität wird von ausgefeilten Software-Lösungen bestimmt, und die Robert Bosch GmbH stellt bereits jetzt die Weichen für ein wichtiges Ziel: die Marktführerschaft in diesem Bereich.

Dafür bündelt Bosch seine Kräfte in der Tochtergesellschaft ETAS GmbH. 2.300 Fachleute aus unterschiedlichen Entwicklungsbereichen werden ab Mitte nächsten Jahres bei ETAS zusammengeführt. Sie kümmern sich um übergreifend einsetzbare Fahrzeug-Basissoftware, Middleware, Cloud-Services sowie Entwicklungswerkzeuge. „Automobile Softwareentwicklung ist eine Kernkompetenz von Bosch. Wir bringen jährlich mehr als 200 Millionen Steuergeräte mit eigener Software in Fahrzeuge weltweit. Mit der neuen Aufstellung wollen wir künftig führend als Anbieter anwendungsunabhängiger Fahrzeugsoftware werden“, sagt Stefan Hartung, Vorsitzender des Unternehmensbereichs Mobility Solutions der Robert Bosch GmbH.

Top Stellenangebote

Zur Jobbörse
PFINDER KG-Firmenlogo
Produktentwickler (m/w/d) Zerstörungsfreie Werkstoffprüfung PFINDER KG
Böblingen Zum Job 
WTM ENGINEERS GMBH-Firmenlogo
BIM-Modeler (m/w/d) für den Bereich Ingenieurwasserbau WTM ENGINEERS GMBH
Hamburg, Kiel, Rostock Zum Job 
Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH-Firmenlogo
Master / Diplom in Physik oder Elektrotechnik als Vertriebsingenieur/in für Bereich Analytical (m/w/d) Hamamatsu Photonics Deutschland GmbH
Herrsching am Ammersee Zum Job 
Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus-Firmenlogo
Referentin/Referent (m/w/d) im Referat "Straßenbau" Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus
Mercer Stendal GmbH-Firmenlogo
Betriebsingenieur Mechanik (m/w/d) Mercer Stendal GmbH
Arneburg Zum Job 
Hamburger Hochbahn AG-Firmenlogo
Techniker / Ingenieur Elektrotechnik Wartung / Instandhaltung (w/m/d) Hamburger Hochbahn AG
Hamburg Zum Job 
Städtisches Klinikum Dresden-Firmenlogo
Ingenieur (m/w/d) Technische Gebäudeausrüstung (TGA) Städtisches Klinikum Dresden
Dresden Zum Job 
Rohde & Schwarz Österreich GesmbH-Firmenlogo
Softwareentwickler (m/w/d) Embedded Systems Rohde & Schwarz Österreich GesmbH
Singapur, Stuttgart, Berlin, München Zum Job 
Carl Zeiss Meditec AG-Firmenlogo
Applikationsingenieur (m/w/x) Carl Zeiss Meditec AG
Carl Zeiss Meditec AG-Firmenlogo
Process Engineer (m/w/x) Carl Zeiss Meditec AG
Carl ZEISS MultiSEM-Firmenlogo
Entwicklungsingenieur Elektronik (m/w/x) Carl ZEISS MultiSEM
Oberkochen Zum Job 
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurinnen und Ingenieure (w/m/d) in den Fachrichtungen Elektro- bzw. Nachrichtentechnik Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)-Firmenlogo
Ingenieurinnen und Ingenieure (w/m/d) in den Fachrichtungen Versorgungstechnik und Gebäudeautomation Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung (BBR)
THOST Projektmanagement GmbH-Firmenlogo
Projektkoordinator*in (m/w/d) Ladeinfrastruktur THOST Projektmanagement GmbH
Freiburg im Breisgau, Stuttgart, Karlsruhe, München, Mannheim Zum Job 
GEBHARDT Fördertechnik GmbH-Firmenlogo
Entwicklungsprojektleitung Robotik & Lagerfahrzeuge (m/w/d) GEBHARDT Fördertechnik GmbH
Sinsheim Zum Job 
GEBHARDT Fördertechnik GmbH-Firmenlogo
Team Lead Process- & Change-Management engineering department (m/w/d) GEBHARDT Fördertechnik GmbH
Sinsheim Zum Job 
Handtmann Systemtechnik GmbH & Co. KG-Firmenlogo
Qualitätsingenieur (m/w/d) Handtmann Systemtechnik GmbH & Co. KG
Biberach/Riss Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Projektingenieur Ingenieurbau (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
München Zum Job 
Die Autobahn GmbH des Bundes-Firmenlogo
Bauingenieurin oder Bauingenieur Planung (w/m/d) Die Autobahn GmbH des Bundes
Hannover Zum Job 
Stadtwerke Aalen GmbH-Firmenlogo
Asset-Management Koordinator*in Stadtwerke Aalen GmbH

Bosch plant eine zentrale Plattform – sie soll einen Wettbewerbsvorteil sichern

Erst vor einem Jahr hatte Bosch den Geschäftsbereich Cross-Domain Computing Solutions ins Leben gerufen. Die Einheit entwickelt vor allem Fahrzeugsoftware mit spezifischer Hardware, die für den anwendungsbezogenen Einsatz gedacht ist, etwa Fahrerassistenzsysteme oder Infotainment. Bei ETAS geht es hingegen um Software für Fahrzeuge, die anwendungsunabhängig läuft. Dabei soll eine zentrale Plattform entstehen, mit der Software künftig schneller und effizienter entwickelt werden kann, gegebenenfalls in Kooperation mit Partnern.

