Batterierecycling 06.04.2023, 07:00 Uhr

Bosch automatisiert die Batterieentladung für mehr Tempo beim Recycling

Aktuell werden Batterien von Elektroautos manuell entladen. Das dauert bis zu 24 Stunden. Bosch hat nun eine neue Technik entwickelt, mit der sich die Batterien innerhalb weniger Minuten tiefentladen lassen. Das erhöht das Tempo beim Recycling deutlich. Die erste Anlage dieser Art wird gerade in Magdeburg gebaut.

Automatisierte Entladelösung für Batterien von Bosch

Künftig werden mehr Rohstoffe für Batterien benötigt. Bosch hat deshalb das Entladen automatisiert und beschleunigt so den Recyclingprozess.

Foto: Bosch – Martin Stollberg

Elektrisch mobil – so sieht die Zukunft aus. Aktuell sind 3,7% der in Deutschland zugelassen Fahrzeuge Elektroautos – Plug-In-Hybride mit einbezogen (Quelle: Statista). Die Firma Bosch geht davon aus, dass bis 2030 etwa 70% aller neu zugelassenen Fahrzeuge in Europa einen elektrischen Antrieb haben. Doch wie lässt sich der dadurch steigende Bedarf an Batterien decken? Und wie lassen sich möglichst große Teile der in den Batterien enthaltenen Rohstoffe wie Lithium, Kobalt und Nickel recyceln? Diese Fragen sind von großer Bedeutung. Bosch hat auf sie eine Antwort.

Umweltschonend und innovativ: Schnell laden mit gebrauchten E-Fahrzeug-Batterien

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„Elektromobilität kann sich nur dauerhaft etablieren, wenn ausreichend Rohstoffe für die Herstellung der Batterien zur Verfügung stehen. Recycling kommt eine tragende Rolle zu und hilft, unsere Wertschöpfung auf ein nachhaltiges Fundament zu stellen: Das, was wir nutzen, verwenden wir wieder und gewinnen Rohstoffe zurück“, sagt Stefan Hartung, Vorsitzender der Bosch-Geschäftsführung. Nach Ansicht des Technologie- und Dienstleistungsunternehmens muss Recycling fest in den Lebenszyklus von Produkten integriert werden. Deshalb brauche es auch die notwendige Infrastruktur dafür. Bosch stellt vom 17. bis 21. April auf der Hannover Messe seine Lösungen vor.

Bosch drückt aufs Tempo beim Recycling von Batterien

Aktuell ist es möglich, bis zu 95% der chemischen Elemente im Rahmen eines optimalen Recyclingprozesses wieder für die Batterie-Produktion nutzbar zu machen. Bosch hat ein automatisiertes Entladungsverfahren entwickelt, mit dem sich der Recyclingprozess nicht nur vereinfachen lässt, sondern sich sogar Effizienz und Sicherheit steigern lassen. Innerhalb weniger Minuten kann das System eine Batterie tiefentladen und erkennt dabei sogar unterschiedliche Bauformen. Das reduziert gleichzeitig auch Risiken wie Kurzschlüsse und Brände.

Aktuell wird gerade in Magdeburg die erste vollautomatisierte Anlage Europas gebaut. Die Technik dafür kommt von Bosch Rexroth. In der Anlage werden gebrauchte Batterien von ganz unterschiedlichen Herstellern zuerst geprüft und im Anschluss aufs Schreddern vorbereitet. Die Geschwindigkeit der Anlage ist enorm: In weniger als 15 Minuten sind acht Lithium-Ionen-Akkus von E-Autos komplett entladen. Die Automatisierung macht es möglich. Zum Vergleich: Das herkömmliche manuelle Verfahren nimmt bis zu 24 Stunden in Anspruch, um eine Batterie vollständig zu entladen.

Bosch automatisiert den Prozess der Batterieentladung

Die patentierte Entladelösung von Bosch funktioniert so: Die Batteriemodule werden prozesssicher chemisch inaktiviert. So ist die Weiterverarbeitung dann ohne Spannung möglich. Praktisch ist, dass die Restenergie aus den Modulen für den Betrieb der Anlage verwendet wird. Dank des automatisierten Prozesses, der eben deutlich schneller abläuft als der manuelle, sollen in Magdeburg am Standort der Battery Lifecycle Company jedes Jahr bis zu 15.000 Tonnen Batteriematerial recycelt werden. Im Sommer 2023 wird die Anlage voraussichtlich in Betrieb genommen.

Bosch Rexroth erreicht 2022 Rekordumsatz

Damit das Recycling der Batterien so funktioniert, hat Bosch besondere Hard- und Software entwickelt. Das sind zum Beispiel vollautomatisierte Entladestationen von Batteriemodulen, ergonomisch flexible Arbeitsplätze zur technischen Analyse und sicheren Demontage von Batterien, Transfersysteme für den Transport von Batterien unterschiedlicher Gewichtsklassen sowie Software zur Führung von Mitarbeitenden durch die verschiedenen Prozessschritte. Auch eine Nachverfolgung des Zustands, der Herkunft des Materials sowie des Verarbeitungsstatus der Batterien ist möglich – mit einer sogenannten „Track & Trace-Lösung“ von Bosch.

Bosch liefert die Technik zum Batterierecycling

Bosch Rexroth, Lieferant der vollautomatisierten Anlage, ist ein Unternehmen der Bosch-Gruppe. Die Battery Lifecycle Company ist ein Joint Venture der Remondis-Tochter TSR Recycling und Rhenus Automotive. Batterien, die aktuell in Fahrzeuge eingebaut werden, erreichen in zehn bis 15 Jahren dann das Ende ihres Lebenszyklus. Deshalb gehen Expertinnen und Experten davon aus, dass man in Europa bis 2030 – aufgrund der Zunahme von E-Autos – damit rechnen muss, bis zu 420.000 Tonnen Batteriematerial pro Jahr recyceln zu können. Die Bosch-Gruppe will dieses Zeitfenster nutzen, um entsprechende Recyclingkapazitäten aufzubauen. Dafür seien nach Angaben des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung Investitionen von mehr als sechs Milliarden Euro bis 2040 notwendig.

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Ein Beitrag von:

  • Nina Draese

    Nina Draese hat unter anderem für die dpa gearbeitet, die Presseabteilung von BMW, für die Autozeitung und den MAV-Verlag. Sie ist selbstständige Journalistin und gehört zum Team von Content Qualitäten. Ihre Themen: Automobil, Energie, Klima, KI, Technik, Umwelt.

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