Fundort bitte melden 13.10.2016, 13:14 Uhr

Wohin treibt Plastikmüll im Meer? Holzschiffchen liefern Antwort

An alle Nordlichter: Rund 100.000 Holzschiffchen werden bis 2018 an der Nordseeküste angespült. Forscher wollen damit die Plastikverbreitung im Meer erforschen. Was es zu tun gilt, wenn Sie einen Holzdrifter finden? Das lesen Sie hier. 

Holzdrifter mit Infotext zur Erfassung des Meeresmülls: Bürger sind aufgefordert, den Fundort zu melden. Die Forscher erfahren dadurch mehr über die Verbreitung von Plastikmüll in der Nordsee.

Holzdrifter mit Infotext zur Erfassung des Meeresmülls: Bürger sind aufgefordert, den Fundort zu melden. Die Forscher erfahren dadurch mehr über die Verbreitung von Plastikmüll in der Nordsee.

Foto: Ingo Wagner/dpa

Forscher haben die ersten 800 so genannten Holzdrifter in der südlichen Nordsee ausgesetzt. Die kleinen Holzschiffchen haben unterschiedliche Größen und simulieren das Schwimmverhalten verschiedener Kunststoffe. „Holz verhält sich ähnlich wie Plastik“, sagt Katharina Stephan von der Universität Oldenburg. Verfolgen die Wissenschaftler die Schwimmwege der Holzdrifter, sammeln sie Erkenntnisse über Verteilungsmuster des Plastikmülls in der Nordsee.

Eine simple und effektive Idee, oder? Sie setzt allerdings die Mitarbeit der Bürger voraus.

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Bürger sollen Fundort der Holzschiffchen melden

Jeder Holzdrifter ist mit einer Nummer und Botschaft beschriftet: „Helfen Sie mit, die Verteilung von Meeresmüll zu erfassen. Bitte melden Sie die Nummer und den Fundort dieses Drifters an die Universität Oldenburg unter www.macroplastics.de“.  Auf der Rückseite ist der Text auf Englisch zu lesen.

Die niedersächsische Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić hält ein Holztäfelchen in der Hand. 100.000 werden in der Nordsee verteilt.

Die niedersächsische Wissenschaftsministerin Gabriele Heinen-Kljajić hält ein Holztäfelchen in der Hand. 100.000 werden in der Nordsee verteilt.

Quelle: Universität Oldenburg

Die Wahrscheinlichkeit, ein Schiffchen zu finden, erhöht sich in den nächsten Jahren. Bis 2018 werden die Wissenschaftler 100.000 Holzdrifter aussetzen – in Jade, Ems und Elbe, in Ostfriesland, vor Helgoland und im Elbe-Weser-Dreieck.

Mit den gemeldeten Fundorten wollen die Forscher dann die Verbreitungspfade von Plastikteilen ab einer Größe von 5 mm in der Deutschen Bucht und im Wattenmeer verstehen lernen. Bestenfalls können sie Hauptquellen der Verschmutzung zurückverfolgen – etwa Hauptschifffahrtswege, Flüsse und Tourismusgebiete ­– und Vermeidungsstrategien erarbeiten.

Netze, Plastiktüten und Becher: 300 Millionen Tonnen Plastik landen in den Weltmeeren. Jedes Jahr. Forscher der Universität Oldenburg wollen der Verschmutzung entgegensteuern. 

Netze, Plastiktüten und Becher: 300 Millionen Tonnen Plastik landen in den Weltmeeren. Jedes Jahr. Forscher der Universität Oldenburg wollen der Verschmutzung entgegensteuern.

Quelle: Thomas Clemens/Universität Oldenburg

Solche Strategien werden immer wichtiger, denn Plastikmüll wird für die Nordsee zu einer immer größeren Belastung. Die Folgen sind bekannt: Vögel und Fische verfangen oder Essen den Müll und verenden qualvoll.

Auch die Seekuh soll beim Umweltschutz helfen

Die Forscher der Universität Oldenburg haben einen weiteren Trumpf im Ärmel, um der Plastikflut Herr zu werden. Sie haben einen Katamaran namens Seekuh entwickelt, der Müll einfangen soll.

Ein ähnliches Vorhaben hat Jason Dyson. Der Milliardär will eine schwimmende Ausgabe seines beutellosen Staubsaugers bauen, der Plastikmüll mit riesigen Netzen aus dem Meer zieht. Er wird viel zu tun haben. Laut Forschern der Universität Oldenburg gelangen weltweit etwa 10 % der jährlichen Plastikproduktion ins Meer. Das sind 300 Millionen Tonnen.

Die neuartige Barriere

Die neuartige Barriere „Ocean Cleanup“, die jetzt in der Nordsee installiert wurde, schwimmt im Meer, ist am Grund verankert und sammelt mit der Kraft der Meeresströmungen Plastikmüll ein.

Quelle: The Ocean Cleanup

Mit einem Schlauchsystem im Meer versucht der junge Niederländer Boyan Slat den Plastikmüll aus dem Wasser zu fischen. Seine Barriere wird derzeit vor der niederländischen Küste in der Nordsee erprobt.

 

Ein Beitrag von:

  • Patrick Schroeder

    Patrick Schroeder arbeitet als freiberuflicher Journalist für Zeitschriften und Onlinemagazine wie die VDI Nachrichten und Ingenieur.de.

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