Verfahrenstechnik 11.01.2013, 10:28 Uhr

„Wichtig ist eine ausgewogene Mischung von Erfahrung und neuen Impulsen“

Das auf Schmerzmittel spezialisierte Aachener Pharmaunternehmen Grünenthal setzt auf Kontinuität und Innovationsfähigkeit und den Ausbau des heimatlichen Standortes bei gleichzeitiger Aktivität in 26 Ländern. So bietet Grünenthal jungen Ingenieuren die Möglichkeit, viel Auslandserfahrung zu sammeln.

Mit 4200 Mitarbeitern, davon 1700 in Deutschland, erwirtschaftete die Grünenthal Gruppe 2011 einen Umsatz von 947 Mio. €, rund ein Viertel davon wurde in Forschung- und Entwicklung investiert. Doch es werde immer schwieriger, in Deutschland die geeigneten Spezialisten für die anstehenden Aufgaben zu finden, auch am Standort Aachen werde die Belegschaft immer internationaler, inzwischen kämen die Mitarbeiter aus 34 verschiedenen Nationen, berichtet Personalleiterin Andrea Schippers.

„Wir sind ja ein Traditionsunternehmen, viele unserer Mitarbeiter sind schon lange bei uns und verfügen über die entsprechende Berufserfahrung. Für die langfristig ausgerichteten Prozesse bei der Entwicklung eines Medikamentes ist diese Kontinuität auch notwendig. Genauso wichtig sind jedoch immer wieder neue Ideen, die beispielsweise junge Ingenieure mitbringen. Für Grünenthal ist eine ausgewogene Mischung von Erfahrung und neuen Impulsen wichtig“, so Schippers. Nach einer Einarbeitungsphase könnten die Nachwuchskräfte durchaus schnell Führungsverantwortung im Rahmen von internationalen Projekten übernehmen.

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Einer von ihnen ist Daniel Weniger, der nach eigenem Bekunden das große Glück hat, im Engineering mit „einem alten Hasen“ zusammenzuarbeiten, aus dessen Aufgabenbereich er einige Funktionen mit übernehmen soll, wenn der Kollege aus Altersgründen die Firma verlässt. Der 33-jährige Weniger leitet bereits das Engineering in der Transfer- und Strategieeinheit, die neue Produkte aus der Entwicklung in einen Grünenthal-Produktionsstandort oder an einen Lohnhersteller transferiert.

„Die Grundtechnologie für ein neues Produkt kommt von der Entwicklungsabteilung. In der Regel ist es die Kosteneffizienz, die wir noch mal überprüfen. Wir schauen uns den Prozess an und überlegen, was im Detail noch wirtschaftlicher gestaltet werden kann und was noch an Prozesssicherheit und im Ersatzteilmanagement fehlt“, berichtet Weniger. In manchen Fällen baut dann ein Werkzeugmaschinenhersteller für ein spezielles Produkt eine Anlage. Es kommt aber auch vor, dass an einem der Grünenthal-Standorte bereits eine Anlage mit ähnlicher Technologie vorhanden ist, sodass dort produziert werden kann.

Weniger hat Pharmatechnik an der FH Albstadt Sigmaringen studiert, zuvor eine Ausbildung zum Pharmakanten gemacht. „Dadurch kannte ich bereits die Pharmawelt und für mich war klar, dass es in diese Richtung weitergeht.“ Den wesentlichen Unterschied zwischen Pharma- und Chemiewesen sieht er in der viel aufwendigeren Dokumentation. „Ein Wirkstoffbetrieb, bei uns die klassische Wirkstoffsynthese, unterscheidet sich nicht wesentlich von den Anlagen in einem reinen Chemieunternehmen, mit dem Unterschied, dass wir von der theoretischen Planung über die Installation der Anlage bis hin zum Routinebetrieb jeden einzelnen Schritt aufs Papier bringen müssen. Die regulatorischen Anforderungen sind bei uns viel höher.“

Gut 40 % seiner Arbeitszeit verbringt Weniger im Ausland, wobei an allen Standorten, mit Ausnahme der deutschen und schweizerischen, die Kommunikation in englischer Sprache abläuft. „Es gab Monate, da war ich in drei verschiedenen Kontinenten und vier verschiedenen Ländern. Das ist superspannend, aber auch eine Herausforderung, da es gilt, Beruf und Familie in Einklang zu bringen“, so Weniger.

Einen anderen Weg hat Astrid Bollenbach zu Grünenthal gebracht. Sie hat nach einer Ausbildung zur pharmazeutisch-technischen Assistentin an der Beuth-Hochschule für Technik in Berlin Pharma-und Chemietechnik studiert und dort als eine der letzten im Diplomstudiengang auch noch den Masterabschluss gemacht. Nach zwei Jahren in der Forschung bei einem Leibnitz-Institut kam sie vor drei Jahren zu Grünenthal. „Ich bin in der technischen Standortbetreuung im Site-Engineering tätig und kümmere mich um die Qualitätssicherung. Dazu gehört die Qualifizierung von Medien, aber auch Standardarbeitsanweisungen zu schreiben sowie Qualitätsstandards festzulegen. Einfach alles, was mit Qualität zu tun hat“, berichtet die 35-Jährige.

Qualität zu sichern, koste ja in der Regel Geld. Gleichzeitig müssten die Kosten am Produktionsstandort so gering wie möglich gehalten werden. Beim Bau der neuen multifunktionalen Wirkstoffsynthese auf dem Aachener Campus setzte man beispielsweise zwecks Energiesparen auf die Schwerkraft, um beim Transport der Stoffe auf Pumpen verzichten zu können. Auf diese wirtschaftlichen Aspekte ihrer jetzigen Tätigkeit sei sie vom Studium her nicht wirklich vorbereitet gewesen, was einen Lernprozess in der Berufspraxis in Gang setzte.

Durch das breit angelegte Studium habe sie aber gelernt, offen zu sein für die Kommunikation mit angrenzenden Fachrichtungen. „Bei uns in der Abteilung gibt es Ingenieure der Verfahrenstechnik, der Elektrotechnik und des Bauingenieurwesens. Einige sind schon etwas älter und die Arbeitsweise eines Verfahrenstechnikingenieurs, der seit 20 Jahren seinen Job macht, ist schon anders, wobei man gerade von diesem Know-how profitieren kann.“ Auch Bollenbach könnte sich gut vorstellen, noch mit 50 oder 60 in der Pharmatechnik zu arbeiten. „Unser Beruf bietet ein breit gefächertes Spektrum. Man hat viele Einsatzmöglichkeiten und hat dadurch die Möglichkeit zur lebenslangen Flexibilität. Man sitzt nicht nur am Schreibtisch fest und muss seine Tabellen schreiben, sondern kann sich sehr individuell entwickeln“, so Bollenbach. MANFRED BURAZEROVIC

 

Ein Beitrag von:

  • Dr. Manfred Bergheim

    Der Autor und Karriereexperte gibt in seinen Artikeln Tipps wie Ingenieure und Ingenieurinnen Ihre Karrierechancen richtig nutzen.

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