Studie des Europäischen Patentamts 22.10.2025, 07:30 Uhr

Europas Innovationsmotor: Fast jedes dritte Forschungs-Patent aus Deutschland

Deutschland ist Europas Innovationsmotor: Fast ein Drittel aller europäischen Patente mit Beteiligung öffentlicher Forschung stammt aus deutschen Instituten. Eine neue EPA-Studie zeigt, wie Fraunhofer, Max-Planck und DLR mit Tausenden Patenten die technologische Zukunft prägen.

Deutschland prägt Europas Innovationslandschaft: Öffentliche Forschungseinrichtungen, Kliniken und Start-ups sorgen für Spitzenwerte bei Patentanmeldungen.

Deutschland prägt Europas Innovationslandschaft: Öffentliche Forschungseinrichtungen, Kliniken und Start-ups sorgen für Spitzenwerte bei Patentanmeldungen.

Foto: Smarterpix/WrightStudio

In Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung (ISI) hat das Europäische Patentamt (EPA) die Rolle öffentlicher Forschungseinrichtungen bei den Patentaktivitäten in Europa untersucht. Die Studie umfasst die 39 Mitgliedstaaten.

Im Zeitraum von 2001 bis 2020 gab es fast 63.000 europäischer Patentanmeldungen, an denen deutsche öffentliche Forschungseinrichtungen beteiligt waren. Die Zahl stieg von 691 Anmeldungen im Jahr 2001 auf über 1000 im Jahr 2020.

Deutschland bleibt führend bei Patentanmeldungen

Rund 30 % aller europäischen Patentanmeldungen von Public Research Organisations (PRO) stammen aus Deutschland. Mit 18.276 Anmeldungen im Zeitraum zwischen 2001 und 2020 landet Deutschland auf dem zweiten Platz.

Insgesamt drei solcher öffentlichen Forschungseinrichtungen ragen besonders heraus:

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  • Die Fraunhofer-Gesellschaft steht mit 7852 Patentanmeldungen an der Spitze (Rang 3).
  • Die Max-Planck-Gesellschaft landet mit 2195 Anmeldungen auf Rang 7.
  • Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt liegt mit 1046 Anmeldungen auf Rang 10.

Gemeinsam bilden diese Forschungseinrichtungen das Fundament der deutschen Innovationsleistung in den Feldern Biotechnologie, Energie, Halbleiter sowie Luft- und Raumfahrt.

„Die öffentliche Forschung gehört zu Europas größten Stärken. Diese Studie verdeutlicht die entscheidende Rolle unserer öffentlichen Forschungseinrichtungen und Krankenhäuser, deren Erfindungen die Wettbewerbsfähigkeit Europas erhöhen“, sagt EPA-Präsident António Campinos.

Krankenhäuser als Zentrum der Innovation

Die europäischen Forschungskrankenhäuser liegen weit vorn, was Innovation angeht – über 17.400 Patentanmeldungen stammen aus diesem Sektor. Frankreich, Deutschland und das Vereinigte Königreich sind hier führend. In Deutschland allein gab es 2858 europäische Patentanmeldungen, die folgenden deutschen Forschungskrankenhäuser landen auf den Rängen 4, 5 und 7.

  • Universitätsklinikum Heidelberg (420 Anmeldungen)
  • Charité – Universitätsmedizin Berlin (394 Anmeldungen)
  • Universitätsklinikum Freiburg (369 Anmeldungen)

In den letzten Jahren haben europäische Forschungskrankenhäuser ihren Anteil eigener, direkt eingereichter Patentanmeldungen mehr als verdreifacht.

Immer mehr Start-ups übertragen Forschung in marktfähige Produkte

Mehr als 2800 europäische Start-ups haben Patente beim EPA angemeldet – die Erfinderinnen und Erfinder haben alle Bezug zu Universitäten, öffentlichen Forschungseinrichtungen oder Krankenhäusern. Mit insgesamt 398 patentierenden Start-ups belegt Deutschland den dritten Platz in Europa. Davon sind allein 367 mit deutschen öffentlichen Forschungseinrichtungen verbunden.

Deutsche Start-ups haben hauptsächlich einen Schwerpunkt im Health-Tech-Sektor – mit 51 %. Energie folgt mit 11,3 %, danach Computerhardware mit 8,5 %.

Ein Beispiel aus Deutschland ist das Deep-Tech-Start-up Preomics in der Nähe von München. Das Gründerteam entwickelte innovative Proteomik-Lösungen, die weltweit in der biomedizinischen Forschung zum Einsatz kommen – die Idee entstand aus einer Forschungsgruppe des Max-Planck-Instituts für Biochemie.

 

Ein Beitrag von:

  • Anastasia Pukhovich

    Anastasia Pukhovich ist Volontärin beim VDI Verlag. Ihre Tätigkeit beim Max-Planck-Institut für Nachhaltige Materialien weckte ihr Interesse an allen Themen rund um Chemie und Umwelt, welche sie auch journalistisch verfolgt.

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