Flüssigkeiten im Vlies 02.07.2014, 13:48 Uhr

Kühlwesten bewahren Sportler vor dem Hitzschlag

Die Hitze bei der Fußball-WM in Brasilien bringt die Spieler an ihre körperlichen Grenzen. Manche Fußballer schlüpfen vor oder nach dem Spiel in Kühlwesten, um sich einem Hitzekoller zu schützen. Diese Westen speichern Flüssigkeit in Vlies oder arbeiten mit gefrorenen Spezialflüssigkeiten. 

Mit der Hitze hatte such Dirk Kuyt, Nationalspieler der Niederlande, im Spiel gegen Mexiko zu kämpfen. Viele Mannschaften nutzen vor den Spielen und in der Pause Kühlwesten, um die Leistungsstärke der Spieler zu steigern. 

Mit der Hitze hatte such Dirk Kuyt, Nationalspieler der Niederlande, im Spiel gegen Mexiko zu kämpfen. Viele Mannschaften nutzen vor den Spielen und in der Pause Kühlwesten, um die Leistungsstärke der Spieler zu steigern. 

Foto: dpa

Per Mertesacker wollte nach dem aufreibenden Spiel gegen Algerien im WM-Achtelfinale „drei Tage in die Eistonne“. So radikal werden die Maßnahmen der medizinischen Abteilung im DFB-Tross zwar nicht sein – aber die Richtung stimmt. Systematische Kühlung vor dem Spiel, in der Pause und danach gehört inzwischen zum Standardprogramm. Für die Hersteller kühlender Sportkleidung ist die WM in Brasilien eine ideale Werbeplattform – Temperaturen von 40 Grad in der Sonne und Luftfeuchtigkeit bis zu 85 Prozent lassen sichtbar werden, dass auch Hochleistungssportler an die Grenze kommen können, wo Schwitzen nicht mehr reicht, um die Körpertemperatur zu regulieren.

Kühlwesten bewahren Sportler vor Hitzekoller

Der deutsche Hersteller e-cooline aus Ulm hat Kühltextilien entwickelt, die mit etwa einem Liter Wasser getränkt werden. Nach einer Minute sollen sie außen trocken sein und können über der normalen Kleidung getragen werden. Die Flüssigkeit wird in einem Vlies gespeichert, das nach dem gleichen Prinzip arbeitet wie der Körper selbst: Je höher die Temperatur, desto stärker die kühlende Verdunstung. Deshalb soll die Kühlung auch immer gerade so stark sein, wie der Körper es braucht. Die Wirkung hält nach Angaben des Herstellers bis zu 20 Stunden an.

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Kühlweste der deutschen Firma Protectionware: Eine Spezialflüssigkeit taut langsam auf und gibt Kälte an den Körper des Sportlers ab. 

Kühlweste der deutschen Firma Protectionware: Eine Spezialflüssigkeit taut langsam auf und gibt Kälte an den Körper des Sportlers ab.

Quelle: Protectionware

Nach einem anderen Prinzip funktionieren die Kühlwesten von Protectionware, ebenfalls ein deutscher Hersteller. Das eingearbeitete Material nimmt bei unter 20 Grad Celsius einen festen Aggregatzustand an und kühlt bei höheren Temperaturen dadurch, dass es sich verflüssigt. Die Westen werden vor allem von Motorsportlern getragen. Anwendungsbereiche gibt es aber nicht nur im Sport: Arbeiter nutzen sie, und sogar bei der Behandlungen von Menschen, die an Multipler Sklerose leiden, sollen spezielle Modelle Beschwerden lindern.

Viele Fußballer bei der WM nutzen Kühlwesten. DFB-Teamarzt Tim Meyer hatte indes nach dem Confed-Cup in Brasilien vor einem Jahr, bei dem Profis schon die Hitze beklagten, den Nutzen angezweifelt. In einem Interview mit dem Magazin 11 Freunde zeigte er sich als Freund der Klassiker: kühle Getränke und kalte Bäder. Also doch eher das Modell Eistonne.

Probanden bei minus 120 Grad im Kühlschrank

Schon im Jahr 2007 haben Forscher der Universität Münster die Wirkung der Abkühlung untersucht. Der Trainingswissenschaftler Winfried Joch sagte damals: „Wir haben Leistungssteigerungen bis zu zehn Prozent festgestellt.“ Probanden wurden in der Studie für zwei Minuten bei minus 120 Grad in einen Großkühlschrank gesteckt. Noch 26 Minuten später war ein leistungssteigernder Effekt nachzuweisen.

„Durch Kälte ziehen sich die Gefäße zusammen, die Blutmenge konzentriert sich im Körperzentrum“, erklärte Joch. Die Muskulatur werde besser durchblutet, Herzfrequenz und Körpertemperatur sinken. Im Ergebnis heißt das auch: Der Anstieg der Körpertemperatur wird verzögert, der Sportler hält die Hitze länger aus. Da beispielsweise Marathonläufer bei Überhitzung bis zu 97 Prozent ihrer Energie für die Thermoregulation aufwenden müssten, um nicht zu kollabieren, sei dies eine nicht zu verachtende Wirkung.

 

Ein Beitrag von:

  • Werner Grosch

    Werner Grosch ist Journalist und schreibt vor allem über Technik. Seine Fachgebiete sind unter anderem Elektromobilität, Energie, Robotik und Raumfahrt.

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