„Unser universelles Softwarefundament ist eine zentrale Voraussetzung für die Digitalisierung moderner, softwaredefinierter Fahrzeuge“, ist Hartung überzeugt. Bosch will also Softwareplattform mit der Kompetenz in der Entwicklung neuer Funktionen kombinieren. „Damit schafft Bosch ein am Markt einzigartiges Angebot und erzielt einen signifikanten Wettbewerbsvorteil“, glaubt Markus Heyn, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH. Das Ganze soll kein Alleingang werden. ETAS bietet die übergreifend einsetzbare Plattform sowie die passende Entwicklungsumgebung künftig anderen Unternehmen an, vor allem anderen Zulieferern sowie Automobilherstellern.

Bosch erwartet deutliche Umsatzzuwächse bei der Fahrzeugsoftware

Für Bosch geht es darum, sich für den Wachstumsmarkt der Fahrzeugsoftware in eine hervorragende Ausgangsposition zu bringen. Denn der Zugriff auf die Software eines Autos endet künftig nicht mehr mit dessen Auslieferung. Kundinnen und Kunden müssen nicht mehr in die Werkstatt fahren, um sich Updates aufspielen zu lassen, Aktualisierungen können wie bei einem Computer per Fernsteuerung erfolgen. Das wiederum ebnet den Weg für neue Geschäftsmodelle. Expertinnen und Experten schätzen daher, dass die Umsätze mit Fahrzeugsoftware in den kommenden Jahren im Milliardenbereich liegen werden – Bosch selbst rechnet bis zum Jahr 2030 mit einem zweistelligen Wachstum – jährlich.

Bosch plant Riesencoup: das Software-Defined Car

Bei ETAS soll auch die Kooperation mit Microsoft fortgesetzt werden, die Bosch im Februar gestartet hat. Die beiden wollen eine durchgängige Softwareplattform für die nahtlose Vernetzung von Autos und Cloud entwickeln. Genau solch eine Cloud ist der entscheidende Faktor, um unkomplizierte Updates während eines gesamten Autolebens zu ermöglichen.

Open-Source-Lösungen gehören bei Bosch künftig zum Konzept

Verändern sollen sich durch die ETAS auch die Entwicklungsmöglichkeit für Basissoftware der Steuergeräte und sogenannte Middleware. Bosch plant hier ein offenes Angebot für die Hersteller. Diese Software ist für grundlegende Funktionen zuständig, etwa bei Steuergeräten und Fahrzeugcomputern. Denn wie in einem PC werden Einheiten benötigt, die Prozessorleistung und Speicherplatz verwalten oder dafür sorgen, dass die Kommunikation der Steuergeräte untereinander funktioniert. Denn Fahrer oder die Fahrerin merkt von diesen Leistungen nichts.

Solch eine Software kann, sobald sie tadellos läuft, für andere Steuergeräte und sogar andere Automodelle adaptiert werden. Das gleiche Prinzip ist von Smartphones bekannt, auf denen verschiedene Apps laufen, die aber alle auf dasselbe Betriebssystem zugreifen. Bosch beziehungsweise ETAS wird dabei künftig auch Open-Source-Software und die dazugehörigen Ecosysteme stärker in den Mittelpunkt stellen. Das eröffnet Herstellern neue Möglichkeit für die Entwicklung.

Mehr Neuigkeiten aus der Automobilbranche:

Ein Beitrag von:

  • Nicole Lücke

    Nicole Lücke macht Wissenschaftsjournalismus für Forschungszentren und Hochschulen, berichtet von medizinischen Fachkongressen und betreut Kundenmagazine für Energieversorger. Sie ist Gesellschafterin von Content Qualitäten. Ihre Themen: Energie, Technik, Nachhaltigkeit, Medizin/Medizintechnik.

Zu unseren Newslettern anmelden

Das Wichtigste immer im Blick: Mit unseren beiden Newslettern verpassen Sie keine News mehr aus der schönen neuen Technikwelt und erhalten Karrieretipps rund um Jobsuche & Bewerbung. Sie begeistert ein Thema mehr als das andere? Dann wählen Sie einfach Ihren kostenfreien Favoriten.